Historismus

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Historismus bezeichnet eine Stilrichtung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, bei der man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte. Anders als im vorangegangenen Klassizismus wurde nicht nur die Architektur der klassischen Antike zum Vorbild genommen, sondern es wurden auch Architekturformen späterer Epochen nachgeahmt.

Teilweise wurden verschiedenen Baustilen unterschiedliche Funktionen zugeschrieben: Kirchen wurden im Stil der Gotik oder der Romanik gebaut, Banken und Bürgerhäuser im Stil der Renaissance, Adelspalais und vor allem Theater im Barockstil, Fabrikhallen dagegen im „englischen Stil“ (meist mit unverputzten Backsteinfassaden).

Am Historismus wurde kritisiert, dass der Stil mehr nachahmte als selbst neu schuf. Viel Wert wurde auf Repräsentation gelegt, was gelegentlich auf Kosten der Funktionalität ging. Auch aus diesem Grund wurde der Historismus später häufig kritisiert.

Stile des Historismus

Oft wurden auch Elemente verschiedener Stile vermischt; dies wird Eklektizismus genannt.

Im späteren Historismus sind darüber hinaus Elemente des Jugendstils eingeflossen.

Historismus im Kirchenbau

Im evangelischen Kirchenbau des 19. Jahrhunderts war zunächst das „Eisenacher Regulativ“ von 1861 von Bedeutung, eine Empfehlungsliste zur Gestaltung von Kirchenbauten, mit dem herkömmlichem Grundmuster eines langgestreckten Kirchenschiffs. 1891 wurde es vom „Wiesbadener Programm“ abgelöst, das Zentralbauten vorsah, wie sie in Christuskirche und Lutherkirche verwirklicht sind.

Historismus im Wohnhausbau

Ganze Straßenzüge in der Oststadt und Südstadt legen Zeugnis ab vom Historismus im gründerzeitlichen Miethausbau:

Neohistorismus

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt es zu neohistoristischen Strömungen, die unter anderem im Neoklassizismus ihren Ausdruck suchen.

Siehe auch

Weblinks


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