Ludwig Martin

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Martin am 25. April 2009

Markus Ludwig Martin (* 25. April 1909 in Martinszell/Allgäu; † 31. März 2010) war Generalbundesanwalt.

Leben

Ludwig Martin wurde am 25. April 1909 in Martinszell beim Kempten im Allgäu geboren. Er studierte nach dem Abitur 1929 in München Jura und schloss das 1937 ab.

Martin trat 1937 in den Justizdienst beim OLG München ein und wurde 1939 Reichsanwalt beim Reichsgericht in Leipzig. 1939 bis 1945 leistete er Kriegsdienst und geriet in Kriegsgefangenschaft. 1946 kehrte er aus der Gefangenschaft zurück nach Bayern, wo er am Amtsgericht Sonthofen wieder in den Justizdienst eintrat.

1951 wurde er zur Bundesanwaltschaft nach Karlsruhe abgeordnet. Mit 42 Jahren wurde er dort Bundesanwalt. Im Alter von 43 Jahren wurde er am 16. Februar 1953 Richter am Bundesgerichtshof – dort im 1. und 4. Strafsenat.

Martin wurde am 7. April 1963 zum Generalbundesanwalt ernannt. Diese Amt hatte er 11 Jahre inne, bis er am 30. April 1974 pensioniert wurde. Auch nach der Pensionierung blieb Martin in Karlsruhe, er hatte hier ein Haus in Rüppurr, in dem er mit seiner Frau lebte.

Er starb in den Nachmittagsstunden des 31. März 2010 im Alter von 100 Jahren und wurde am 9. April 2010 auf dem Friedhof Rüppurr beigesetzt.

Wirken

Generalbundesanwalt

Als Generalbundesanwalt übte er unter sechs verschiedenen Bundesjustizmistern[1] dieses Amt aus.

Seine Amtszeit begann mit dem Spiegelverfahren[2] und endete mit dem Guillaume-Verfahren[3].

Internationalen Juristen-Kommission

1956 tritt Ludwig Martin der Deutschen Sektion der Internationalen Juristen-Kommission e.V.[4][5] bei, 1973 wird er deren Vorsitzender. 1979 initiert er die erste gemeinsame Veranstaltung der deutschen und der israelitischen Sektion der Internationalen Juristen-Kommission in Jerusalem. 1983 tritt er als Vorsitzender ab und wird Ehrenvorsitzender.

Internationale Gesellschaft für Menschenrechte

1977 tritt Ludwig Martin der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte[6] bei. Martin war deren Ehrenpräsident.

Ehrungen

Ludwig Martin wurde 1969 mit dem Gregoriusorden der römisch-katholischen Kirche, der er angehört, geehrt.

Ludwig Martin hat das Bundesverdienstkreuz mit Stern.

100. Geburtstag

Zu seinem 100. Geburtstag am 25. April 2009 wurde in seiner Wahlheimat Karlsruhe ein katholischer Gottesdienst in St. Stephan gefeiert, danach gab es einen Empfang von Stadt und Bundesanwaltschaft im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz.

Ludwig Martin nahm persönlich mit Frau und Familie an der Feierlichkeit teil, bei der Generalbundesanwältin Prof. Monika Harms und Bürgermeister Michael Obert, sowie Vertreter der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte und der Internationalen Juristenkommission sprachen und das Bläserquintett des Badischen Konservatoriums den musikalischen Rahmen mit Stücken von Joseph Hadyn gaben.

Weblinks

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Bundesjustizmister“
  2. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Spiegel-Affäre“
  3. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Guillaume-Affäre“
  4. icj.org: national section (in Englisch)
  5. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Internationale Juristenkommission“
  6. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“