Eduard Böhler
Eduard Fridolin Böhler (* 28. November 1878 in Schönau im Wiesental; † 28. Januar 1964 ebendort) war ein katholischer Pfarrer in Bruchsal.
Leben
Böhler wurde als eines von vier Kindern des Gastwirtes Joseph Böhler und seiner Frau Magdalena, geb. Steiger, im November 1878 geboren. Die ersten Schuljahre verbrachte er in seiner Heimatgemeinde; in Freiburg schloss er die weiterführende Schule im Jahr 1897 mit Abitur ab. Er blieb im Ort zwecks Aufnahme des Theologiestudiums.
1901, nach der Priesterweihe am 4. Juli, trat er in Meersburg seine erste Kaplansstelle an, zwei Jahre darauf wurde er für vier Jahre Kaplan in der Gemeinde St. Johann in Freiburg. Mit der Absicht, ein Buch über seine Heimat zu verfassen, begann er nebenher mit der Materialsammlung über Schönau.
Nach einem Intermezzo als Prädikaturverweser in Offenburg wurde er am 6. Mai 1909 als Pfarrverweser zur Bruchsaler Gemeinde St. Damian und St. Hugo geschickt. Dort wurde er so beliebt, dass 1911 ein Brief der Gemeinde an den Erzbischof gesandt wurde, Böhler möge zum Pfarrer ernannt werden, was am 1. September 1912 auch geschah.
Damit verbunden war bis 1920 die Militärseelsorge am Standort Bruchsal, die er nach dem Wiedereinzug der Soldaten in die Kaserne im Jahr 1936 wieder aufnahm.
Schwerpunkt seiner Tätigkeit in Bruchsal wurde die Jugend- und Vereinsarbeit. Zeitweise war er in sieben Vereinen aktiv, darunter im „Bund Neudeutschland“.
Um das Verbot der katholischen Jugendbewegung in der NS-Zeit zu umgehen, veranstaltete Böhler in der Sakristei Bibelabende, über die er Kontakt mit den Bruchsaler Jugendlichen hielt.
Beim Bombardement auf Bruchsal am 1. März 1945 verlor Böhler fast seinen gesamten Besitz. Zu den wenigen Überbleibseln gehörten seine Aufzeichnungen über Schönau.
Seine Gesundheit ließ in der Nachkriegszeit deutlich nach, neben Augenbeschwerden war er immer weniger in der Lage, sich aktiv zu betätigen, weshalb er 1952 in den Ruhestand trat und in seine Heimat zurückkehrte. Dort war er noch als Vikar tätig und vervollständigte trotz eines Schlaganfalls sein Buch, welches 1960 veröffentlicht wurde. In Folge eines erneuten Schlaganfalles starb Eduard Böhler am 28. Januar 1964. Er wurde in seiner Heimatgemeinde beigesetzt.
Ehrungen
- 1942 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt.
- 1959 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen
- Am 15. August 1963 wurde er Ehrenbürger der Gemeinde Schönau
Schriften
- Die Geschichte von Schönau im Schwarzwald, Rombach Druck + Verlagshaus GmbH & Co KG, Freiburg im Breisgau, 1960 (395 Seiten)
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Eduard Böhler“
- