Jürgen Zöller
Jürgen Zöller (* 27. September 1947 in Köln) ist ein in Karlsruhe lebender Schlagzeuger und Musikproduzent. Bekannt ist er vor allem als Schlagzeuger der Kölner Gruppe "BAP", hat sich jedoch in den letzten Jahren durch verschiedene Band-Projekte und Produktionen auch in der regionalen Musikszene einen Namen gemacht. Mit seinem derzeitigen Coverband-Projekt „Zöller" mit namhaften Musikern aus verschiedenen deutschen Bands ist er regelmäßg im Karlsruher Jubez, aber auch bei vielen Events in der Region zu sehen und zu hören. Seine ganz spezielle Art und Weise, sein Schlagzeug zu bearbeiten, hat ihm im Laufe seiner Karriere auch den Spitznamen "Hector Zappel" eingebracht.
Biographie
Jürgen Zöller wuchs in Hillscheid bei Koblenz auf. Seine musikalische Karriere begann bald nach seinem Umzug nach Frankfurt am Main, wo er 1963 mit Freunden die Band "The Gears" gründete und dort den Part des Schlagzeugers übernahm. Von 1965 bis 1968 spielte er bei "The King-Beats", die mehrere Singles und 2 Alben veröffentlichten. 1968 lebte und trommelte er 3 Monate in Belgien, bevor er nach Deutschland zurückkehrte und als Ersatz-Schlagzeuger der Gruppe "The Soul Sisters" einsprang. Es folgten ab 1969 mehrere kurzlebige Jazzrock-Projekte ("Acid 25", "Nicoya", "Ghosttrain", "Samia"), ab 1974 dann die Tanzclub-Band "Gerry Edmond Orchestra", die in exclusiveren Schweizer Clubs und Hotels verkehrte und dort alle erdenklichen Musikstilrichtungen zum Besten gab.
1976 entdeckte ihn der österreichische Produzent und Dirigent Christian Kolonovits und gewann ihn als Schlagzeuger für die Studioaufnahmen zum Wolfgang Ambros Song "Skifoan". Es folgten viele weitere Engagements zu Studioaufnahmen für Wolfgang Ambros und andere Interpreten und Gruppen (u.a. Julie Parsons, Schönherz, Chilly, Jeff Harrison, Thanx, Topas, Glenn). Mit der internationalen Band "Supermaxx" tourte Jürgen Zöller von 1977 bis 1981 durch ganz Europa und sogar Südafrika. Im Juli 1981 brach er bei Probeaufnahmen auf der Bühne zusammen und wurde mit einem lebensgefährlichen Lungenriss in ein Frankfurter Krankenhaus eingeliefert. Er überlebte jedoch und stieg noch im gleichen Jahr bei Reinhard Fendrich und bei Wolf Mahn ein, die er jeweils in den folgenden Jahren auf Tourneen begleitete. Auch bei deren Studioaufnahmen führte er in den Jahren 1982 bis 1987 die Schlagstöcke. Gleichzeitig wirkte er bei vielen anderen Produktionen mit und betätigte sich darüber hinaus erstmals auch als Prozudent für verschiedene Frankfurter Bands (Flatsch, Rodgau Monotones, Hob Goblin, Seni).
Seine Zeit bei "BAP" begann 1987, als ihn Wolfgang Niedecken als Ersatz für den verstorbenen Drummer Pete King in seine Band holte. Sein Debüt bei BAP gab er kurz vor seinem 40. Geburtstag beim Open Air in St. Wendel. Wenig später folgte gleich eine 3-wöchige China-Tournee. Mittlerweile ist Jürgen Zöller neben Wolfgang Niedecken das dienstälteste Mitglied der Kölner Rockgruppe, mit der er schon um die 15 Alben und 2003 sogar einen Kinofilm ("Viel passiert", Regie: Wim Wenders) eingespielt hat. 1993 trat Jürgen Zöller gemeinsam mit Chuck Berry bei der Eröffnungsfeier zur Leichathletik-WM in Stuttgart auf. Neben seiner Arbeit mit "BAP" schwang er auch immer wieder für andere befreundete Bands die Stöcke - so beispielsweise für Tony Carey, Gerd Köster's "The Piano has been drinking", Matthias Baumgardt’s "All Colours" und sogar für die Sean Treacy Band aus Karlsruhe.
