Hanna Meyer-Moses

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Hanna Meyer-Moses, 2009

Hanna Meyer-Moses (geboren am 30. September 1927 in Karlsruhe; gestorben am 25. Februar 2024) war eine jüdische Zeitzeugin der Judenverfolgung.

Leben

Hanna Meyer-Moses wurde als Tochter des Rechtsanwaltes Nathan Moses (1886–1944), eines Veteranen des Ersten Weltkrieges – Moses war bei der Feldartillerie –, und seiner Frau Betty, geborene Dreifuß (deren Vater, David Dreifuß, hatte in den 1870er Jahren in Karlsruhe im 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 gedient und gehörte zeitweilig zur Schlosswache[1]) geboren.

Am 22. Oktober 1940 wurde sie mit ihrer Familie nach Frankreich verschleppt und ins Lager Gurs gebracht. Im Sommer 1943 gelang ihr, 15-jährig, mit ihrer Schwester eine abenteuerliche Flucht in die Schweiz. Ihre Mutter wurde in Auschwitz ermordet; ihr Vater nahm sich in Marseille das Leben, nachdem er vom Abtransport seiner Frau erfahren hatte.

Zuletzt wohnte sie in der Schweiz.

Wirken

Sie und Paul Niedermann waren die letzten Karlsruher Zeitzeugen der Juden-Deportation, beide berichteten in Karlsruher Schulen immer wieder über diesen Tag.

Werke

Ehrungen

Ein ihr angebotenes Bundesverdienstkreuz lehnte sie ab mit der Begründung: „Ich käme mir vor als auf einem Berg von Gebeinen und Asche stehend, auf dem zuoberst mir ein Orden verliehen würde“. Im Februar 2013 wurde ihr die Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe verliehen.

Weblinks

Literatur von und über Hanna Meyer-Moses im Katalog der Badischen Landesbibliothek (BLB) zu Karlsruhe

Fußnoten