Gefallenendenkmal Daxlanden
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Das Kriegerdenkmal 1914-18 in Daxlanden wurde auf Initiative des Bürgervereins Daxlanden von Carl Egler geschaffen und 1932 eingeweiht. Es stellt zwei Soldaten in Felduniform dar und trägt die Namen von 142 Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Nach 1945 wurde seine Inschrift um eine Widmung der in den Jahren 1939-1945 Gefallenen und der Kriegsopfer erweitert. Seit 1976 steht es am Kirchplatz bei der Heilig-Geist-Kirche bzw. vor der Grund- und Hauptschule Daxlanden.
Eckdaten
Standort | - Platz zwischen Turnerstraße, Pfalzstraße und Kastenwörtstraße (1932-1976) - Kirchplatz bei der Heilig-Geist-Kirche/Grund- und Hauptschule Daxlanden (seit 1976) |
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Künstler | Carl Egler |
Ausführung | Wahrscheinlich Carl Egler |
Auftraggeber | Denkmalkomitee des Bürgervereins Karlsruhe-Daxlanden |
Datierung | 1930-1932; Einweihung 04.09.1932 |
Material | Hellgrauer Gertelbacher Granit |
Inschrift | DAXLANDEN / SEINEN KRIEGERN / 1914-1918 (Sockelvorderseite)
Auf den Sockelseiten: 142 Namen Inschrift erweitert (nach 1945): 1939-1945 / UND DEN KRIEGSOPFERN |
Signatur | Keine |
Geschichte
- 1921
- Im März wendet sich Heinrich Klumpp als Vorsitzender der Ortsgruppe Daxlanden des "Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen" mit der Bitte um finanzielle Unterstützung bei der Errichtung eines Denkmals für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des Vorortes Daxlanden an Oberbürgermeister Julius Finter.
- 1921
- Am 13. April sichert Finter die Bewilligung von 1000 Mark zu - vorausgesetzt, der vornehmlich aus Mitgliedern des Reichsbundes und des Bürgervereins gebildete Denkmalausschuss kann die restlichen Mittel aus Spenden bereitstellen. Da die zugesagten 1000 Mark zu gering erschienen, kam man überein, das Vorhaben auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
- 1929
- Mittlerweile standen 5500 Mark aus Spenden zur Verfügung, so dass das Komitee bei der Landesberatungsstelle für Kriegerehrungen um Anregungen für Konzeption und Aufstellplatz bat.
- 1929
- Anfang Juli werden zwei mögliche Standorte besichtigt: Der vom Komitee favorisierte Platz unmittelbar vor der Heilig-Geist-Kirche und der vom städtischen Hochbauamt befürwortete kleine dreieckige Platz zwischen Pfalzstraße und Turnerstraße (zwischen Rappenwörtstraße und Kastenwörtstraße).
- 1929
- Ende Oktober fordert der Ausschuss in einem eingeschränkten Wettbewerb Modelle von einigen Karlsruher Bildhauern an (die Namen sind nicht überliefert). Es werden 24 Arbeiten eingericht, von denen die Jury (bestehend aus den Malern Albert Haueisen und August Kutterer, sowie dem Bildhauer Otto Schießler) einstimmig zugunsten des Modells von Carl Egler entscheidet.
- 1932
- Am 27. Februar findet eine erneute Ortsbesichtigung statt. Als Standort wird der kleine dreieckige Platz bestimmt.
- 1932
- Einweihung am 4. September
- nach 1945
- Erweiterung der Inschrift
- 1976
- Im Frühjahr wird das Denkmal auf die andere Seite der Kastenwörtstraße versetzt.
Beschreibung
Zwei stehende Soldaten, gekleidet in der Felduniform des Ersten Weltkriegs, sind auf einem hohen Sockel, der sich von einer flachen Bodenplatte aus erhebt, dargestellt - einer davon als Verwundeter (erkennbar an der gebeugten Haltung und dem Kopfverband).
Die blockhaft-stilisierte Formensprache hebt das Motiv der Kameradschaft im Krieg, d.h. der Brüderlichkeit und Solidarität inmitten unmenschlichen Mordens zum Ausdruck.
Auf der vorderen Sockelseite befindet sich die Widmung, auf den drei übrigen Seiten die Namen (Vornamen größtenteils abgekürzt) von 142 Gefallen, aufgelistet chronologisch nach Kriegsjahren.
