Rheinstadt
Die Rheinstadt war ein in den 1960ern geplanter Stadtteil Karlsruhes, der nicht gebaut wurde.
Planung
Chronik 1965
In der Karlsruher Chronik von 1965 findet sich eine Beschreibung der Planung:[1]
Im Jubiläumsjahr 1965 „überrascht Oberbürgermeister Klotz seine Bürger mit dem vom Stadtplanungsamt angefertigten Vorentwurf einer neuen Rheinstadt am Knielinger See, der in drei Jahren bis 1968 durch Kiesausbaggerung in einer Länge von beinahe zwei Kilometern und einer Breite von 550 Metern in der Niederung unmittelbar am Rhein und nördlich des Rheinhafens als Erholungsgebiet mit Strandbad, Ruder- und Segelboothafen entstehen wird.“[1]
„Von Wasserarmen umgeben, soll sich die Rheinstadt in drei kreisförmige Stadtteile mit zum Teil vierzehn- und zwanziggschossigen Häusern für jeweils rund 9000 Menschen gliedern.“[1]
„Die Wohnstraßen werden frei von Kraftfahrzeugverkehr sein, denn in jedem Stadtteil sind Tiefgaragen für je 2000 Wagen vorgesehen. Ebenso soll der gesamte Wirtschaftsverkehr unterirdisch geleitet werden.“[1]
Stadtplaner der Rheinstadt war Theo Schlüter (1931–2010).
Lage
Die Rheinstadt sollte eine Trabantenstadt für 30.000 Einwohner in der Burgau zwischen Maxaubahn, Südtangente und Knielinger See werden.
Geplant wurde sie 1965 mit Erweiterungen des Sees in den Stadtteil hinein.
Verkehrsanbindung
Der Stadtteil sollte direkt einen Anschluss an das Straßenbahnnetz erhalten über die heute zum Betriebshof West führende Strecke.[2]
Für die Zufahrt mit Kraftfahrzeugen war eine Anbindung an die Südtangente geplant, die im Stadtplan von 1965[3] bereits eingezeichnet wurde.
Rahmenbedingungen
Das Projekt war ein erstes Ergebnis der 1964 begonnenen gemeinsamen Raumplanung zwischen der Stadt Karlsruhe und den Landkreisen Karlsruhe, Bruchsal und Rastatt[1]
Die Planung wurde nach 1970 aufgrund rückläufiger Bevölkerungsziffern eingestellt.[4]
Nutzung heute
Die Rheinstadt wäre der erste größere Stadtteil Karlsruhes im Tiefgestade gewesen und wäre damit – im Gegensatz zum Großteil Karlsruhes – auf einen intakten Rheinhauptdamm zum Schutz vor Hochwasser angewiesen gewesen.
Anstelle des Stadtteils ist dort das Naturschutzgebiet Burgau entstanden.
Lage
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°1'25.68" N 8°19'20.96" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 „Die Chronik 250 Jahre Karlsruhe“, 1965, Seite 169–170
- ↑ Straßenbahnplan 1968
- ↑ Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1965
- ↑ Onlinestadtchronik 1960er, dort ohne weitere Quellen