Vinzentiushaus Bruchsal
Das Vinzentiushaus ist ein Gebäude des Katholischen Dekanats Bruchsal im Zentrum von Bruchsal.
Nutzung
- Gemeindezentrum und Veranstaltungsort
- Pfarrbüro der Seelsorgeeinheit St. Vinzenz
- Wohnungen
Adresse und Lage
Das Haus liegt in der Josef-Kunz-Straße gegenüber der Stadtkirche.
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°7'28.6" N 8°35'48.44" O)
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Geschichte
Der von Josef Kunz gegründete Vinzentiusverein übernahm im Jahre 1908 das bis dahin von der Haushaltungsschule Sancta Maria genutzte Marienhaus, welches sich am heutigen Kübelmarkt befand. Im Gebäude entstand ein Kindergarten mit etwa 120 Kindern, eine Volksküche und Wohnraum für Bedürftige. 1912 kaufte der Verein das Grundstück und benannte die Einrichtung in Vinzentiushaus um.
1925 übernahmen vier Schwestern der Kongregation der Schwestern vom göttlichen Erlöser die Betreuung des Kindergartens. Ab 1939 nutzten die Mitglieder des Schülerbundes Neudeutschland[1] die Kapelle des Vinzentiushauses für ihre Gottesdienste. Aus diesem Grund verboten die nationalsozialistischen Machthaber den Vinzentiusverein, der bereits im Jahr zuvor zur Aufgabe des Kindergartens gezwungen worden war, und konfiszierte das Haus, welches nun in Besitz des Reichsfiskus überging. Es wurde am 1. März 1945 zerstört.
Der Verein, der 1953 wieder Eigentümer des Grundstücks wurde, verkaufte dieses an die Stadt Bruchsal und errichtete 1956 an der Ecke Anton-Wetterer-Straße / Friedrichsplatz ein neues Vinzentiushaus, welches neben einem Pfarrsaal für die Stadtkirche auch einen Kindergarten und ein Wohnareal für alleinstehende berufstätige Frauen enthielt. Betreut wurde der Kindergarten nun von Schönstatter Schwestern. In späteren Jahren nahm das Haus auch Senioren auf. Es wurde 1996 abgerissen.
Anfang der 1990er Jahre wurde unter dem Titel Innerstädtisches Zentrum Bruchsal ein gemeinsames Projekt der Sparkasse Bruchsal-Bretten und der Kath. Kirchengemeinde "Unsere Liebe Frau" als Realisierungswettbewerb ausgeschrieben.
Die Aufgabenstellung umfasste: Neubau eines 5-stöckigen Verwaltungsgebäudes mit 2 Untergeschossen als Tiefgarage, Ladenpassage und dem Gemeindezentrum Vinzentiushaus für die Kirchengemeinde. Umbau und Sanierung des vorhandenen Bürogebäudes sowie Neugestaltung der Schalterhalle. Als Ort war der Platz zwischen Stadtkirche und Friedrichsplatz festgelegt.
Der Wettbewerb wurde 1994 von der Firma Oertel + Biehler Architekten[2] gewonnen.
Der Gebäudekomplex wurde dann in den Jahren 1997 bis 1999, mit einem Bauvolumen von 60 Mio DM, realisiert.