Kopfweide
Eine Kopfweide ist eine Weide, deren Stamm in einer Höhe von etwa zwei Metern abgesägt wurde. An der Schnittfläche treibt der Baum dann neue Triebe aus.
Arten
Als Arten nimmt man meistens die Silberweide oder die Korbweide.
Name
Der Name kommt von der Verdickung am obersten Abschnitt des Stammes, die sich im Laufe der Zeit bildet.
Wirtschaftliche Nutzung
Seit mehr als 5000 Jahren nutzt der Mensch die Weide. Die Vielfalt der Nutzungen reicht über die Verfütterung von Weidenlaubheu, über die Verwendung der Ruten für Körbe, Zäune und Dammbauten oder zum Anbinden von Reben bis hin zur Verfeuerung als Brennholz. Aber auch Schnitzwaren wie Holzschuhe, Flöten und Geschirr wurden hergestellt. Aus den Blättern und der Rinde ließen sich Arzneien gewinnen. Auch für die Gerberlohe und für Zeichenkohle und Schießpulver wurden Weiden verwendet.
Heute werden die Kopfweiden kaum noch wirtschaftlich genutzt, da sie durch andere industrielle Produkte ersetzt wurden.
Ökologische Bedeutung
Teilweise werden alte Kopfweidenbestände heute noch gepflegt, weil sie Lebensraum für zahlreiche Tierarten darstellen, z.B. auch die in ihrem Bestand bedrohten Fledermäuse und Eulen.
Kopfweidenbestände im Stadt- und Landkreis Karlsruhe
- Laut Gewässerentwicklungsplan 2002 des Büros für Gewässerökologie, Karlsruhe, gibt es an der Alb noch vereinzelt Kopfweiden.
- Im Landschaftsplan des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe wird eine Ansammlung von drei Kopfweiden in den Dorfwiesen von Spielberg genannt.
- Bei Oberhausen-Rheinhausen gibt es nahe der Rheinhäuser Fähre einige Kopfweiden.
- Entlang der Verbindungsstraße K3501 zwischen Untergrombach und Büchenau/Staffort stehen einige Kopfweiden.
Literatur
- Bettina Braun, Werner Konold: Kopfweiden. Kulturgeschichte und Bedeutung der Kopfweiden in Süddeutschland. Verlag Regionalkultur. Karlsruhe 1998, ISBN: 3-929366-30-4
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kopfweide“
- Landschaftsplan des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe (pdf-Datei)