Pfarrgemeinde St. Michael (Wintersdorf)

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Die katholische Kirchengemeinde St. Michael Wintersdorf ist Teil der Seelsorgeeinheit Iffezheim-Ried. Sie feiert ihre Gottesdienste in der Kirche St. Michael.

Geschichte

Eine Kirche ist in Wintersdorf ist bereits für das Jahr 800 belegt. Eine eigene Pfarrei war damit nicht verbunden. Wer für die Kirche zuständig war, ist unbekannt. Später gehörte sie wie die Gotteshäuser der übrigen Rieddörfer zur Pfarrkirche Seltz. Da diese weit entfernt lag, fanden in Wintersdorf keine regelmäßigen Gottesdienste statt, ebenso wurde die Sakramente selten gespendet.

Um daran etwas zu ändern, wurde auf Betreiben des Markgrafen Rudolf VI. von Baden und seines Nachfolgers Anfang 1376 die Kaplanei Ottersdorf gegründet. Sie war zunächst noch an Selz angegliedert, wurde aber 1415 zur selbständigen Pfarrei erhoben, welche die Kirchen in Dunhausen, Muffenheim, Ottersdorf, Plittersdorf und Wintersdorf umfasste.

In Wintersdorf existierte in dieser Zeit die Kapelle St. Nazarius. Für sie wurde 1424 durch Markgraf Bernhard eine Frühmess-Stiftung gegründet, die trotz Unruhen durch Reformation und Kriege bis ins 19. Jahrhundert bestand. Die Zuständigkeiten wechselten. Im 17. Jahrhundert hatte der Hügelsheimer Pfarrer mit Unterbrechungen für die Messen zu sorgen, der dies als Notlösung Quartalsweise übernahm. 1769 wurde der Ottersdorfer Pfarrer verpflichtet, einen Hilfsgeistlichen anzustellen, der sonntäglich die Messe zu lesen hatte. Nur zu christlichen Hochfesten mussten die Wintersdorfer nach Ottersdorf gehen.

Die Gemeinde bemühte sich fortan im die Abtrennung von Ottersdorf, was dort wiederum aus finanziellen Erwägungen heraus versucht wurde zu verhindern. Als Zwischenlösung wurde der für Wintersdorf zuständige Kaplan im Jahr 1798 verpflichtet, vor Ort Wohnung zu nehmen.

Es war dies Johann Ignaz Fritz, der mit Gründung der Pfarrei am 23. Juli 1807 erster Wintersdorfer Pfarrer wurde. Er wohnte wie seine Nachfolger mit der Familie des Dorflehrers im selben Haus, was zu regelmäßigen Spannungen führte. Unter anderem deswegen ließ Pfarrer Fritz sich 1815 nach Forbach versetzen. Erst 1841 wurde ein eigenes Pfarrhaus fertiggestellt, welches bis heute existiert.

Die weiteren Pfarrer waren (Pfarrverweser sind kursiv notiert)

  • 1815 - 1820: Burg
  • 1820 - 1825: Lorenz Gut
  • 1826 - 1834: Friedrich Xaver Habich
  • 1834 - 1850: Johann Adam Heneka
  • 1851 - 1867: Ferdinand Michael Will
  • 1867: Frank
  • 1867 - 1868: K.J. Metzger
  • 1868 - 1869: E. Glattfelder
  • 1869 - 1870: G. Kuder
  • 1871: Vikar Ignaz Lott
  • 1871 - 1874: Franz Pfester
  • 1874 - 1880: Daniel Disch
  • 1880 - 1881: Michael Weiß
  • 1881 - 1882: J. Rindersknecht
  • 1882 - 1895: Severin Ochs
  • 1895 - 1899: Karl Götz
  • 1899 - 1903: J. Pfeil
  • 1903 - 1904: Andreas Schürer
  • 1904 - 1929: Franz Gütle
  • 1929: Eduard Hanf
  • 1929 - 1940: Franz Alois Uttenweiler
  • 1940 - 1957: Josef Biemer
  • 1957 - 1958: Albert Bissinger
  • 1958 - 1985: Alfons Heß
  • 1985 - 1989: Betreuung der Pfarrei durch Herz Jesu Rastatt
  • 1989 - 2000: Bernhard Kreichgauer
  • ab 2000: Betreuung durch Walfried Asal, Iffenzheim
  • 2007: Auflösung und Zusammenschluss zur SE Iffezheim-Ried

1982 wurde ein Gemeindehaus fertiggestellt, das als Veranstaltungsort und als Hausmeisterwohnung dient.

Im Jahr 2007 wurde die Pfarrei mit den Gemeinden Ottersdorf und Iffezheim zunächst zu einer Seelsorgeeinheit zusammengeschlossen. Zum 1. Januar 2015 wurden die Einzelgemeinden aufgelöst und zur Gemeinde Iffezheim-Ried vereinigt.

Adresse

Pfarramt Wintersdorf
Dorfstraße 40
76437 Rastatt-Wintersdorf
Telefon: (07 22 9) 22 60
E-Mail: pfarrbuero-wintersdorf(at)kath-iffezheim-ried.de