Exotenhaus
Ein Exotenhaus für den Zoo Karlsruhe wird im Gebäudes des früheren Tullabads umgesetzt.
Geplantes Angebot
Im Exotenhaus sollen nicht nur Kleintiere wie Reptilien und Fische untergebracht werden, es soll auch Anlaufstelle der Besucher bei Regentagen sein und die Zoopädagogik sowie Gastronomie beherbergen.
Nach dem Umbau soll es eine Gastronomie geben, die auch für abendliche Feiern zur Verfügung steht. Diese wird nur durch eine Glasscheibe von der Uferlandschaft abgetrennt sein. Die ehemalige Kinderschwimmhalle wird in ein Innengehege für Riesenschildkröten, Kaimane und Terrarien umgebaut. Eine höhlenartige Anlage für Fledermäuse soll ebenfalls umgesetzt werden. Hinzu kommen Räume für die Einrichtung einer „Zoo-Schule“ sowie eine Amphibienstation.
Das große Schwimmbecken wird zu einem Fließgewässer mit kleinen Teichen und dichter Bepflanzung umgebaut. Hier sollen später Sakis (Affenart), Krallenaffen, Faultiere, Flughunde und eine vielfältige Vogelwelt beheimatet sein. Neben der natürlichen Bepflanzung soll es auch zwei große Kunstbäume geben. Dann werden auch Piranhas, Krokodile oder Anakondas in seperaten Anlagen untergebracht sein.
Das Zoojubiläum „150 Jahre Karlsruher Zoo“, welches im Jahr 2015 erreicht wird, soll vor dem 300. Stadtgeburtstag begangen werden, damit sich beide Jubiläen nicht gegenseitig beeinträchtigen.
Im Juni 2013 wurde bekannt gegeben, dass die vom Zoo eingereichte Tierliste von der zuständigen Behörde genehmigt wurde, nun kann also mit der Suche nach geeigneten Tieren begonnen werden.
Im Mai und Juni 2013 konnten Zoobesucher über den zukünftigen Namen des Gebäudes abstimmen, mit dem Ergebnis, dass das ehemalige Tullabad „Exotenhaus“ heißen wird. An der Abstimmung hatten 133 Personen teilgenommen.
Geschichte
Das Tullabad, das seit Anfang 2008 geschlossen ist, sollte für 18 Mio. Euro zu einem Exotenhaus umgebaut werden. Der Umbau ist Teil des Masterplans 2015. Gemäß Architektenwettbewerb vom April 2007 sollte das Tullabad als zoologisches „Tropenparadies“ zur Nachbildung eines Lebensraums „Uferlandschaft“ für den Stadtgarten umgebaut werden und ein neuer Osteingang „Elefantentor“ entstehen. Der Sprungturm sollte dabei erhalten bleiben und an das Schwimmbad erinnern.
Nach einem Gemeinderatsbeschluss vom 22. Juni 2010 wurde durch die Stimmen der CDU und der Grünen eine abgespeckte Version mit Deckelung auf 10 Millionen Euro beschlossen. Die CDU begründete ihren Antrag mit der Finanzkrise.
Mitte August 2010 wurde die Bürgerinitiative (BI) „Kein Stillstand beim Exotenhaus“ gegründet, prominentes Zugpferd ist der frühere Erste Bürgermeister Karlsruhes und Zoodezernent Siegfried König. Mit einer Unterschriftenliste sollte Druck auf den Gemeinderat ausgeübt werden, aber auch Sponsoren und Spenden für den Umbau gewonnen werden. Nach Meinung der BI ist ein Umbau für 10 Millionen nicht möglich.
Im Februar 2011 einigte sich der Gemeinderat schließlich auf einen Kostenrahmen in Höhe von 17 Mio. Euro, der zwangsweise einige Abstriche im ursprünglich vorgesehenen Konzept beinhaltete.
Am 14. Februar 2012 wurde dem Hauptausschuss des Gemeinderats in nicht öffentlicher Sitzung die Vorplanung vorgelegt. Aufgrund der inzwischen verbesserten Haushaltslage genehmigten auch die Fraktionen der CDU und der Grünen eine Erhöhung der geschätzten Baukosten auf nun 18,3 Mio. Euro. Dadurch ist es möglich, den Umbau nahezu in dem Umfang umzusetzen, wie dies ursprünglich geplant war. Im Herbst 2012 wurde mit den Umbauarbeiten begonnen, welche bis Ende 2014 abgeschlossen sein sollten.
Im Mai 2015 wurde bekannt gegeben, dass der angepeilte Eröffnungstermin, der 18. Juni 2015, nicht eingehalten werden kann. Als Gründe hierfür wurden Verzögerungen, unter anderem beim Kunstfels- und Volierenbau, genannt. Voraussichtlich wird die Eröffnung nun im August 2015 erfolgen.