Inschriften
D A X L A N D E N SEINEN KRIEGERN 1 9 1 4 - 1 9 1 8 1 9 3 9 - 1 9 4 5 UND DEN KRIEGSOPFERN
GEFALLEN 1914 1915 1916 HANS MALL * KARL WOLLENSACK FRIEDR.G.KOBER * WILH.MÜLLER WILH.WEBER * ALB.PFISTERER AUG.DANNENMAIER * VAL.TRAUB EMIL SPECK * FRZ.A.KUTTERER BENED.PFERRER * OTTO HINZE OSK.BEHNER * EMIL KONSMANN OTTO HOLL*JOS.BLANK*LEOP.FÜG KARL GILBERT * AUG KUNGLER KARL BENTZ * HERM.REICHERT FRIEDR. ??? * WILH.KORNMANN KARL PFISTERER*ALB.PFERRER LUD.SPECK ??? ?? O SEIBERLICH R.SPRINGMANN * AUG.BERTSCH EMIL HOLL * A?? LOP.BERTSCHE FRIEDR.SCHWIND * ROB.PFERRER EMIL LICHT * ED.ESCHELBACHER WILH.ESCHELBACHER * A.WEBER OSK.LICHT * EMIL DANNENMAIER LUDW.SCHNEIDER * WILH.NOLD TH.BENJ.KÜHN * MART.SEIERT HERM.HOLL * FRANZ BOGGASCH GOTTFR.WEBER * WILH.LORCH
GEFALLEN 1916 1917 HUGO SCHWALL * AUG. KUTTERER BENJ.GG.RASTETTER * JUL.BECK JOHS. PABER * GOTTFR. WEBER W.BREENDELBERGER * WILH.HOLL HERM. SCHWALL * WILH. REISER GUST.POLL*ARTH.MOOS*AD.VOGEL EMIL MORZEL * OTTO PFERMER GUST.DANNENMAIER * HERM.LIPP AUG.SCHWALL * JAK. HACHTEL EMIL WICKY * DAM. SCHNEIDER HERM.RASTETTER * JOH.BRUNNER ROB.KOBER * V.L.BRENDELBERGER OTTO DANNENMAIER * LEO F.MOOS WILH.BRUNNER * H.WOLLENBACH FR.W.DANNENMAIER * HERM.WEBER BERNH.SPECK * WILH. RÖSSLER EMIL WOLLENSACK OTTO REISER AUG.WENDLING * OTTO MORZEL OTTO LICHT * BERNH.DANNENMAIER GUSTAV SCHWALL * KARL LINDER ADOLF PFERRER * PETER BELLER GUSTAV GOB * A.BRENDELBERGER
GEFALLEN 1917 1918 GREG.ALB.BERTSCH * JOS.KUNZ VALT.SPECK * GUST.SCHUCKERT ANT.KUTTERER * OSK.SCHWALL JAK.HAIDT * ERNST HÜTTINGER HERM.DANNENMAIER * ALB.WEBER LUDW.FÜG * FRIEDR.DANNENMAIER LEO KUTTERER * HERM.FINDLING ROB.HÖLL*ARTH.SPECK*RUD.BECK WILH.FR.PFISTERER * JOS.TRAUB AUG.REICHERT * ROB.KORNMANN OTTO DANNENMAIER * OSK WEICK EMIL HESS * RICH.DANNENMAIER JOS.BERTSCHE * HERM.REISER OTTO HÖLL*V.L.PFERRER*EU.LICHT OTTO REISER * ALEX GRABOWICZ FR.A.BOCK*EMIL MALL*LUD.MOOS LEO MOOS * VAL.BRENDELBERGER LEOP.PFERRER * EMIL BEILER KARL FLAMMUTH * GESTORBEN ALW.KOBER * HERM.DANNENMEIER FR.RASTETTER * OTTO KUTTERER FRIEDR.BERTSCH * OTTO GUNTHER ROB.KUTTERER * ROB.SCHNEIDER
Sonstiges
- Dem Komitee wurde als Orientierungshilfe ein Entwurf von Otto Roth mitgegeben, dessen fast schon gigantomanisch aufragender Pfeiler mit Inschrift und bekrönender Adlerfigur an der Spitze keine Zustimmung fand.
- Das Denkmal sollte ursprünglich unmittelbar vor der Kirche stehen, was vom Stadtpfarrer jedoch unter Hinweis auf die fehlende Berücksichtigung christlicher Motive, abgelehnt wurde.
- Bei der Einweihungsrede verzichtete Max Schwall auf die üblichen Floskeln über Heldentod und Sinn des Sterbens im Krieg und mahnte stattdessen zur "Ächtung des Krieges". Es sei der Kulturvölker unwürdig, "sich mit der Waffe in der Hand zu verichten" und manmüsse es geschlossen ablehnen "sich für die Profitgier einiger Weniger zu opfern". [1]
- Am Einweihungstag war der Platz um das Denkmal nur mit Kies aufgefüllt. Die Begrünung (Hecken und Bäume) begann nach der Enthüllung
- Im Frühjahr 1976 erfolgte eine Versetzung auf die andere Seite der Straße (vor das Gebäude der Grund- und Hauptschule Daxlanden), da der Kirchplatz zur Fußgängerzone erklärt wurde. Dadurch wirkt es auf dem großen Platz etwas verloren und erweckt durch die Positionierung den Anschein, die Soldatenfiguren würden sich auf die Kirche zu bewegen
Lage
Von 1932-1976 befand sich das Denkmal auf dem Platz zwischen Turnerstraße, Pfalzstraße und Kastenwörtstraße, seit 1976 steht es auf dem Kirchplatz vor der Heilig-Geist-Kirche. Dieser Ort im Stadtplan:
- Yellowmap-Stadtwikiplan
- Wartungshinweis: Stadtplan-Koordinaten müssen umgerechnet werden
Literatur
- Heinz Schmitt (Hg): Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe, 1715 - 1945, Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Band 7, 720 Seiten, mit 484 Abbildungen, ISBN: 3-7617-0264-7
Weblinks
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Kriegerdenkmal in Daxlanden (Erster Weltkrieg)“
Fußnoten
- ↑ Karlsruher Tagbl. 5.9.1932