Seit seinem Umzug nach Karlsruhe-Durlach im Jahr 1996 begann er sich zunehmend für lokale Bands und auch den musikalischen Nachwuchs in dieser Region zu engagieren. 2003 gründete er seine Band "Jürgen Zöller & die Zappler", mit der er eine zeitlang durch Süddeutschland tourte. Nach kurzer Pause ließ er das Projekt unter dem schlichteren Bandnamen Zöller wieder aufleben. Bekannt sind bis heute vor allem die regelmäßig im Karlsruher Jubez stattfindenden "Zöller Network Sessions". Doch auch in der Region ist er weiterhin zusammen mit namhaften Musikern aus verschiedenen Bands der Umgebung unterwegs.
Anlässlich des 50. Geburtstages des amerikanischen Musik-Labels Tamla-Motown startete Zöller am 10. Januar 2009 mit einem ersten Konzert im Caffé Loc im Karlsruher Hauptbahnhof ein neues Allstar-Band-Projekt unter dem Namen "Motown & Elsewhere". 2010 rief Jürgen Zöller zusammen mit BAP-Gitarrist Helmut Krumminga und der Sean Treacy Band das Eagles-Cover-Projekt Treagles ins Leben. Seit 2012 geht Jürgen Zöller unter dem Projektnamen K,K,'n'Z mit seinen BAP-Kollegen Helmut Krumminga, Werner Kopal und Michael Nass auch ohne Wolfgang Niedecken auf Tour - stattdessen ist die Sängerin und Komponistin Inga Rumpf, die vor allem in den 70er Jahren mit ihren Bands "Frumpy" und "Atlantis" weltbekannt wurde, mit von der Partie.
Die im Frühjahr 2015 gegründete Formation Zöller & Konsorten (u.a. mit Lindenberg-Bassist Steffi Stephan, dem Gitarristen Christoph Stein-Schneider und Leningrad-Cowboy Lyle Närvänen) nahm schon im Herbst gleichen Jahres das Debut-Album "Flucht nach vorn" auf, das im September 2016 erscheinen soll. Im Anschluss plant die Band zusammen mit dem Sänger Tony Carey eine deutschlandweite Album-Tour.
60 Jahre Jürgen Zöller
Seinen 60. Geburtstag feierte Jürgen Zöller stilgerecht mit einer legendären Party am 27.09.2007 auf der Zeltbühne des Karlsruher Tollhaus. Mit von der Partie waren viele befreundete Bands und Künstler - darunter "All Colours" und "Rodgau Monotones" aus Frankfurt, die Sean Treacy Band, Ollie Roth & Sandie Wollasch (Groove Incorporation), sowie nicht zuletzt "BAP", die Grönemeyer-Band "Starboyzz" und der Durlacher Puppenspieler Stephan Blinn:
- All Colours (Frankfurt/Main)
- April King (Gesang), Matthias Baumgardt (Gitarre), Lyle Närvänen (Gitarre), Barry McCourt (Bass), Wolf Dobberthin (Keyboard), Mingo Siewert (Schlagzeug)
- Sean Treacy Band (Karlsruhe)
- Sean Treacy (Gesang, Gitarre), Stefan Buchholz (Schlagzeug, Gesang), Andi Bock (Gitarre), Michael Bär (Bass, Gesang), Happy Arnold (Keyboards)
- Olli Roth & Sandie Wollasch
- Olli Roth / Groove Incorporation (Gesang, Gitarre), Sandie Wollasch / Groove Incorporation (Gesang), Tommy Baldou / ehem. Laith Al-Deen (Schlagzeug)
- Rodgau Monotones (Frankfurt/Main)
- Kerstin Pfau (Gesang), Peter Osterwold (Gesang), Ali Neander (Gitarre), Ray Salg (Gitarre), Joky Becker (Bass), Mob Böttcher (Schlagzeug), Matthias Dörsam (Saxophon)
- Stephan Blinn (Karlsruhe)
- (Marionettenspiel)
- BAP (Köln)
- Jürgen Zöller (Schlagzeug), Wolfgang Niedecken (Gesang, Gitarre), Helmut Krumminga (Gitarre), Werner Kopal (Bass), Michael Nass (Keyboard)
- featuring Christoph Stein-Schneider / Fury And The Slaughterhouse (Gitarre), Anne de Wolff / BAP,Botanica,Rosenstolz u.a. (Geige)
- Starboyzz (Side Project der Grönemeyer Band)
- Norbert Hamm / Grönemeyer (Bass), Armin Rühl / Grönemeyer (Schlagzeug), Alfred Kritzer / Grönemeyer (Keyboard), Stephan Ullmann / ehem. Jule Neigel-Band (Gitarre)
- Zöller (Karlsruhe)
- Jürgen Zöller / BAP (Schlagzeug), Olli Roth / Groove Incorporation (Gesang,Gitarre), Ali Neander / Rodgau Monotones (Gitarre), Helmut Krumminga / BAP (Gitarre), Willy Wagner / Glashaus (Bass)
- featuring Special Guests: David Readman / Pink Cream 69 (Gesang), David Hanselmann (Gesang), Kuddel alias Georg Andreas Christian von Holst / Die Toten Hosen (Gitarre), Carl Carlton / Maffay,Lindenberg (Gitarre), Frank Hocker / Köster & Hocker (Gitarre), Gerd Köster / Köster & Hocker (Gesang), Peter Bischof (Gesang) u.a.
