Karl Ludwig Schmitthenner

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Karl Ludwig Wilhelm Schmitthenner (* 1858 in Neckarbischofsheim; † 1932 in Königfeld) war ein evangelischer Theologe, Pfarrer und Prälat der Evangelischen Landeskirche in Baden und Hofdekan.[1]

Leben und Wirken

Schmitthenner besuchte in Heidelberg die Bürgerschule und das Gymnasium. Im Wintersemester 1879/80 begann er an der Universität Erlangen mit dem Studium der Evangelischen Theologie, wechselte dann an die Universität Tübingen und beendete sein Studium an der Universität Heidelberg mit einem Zeugnis des Evangelisch-Protestantischen Theologischen Seminars. 1883 Schmitthenner Vikar in Baden-Baden. Nach Studienreisen nach Norddeutschland und England bezog er die Pfarrstelle in Meersburg und wechselte später auf die Stelle des Stadtvikars in der Mannheimer Vorstadt Neckargärten.

Im Jahr 1887 kam er als Militärseelsorger nach Rastatt und später zur 29. Division nach Freiburg. Von 1892 bis 1909 war Schmitthenner Pfarrer an der Christuskirche in Freiburg. Schmitthenner begründete die badische Kindergottesdienstarbeit und war Leiter des Badischen Landesverbandes der evangelischen Kindergottesdienste und Sonntagsschulen.

Von 1909 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1924 war Schmitthenner ordentliches Mitglied im Evangelischen Oberkirchenrat und Prälat der Badischen Landeskirche. Gleichzeitig war er auch Vorsitzender der Badischen Landesbibelgesellschaft und des Badischen Landesvereins für Innere Mission.

Als Prälat der Badischen Landeskirche war er von 1909 bis 1918 zudem Mitglied der Ersten Kammer und somit Vertreter der Landeskirche in der Badischen Ständeversammlung. Schmitthenner war Vorstand des Evangelischen Diakonissenhauses in Karlsruhe und Vorsitzender der Badischen Landesgruppe des Bundes alkoholenthaltsamer Pfarrer. Von 1917 bis 1918 war Ludwig Schmitthenner auch Hofdekan des Großherzogs Friedrich II.

Ehrungen

  • Zahlreiche Auszeichnungen in den Jahren von 1902 bis 1916, darunter der Rote Adlerorden II. Klasse, die Friedrich-Luisen-Medaille, die Regierungs-Jubiläums-Medaille von 1902 (Baden), der Herzoglich Sachsen-Ernestinische Hausorden (Ritter I. Klasse) und das Fürstlich-Lippische Ehrenkreuz II. Klasse.
  • 1915: Ehrendoktorwürde der Theologie (Dr. theol. h. c.), verliehen von der Universität Heidelberg

Literatur

  • Walter Schnaiter: Die Nachlässe Adolf Schmitthenner (1854–1907) und Karl Ludwig Schmitthenner (1858–1932) im Landeskirchlichen Archiv. In: Zeitschrift für badische Kirchen- und Religionsgeschichte (JBKRG) Ausgabe 3 (2009), Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2009, ISBN: 978-3-17-020981-7, S. 341–348
  • Johannes Ehmann, Gottfried Gerner-Wolfhard (Hg.): Vereinigte Evangelische Landeskirche in Baden 1821–2021; Geschichte, Gottesdienste, Gemeinde, Klotz Verlagshaus Neulingen 2020, ISBN: 978-3-948968-01-4
  • [[Johannes Ehmann: Geschichte der Evangelischen Kirche in Baden: Band 1: Reformatorische Bewegungen im Südwesten des Reichs (1518–1557): Von Luthers Heidelberger Disputation bis zum Augsburger Frieden und seinen Nachwirkungen, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2018, 284 S.; ISBN: 978-3-374-05574-6 Band 2: Die Geschichte der Markgrafschaft, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2021, 808 S. ISBN: 978-3-374-06850-0
  • Johannes Ehmann, Gottfried Gerner-Wolfhard (Hg.): Vereinigte Evangelische Landeskirche in Baden 1821–2021; Geschichte, Gottesdienste, Gemeinde, Neulingen 2020, ISBN: 978-3-948968-01-4
  • Johannes Ehmann: Pastorale Ausrichtung des Prälatenamtes unter Ludwig Hüffel in Bildatlas zur badischen Kirchengeschichte 1800-2021, Verlag Regionalkultur Ubstadt ISBN: 978-3-95505-260-7

Weblinks

Fußnoten

  1. Bildatlas zur Badischen Landeskirche, Regionalverlag Ubstadt 2021, Udu Wennemuth zur Die Generalsynode als Sprachrohr der Kirche S.26ff