Johann Herberger

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Johann Herberger (* 9. November 1919 in Wiesental; † 13. Juni 2002 in Altbach) war ein ehemaliger Fußballspieler des FC Phönix Karlsruhe und des Karlsruher FV.

Leben und Wirken

Sein Heimatverein war der FV 1912 Wiesental, bei dem er bis 1936 spielte. Ab dem Sommer 1936 spielte er bis Dezember 1939 beim FC Phönix Karlsruhe. Nach seiner Versetzung als Soldat nach Hessen, war er zunächst als Gastspieler bei der Frankfurter Eintracht aktiv, ehe er zum hessischen Gaumeister, dem CSC 03 Kassel wechselte. Mit den "Rothosen" nahm er zum ersten Mal an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil, wo die Hessen jedoch schon in der Vorrunde scheiterten. Im Jahr 1942 wechselte er zu Blau-Weiß 90 Berlin. Mit dem Berliner Gaumeister erreichte er das Spiel um den dritten Platz der deutschen Fußballmeisterschaft, wo die Blau-Weißen die Kickers aus Offenbach schlugen. Im darauf folgendem Jahr, konnte Herberger mit dem FV Saarbrücken gar in das Endspiel einziehen, wo sich allerdings der Dresdner SC durchsetzen konnte. Im Sommer 1943 schloss sich Herberger dem 1. FC Nürnberg an. Beim Club konnte er, zusammen mit Max Morlock, abermals den dritten Platz der deutschen Fußballmeisterschaft erringen.

Weitere Stationen, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, waren unter anderem der FC Bayern München und erneut der FC Phönix Karlsruhe, wo er jedoch keine tragende Rolle spielte. 1946 wurde er Stammspieler beim Karlsruher FV, verließ diesen jedoch schon 1947 nach dem Abstieg in die Landesliga. Für zwei Jahre wechselte er zum VfB Stuttgart, anschließend war er bis 1953 bei den Stuttgarter Kickers aktiv.

Eine Karriere in der Deutschen Nationalmannschaft, die von Herbergers Großonkel Josef Herberger trainiert wurde, kam trotz Teilnahme an verschiedenen DFB-Lehrgängen nicht zustande.

1954 wanderte er aus beruflichen Gründen in die USA aus, wo er zunächst als Spieler, später als Trainer, bei verschiedenen Vereinen und Auswahlmannschaften tätig war. Von 1956 bis 1960 spielte er deim DSC Brooklyn. Als Trainer wirkte er unter anderem bei New York Hota, Hakoah New York sowie als Auswahltrainer des deutsch-amerikanischen Fußballbundes (1957 bis 1970). 1964 war er für ein Spiel Trainer der US-Nationalmannschaft. Während seiner US-Zeit wurde er „John Herberger“ genannt.

1971 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er sich in Altbach bei Stuttgart niederließ und 2002 verstarb.

Der Karlsruher Fußballnationalspieler Kurt Ehrmann, beschreibt ihn, als einen „unangenehmen Gegenspieler, der seinen Körper rücksichtslos einsetzte und eineinhalb Stunden ein Kämpfertyp gewesen ist“.

Erfolge

Deutscher Vizemeister 1943 (0:3 gegen den Dresdner SC im Berliner Olympiastadion), Dritter der deutschen Meisterschaft 1942 und 1944. Gaumeister 1940 in Hessen, 1942 Berlin-Brandenburg, 1943 Westmark, 1944 Nordbayern.

Auswahlspieler für den Gau Baden, Stadtauswahl Berlin, Stuttgart, Nürnberg, Auswahl Baden-Württemberg. Teilnahme an DFB-Lehrgängen der Fußballnationalmannschaft 1937-1944.

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