- Jürgen Zöller Solo
- Jürgen Zöller / BAP (Gesang), Helmut Krumminga / BAP (Gitarre)
Diskographie
- 1965 The Kingbeats "Archibald II/Hear, what I say" (Schlagzeug)
- 1966 Ad-Libs (=The Kingbeats) "Beat Party in Stereo, Vol. 1" (Schlagzeug)
- 1966 Ad-Libs (=The Kingbeats) "Beat Party in Stereo, Vol. 2" (Schlagzeug)
- 1966 Malepartus II (=The Kingbeats) "Lisbeth/Ich glaab', die hole mich ab, ha-haaa! (Schlagzeug)
- 1967 The Kingbeats "I know you need me/Make up your mind" (Schlagzeug)
- 1976 Wolfgang Ambros "Schifoan/Mochtwurt" (Single) (Schlagzeug)
- 1976 Julie Parsons "What ya gonna do?/Gotta have my freedom" (Single) (Schlagzeug)
- 1977 Wolfgang Ambros "Hoffnunglos" (Schlagzeug)
- 1977 Wolfgang Ambros "Die Blume aus dem Gemeinebau/Denk Amoi" (Single) (Schlagzeug)
- 1977 Supermax "Don't stop the music" (Schlagzeug)
- 1977 Supermax "World of today" (Schlagzeug)
- 1978 Schönherz "What a night" (Schlagzeug, Percussion, Backing Vocals)
- 1978 Chilly "For your love" (Schlagzeug)
- 1978 Waterloo & Robinson "Wild, wild land" (Schlagzeug)
- 1979 Wolfgang Ambros "Nie und nimmer" (Schlagzeug)
- 1979 Jeff Harrison "Money talks!" (Schlagzeug)
- 1979 Thanx "Ride, Mama, ride" (Schlagzeug)
- 1979 "Bamboo" (Schlagzeug)
- 1979 Supermax "Fly with me" (Schlagzeug)
- 1980 Supermax "Types of skin" (Schlagzeug)
- 1980 Topas "Same" (Percussion)
- 1981 Supermax "Meets the allmighty" (Schlagzeug)
- 1981 "Glenn" (Schlagzeug)
- 1982 Rainhard Fendrich "Zwischen eins und vier" (Schlagzeug, Percussion)
- 1982 "Michael Wynn" (Schlagzeug)
- 1982 "Tony Carey" (Schlagzeug)
- 1982 Wolf Maahn "Deserteure" (Schlagzeug)
- 1983 Wolf Maahn "Bisse und Küsse" (Schlagzeug)
- 1983 Rainhard Fendrich "Auf und davon" (Schlagzeug)
- 1983 Ambros/Fendrich "Open Air" (Schlagzeug, Percussion)
- 1983 "Maria Bill" (Schlagzeug, Percussion)
- 1983 Morak "Sieger sehen anders aus" (Schlagzeug)
- 1984 Wolf Maahn "Irgendwo in Deutschland" (Schlagzeug)
- 1984 Route Sixty Sticks "Let there be drums/Ape dance" (Single) (Schlagzeug)
- 1984 Flatsch! "Sei mal 'n bissi lieb" (Produzent)
- 1984 Rodgau Monotones "Volle Lotte" (Produzent)
- 1985 Rodgau Monotones "Wir sehn uns vor Gericht" (Produzent)
- 1985 Hob Goblin "Ganz nah dran" (Produzent)
- 1985 Rainhard Fendrich "Wien bei Nacht" (Schlagzeug)
- 1985 "Rainer Bärensprung Band" (Schlagzeug, Percussion)
