Schützengesellschaft Karlsruhe 1721

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Die Schützengesellschaft Karlsruhe 1721 e.V. ist ein Sportverein für Sportschießen in Karlsruhe.

Geschichte

Die "SG", wie sie abgekürzt genannt wird, gilt als der älteste fortgeführte Karlsruher Verein. Sie wurde im Jahr 1721 durch Markgraf Karl Wilhelm gegründet und war eng mit dem badischen Hofe verbunden. Noch im Gründungsjahr bezog sie ein Schützenhaus in der Schützen- bzw. Rüppurrer Straße, das bis 1846 auf Staatskosten instandgehalten wurde. In diesem Jahr löste sich die Gesellschaft von ihrer engen Bindung zum Hofe und agierte als eigenständiger bürgerlicher Verein. Während der Badischen Revolution stand die Schützengesellschaft als Teil der Bürgerwehr auf Regierungsseite.

Mit dem Beitritt der Schützengesellschaft zum neu gegründeten Deutschen Schützenbund im Jahre 1861 ging auch die von diesem geforderte Umstellung auf Feldstutzen einher, die auf eine größere Entfernung geschossen wurden (175 m und 300 m) als die dahin verwendeten Waffen. Dadurch wurde der Raum auf der bisherigen Schießanlage zu klein. Mit finanzieller Unterstützung der Stadtverwaltung und des Großherzogs konnte 1867 ein neues Vereinsgelände in der damaligen Mühlburger Allee eingeweiht werden. Heute befinden sich an diesem Ort die Gutenbergschule und der Gutenbergplatz.

Im Jahre 1891 war auch dieser zwischenzeitlich ganz von bebautem Gelände der sich erweiternden Stadt umgebene Schießstand zu klein geworden; das Schützenhaus zog an den damaligen Hardtwald (wenig nördlich entfernt zum heutigen Gelände, aber westlich angrenzend an die Linkenheimer Landstraße, Ecke Kanalweg) um, unmittelbar südlich der Neureuter Gemarkungsgrenze. Schießstand und Schützenstände erhielten im Zweiten Weltkrieg einzelne Bombentreffer; die weitgehend intakt gebliebene Anlage wurde aber erst nach dem Krieg durch Plünderung und Vandalismus zerstört, einschließlich der umfangreichen Archive, die den Bombenkrieg dort unbeschadet überstanden hatte. Das wüste und dann auch von der amerikanischen Armee sequestrierte und somit nicht mehr realistisch wiedererlangbare Gelände wurde schließlich Anfang der 1950er-Jahre von der wiederbegründeten Schützengesellschaft an die Bundesrepublik Deutschland verkauft. Es wurde durch Kasernenanlagen überbaut.

Adolf-Römhildt-Denkmal, heute Denkmal für verstorbene Vereinsmitglieder

1957 wurde das Neue Schützenhaus auf gepachtetem Forstgelände am Adenauerring fertiggestellt; das Adolf-Römhildt-Denkmal wurde mitumgezogen und mit einer neuen Inschriftenplatte versehen, die der Toten des Vereins gedenkt. Die Anlage wurde in den folgenden Jahrzehnten sukzessive erweitert und modernisiert. Lediglich die damals erstellte und mindestens 1965 noch genutzte 300-Meter-Gewehrbahn ist vorübergehend nicht mehr in Betrieb.

Die Gesellschaft pflegt seit Mitte der 1950er-Jahre Kontakte mit Schützen der Société de Tir de Nancy sowie seit März 1990 mit der Giebichensteiner Schützengilde 1848 aus Halle. Alle zwei Jahre werden die Partnervereine an einem Wochenende eingeladen und es wird ein gemeinsames Fest mit Wettschießen gefeiert.

2017 hatte der Dachverband, der Deutsche Schützenbund, dafür gesorgt, dass das „Schützenwesen in Deutschland“ in das „Bundesweite Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Kulturerbe“ aufgenommen wurde. Damit dürfen auch alle Veranstaltungen des Karlsruher Vereins das Prädikat „Immaterielles Kulturerbe“ tragen.

Adresse

Schützengesellschaft Karlsruhe 1721 e.V.
Adenauerring 32
76131 Karlsruhe
Telefon: (07 21) 75 80 87
Telefax: (07 21) 75 80 87

Weblinks