Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden Grötzingens
Das Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden Grötzingens ist ein Denkmal in Grötzingen.
Mahnmal
Das Mahnmal besteht aus einem Sockel mit einem schlichten Gedenkstein, der die Aufschrift „Gurs“ trägt und damit an das Konzentrationslager Gurs erinnert. Vor dem Stein ist eine Gedenktafel angebracht, mit erläuterndem Text zu Projekt und Deportation.
Gedenkstein
Der Gedenkstein besteht aus sechs Steinen, die von den Schülern aus Abbruchsteinen zusammengesetzt wurden. Die Steine stammen aus dem ehemaligen Gebäude einer Firma TCG Herrmann, die in Grötzingen Zwangsarbeiter beschäftigte. Zusammen mit dem Gegenstück in Neckarzimmern sind es zwölf Steine, die Zahl der jüdischen Bürger Grötzingens vor 1940.
Gedenktafel
Vor dem Stein mit der Aufschrift „Gurs“ ist eine metallene Gedenktafel angebracht:
Inschrift
- Zum Gedenken an die im Jahr 1940 nach Gurs deportierten Grötzinger Mitbürger jüdischen Glaubens
- Am 22. Oktober 1940 wurden aus 137 badischen Orten über 5.600 jüdische Bürger in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert.
- Viele von ihnen kamen dort ums Leben oder wurden später in den Vernichtungslagern des Ostens durch die Nationalsozialisten und ihre Handlanger ermordet.
- Das ökumenische Jugendprojekt Mahnmal ruft Jugendliche dazu auf, Nachforschungen über das Schicksal der Verschleppten und ihrer Heimatorte zu betreiben, Formen des Erinners und Gedenkens zu entwickeln und Toleranz einzusetzen.
- Ein Zweiter Stein mit der Inschrift Grötzingen ist Teil des Zentralen Mahnmals in Neckarzimmern.
(auf der Tafel alles in Großbuchstaben)
Entstehung
An dem von Schulen und Kirchen getragenen Projekt Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden Badens in den Jahren 2002 bis 2005 haben sich auch drei Grötzinger Schüler des Ludwig-Marum-Gymnasiums beteiligt.
Die am Projekt beteiligten Schüler schufen jeweils einen Gedenkstein für das zentrale Mahnmal in Neckarzimmern und einen für zu Hause.
An der Finanzierung beteiligten sich die Heimatfreunde Grötzingen.
Einweihung
Der Grötzinger Ortsvorsteher Thomas Tritsch übergab mit den Schülern zusammen den Gedenkstein an der Oberausstraße am Montag, 16. Juli 2007, 18 Uhr, der Öffentlichkeit. Da das Projekt keine Namensnennung vorsieht, wurde anschließend am Rathaus eine Gedenktafel für jüdische Opfer des Nationalsozialismus enthüllt.
Ansprache Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde
Lage
Das Mahnmal steht an der ehemaligen „IWKA-Brücke über die Pfinz“, an der Ecke Obermühlweg und Pfinzuferweg.
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°0'20.84" N 8°30'16.31" O)
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