- 1986 Rainer Bärensprung Band "Sehnsucht der Herzen" (Schlagzeug)
- 1986 Wolf Maahn "Kleine Helden" (Schlagzeug)
- 1987 Wolf Maahn & die Deserteure live "Rosen im Aspalt" (Schlagzeug)
- 1988 Rodgau Monotones "Schön, reich und berühmt" (Produzent)
- 1988 BAP "Da Capo" (Schlagzeug)
- 1990 Seni "Denk positiv!" (Produzent)
- 1990 BAP "X für 'e U" (Schlagzeug)
- 1991 Seni "Prinz aus Schnee" (Produzent)
- 1991 BAP "Affrocke!!" (Schlagzeug)
- 1992 "Arsch huh, Zäng ussenander" (mit BAP, Sampler) (Schlagzeug)
- 1993 BAP "Pik Sibbe" (Schlagzeug)
- 1993 BAP "Die vier Balladen-CD" (Schlagzeug)
- 1993 BAP "Mit offenen Karten" (Video) (Schlagzeug)
- 1994 "Hut ab! - Hommage an Udo Lindenberg" (Sampler) (Schlagzeug)
- 1994 "Pänz un Bänds un Rock'n'Roll" (Sampler) (Schlagzeug)
- 1994 Gert Steinbäcker "Steinbäcker" (Schlagzeug)
- 1994 "FFM 1200 ... un ab demit" (Schlagzeug)
- 1995 BAP "Wahnsinn - die Hits von 79 - 95" (Schlagzeug)
- 1996 "CD mit der Maus" (Schlagzeug)
- 1996 BAP "Amerika" (Schlagzeug)
- 1997 BAP "Wahnsinn - Best of BAP (Schlagzeug)
- 1997 Gert Steinbäcker "Stationen" (Schlagzeug)
- 1999 BAP "Comics & Pinups" (Schlagzeug)
- 1999 BAP "Tonfilm" (Schlagzeug)
- 2000 BAP "FC, jeff Jas!" (Aufstiegsversion) (Schlagzeug)
- 2001 BAP "Aff un zo" (Schlagzeug)
- 2001 "The King-Beats" (Schlagzeug, Gesang)
- 2002 BAP "Övverall" (CD/LP/VIDEO/DVD) (Schlagzeug)
- 2002 "Heimatklänge" (Sampler) (Schlagzeug)
- 2002 Hommage an Reinhard Mey" (Schlagzeug)
- 2003 "Viel passiert - Der BAP-Film" (Video/DVD) (Schlagzeug)
- 2003 BAP "FC jeff Jas! (Die dritte Version)" (Maxi-CD) (Schlagzeug)
- 2004 BAP "Wann immer do nit wiggerweiß" (Maxi) (Schlagzeug)
- 2004 BAP "SONX" (CD/SACD/LP) (Schlagzeug)
- 2004 BAP "SONX" (Video/DVD) (Schlagzeug)
- 2004 BAP "Für Maria" (Maxi-CD) (Schlagzeug)
- 2004 "50 Jahre Rock" (DVD) (Schlagzeug)
- 2005 BAP "Frau, ich freu mich" (Maxi-CD) (Schlagzeug)
- 2005 BAP "Dreimal zehn Jahre" (Doppel-CD) (Schlagzeug)
- 2005 BAP "Dreimal zehn Jahre (Special Edition) (Schlagzeug)
- 2005 BAP "Dreimal zehn Jahre" (DVD) (Schlagzeug)
- 2007 Jean Treacy feat. Jürgen Zöller "Do they know it's christmas?" (Maxi-CD, Sampler) (Schlagzeug)
- 2012 Jürgen Zöller Network "Mein Körper und ich" (3-Track Single-CD) (Schlagzeug)
- 2016 Zöller & Konsorten "Flucht nach vorn" (CD) (Schlagzeug)
Adresse
- Jürgen Zöller
- E-Mail: kontakt(at)juergen-zoeller.de