Else Winnewisser
Else Winnewisser (auch Schanz-Winnewisser, * 1937 in Heidelberg), Pseudonym Winnetou[1], ist eine deutsche Malerin und Grafikerin. Sie war eine der Studierenden, die in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts in die erste öffentliche Debatte der Nachkriegszeit um die Frage, was Kunst sei und darf, verwickelt war.[2][3]
Leben und Wirken
Gegen den Willen ihres Vaters studierte Else Winnewisser nach dem Abitur an der Kunstakademie Karlsruhe Bildende Kunst mit dem Ziel des Lehramts an Gymnasien. Ihre Lehrer dort waren Wilhelm Schnarrenberger und HAP Grieshaber. Bei Grieshaber studierte sie in in einer Klasse, aus der auch so bekannte Künstler wie Hans Baschang, Walter Stöhrer und Horst Antes hervorgingen.
Winnewisser war eine der Studierenden, wegen deren Ablehnung durch die Prüfungskommission im zweiten Staatsexamen eine viel beachtete öffentliche Debatte einsetzte, was unter Kunst zu verstehen sei, beziehungsweise wie weit Kunst gehen dürfe. Nachdem die Studierenden ihre Prüfung ein Jahr später wiederholen mussten, um handwerkliche naturalistische Zeichenkünste nachzuweisen, da ihre ersten Prüfungsarbeiten der Prüfungskommission zu frei erschienen waren, gab Grieshaber aus Protest gegen diese Kunstauffassung seine Professur auf. In der Folge dieser Ereignisse wurde die noch aus der Zeit des Nationalsozialismus stammende Prüfungsordnung geändert.
Neben ihrer künstlerischen Arbeit war Else Winnewisser achtunddreißig Jahre lang im Lehramt tätig, zuletzt als Studiendirektorin am Karlsruher Lessing-Gymnasium. Sie war mit dem Maler Heinz Schanz (1927–2003) verheiratet, mit dem sie eine Tochter hatte. Else Winnewisser lebt und arbeitet in Karlsruhe.
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 2001: Hans Thoma-Gesellschaft, Kunstverein Reutlingen
- 2011: Gemaltes, Gezeichnetes, Gedrucktes, Galerie Clemens Thimme, Karlsruhe
Literatur
- Else Winnewisser – Arbeiten aus vierzig Jahren : Malerei, Gouachen, Zeichnungen, Drucke, Reutlingen 2001, ISBN: 3-933820-34-0
- Richard W. Eichler: Könner, Künstler, Scharlatane, J. F. Lehmann Verlag, Erstausgabe 1960, 1978 erste Ausgabe mit ISBN: 3-85002-093-2
Weblinks
- Literatur über Else Winnewisser in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Literatur von und über Else Winnewisser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Else Winnewisser“
Fußnoten
- ↑ Eintrag Else Winnewisser (Identifikations-Nr. 407184) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- ↑ BNN vom 18. Februar 2011; Michael Hübl: Mit dem Motorroller von Atelier zu Atelier
- ↑ R.W. Eichler, a.a.O.