Richard Thoma
Richard Thoma (* 24. Juni 1888 in Buchholz bei Freiburg; † 8. November 1949 in Hambrücken) war ein katholischer Priester und Pfarrer.
Thoma wurde am 2. Juli 1913 zum Priester geweiht und verbrachte erste Vikariate in Münchweier, Erzingen, und Rotenfels. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er als Feldgeistlicher eingesetzt, ab 1917 wirkte er als Divisionspfarrer. In dieser Zeit wurde ihm das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse sowie der Orden vom Zähringer Löwen verliehen.
Nach Kriegsende setzte er seine Vikariatszeit fort. Die Stationen waren Riedern (1919), Zell im Wiesental (1920), Lichtental (1923) und von August 1924 bis Juli 1926 St. Paul (Bruchsal). Anschließend kam er als Pfarrverweser nach Malsch an die Kirche St. Cyriak. Danach wurde er in Heimatnähe versetzt und trat mit Zwischenstation Löffingen (Pfarrverweser) im Jahr 1929 seine erste Pfarrstelle in Schonach im Schwarzwald an.
Dort geriet er in Konflikt mit den Nationalsozialisten. Wegen „Beschimpfung einer Sturmfahne der SA“ wurde er schließlich in Schutzhaft[1] nach Villingen gebracht. Anschließend verwies man in des Ortes und des Bezirkes, und er fand noch 1933 eine neue Pfarrverweserstelle in Hambrücken. Zwei Jahr später wurde ihm die Pfarrei hauptamtlich übertragen. Zu seinen Tätigkeiten während seiner Amtszeit gehörte die Leitung der Neugestaltung des Kircheninnern. Zusätzlich war er ab 1940 Kämmerer des Kapitels Philippsburg.
Seit längerem durch ein Herzleiden geschwächt, erlag er diesem am 8. November 1949 und wurde drei Tage später auf dem Hambrücker Friedhof beigesetzt.
Literatur
- Ulrich von Hehl: Priester unter Hitlers Terror: eine biographische und statistische Erhebung (= Band 37 der Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte), im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz unter Mitwirkung der Diözesanarchive, Mainz 1984 (ISBN: 3786711526 und ISBN: 9783786711520) Das Buch ist in Karlsruhe in der Badischen Landesbibliothek (BLB) vorhanden
- Roland Weis: Würden und Bürden: Katholische Kirche im Nationalsozialismus, 1. Auflage, Freiburg 1994 (ISBN: 3793090779 und ISBN: 9783793090779), Seiten 80 ff.
Fußnoten
- ↑ Allgemein über diese Maßnahme des NS-Regimes siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Schutzhaft“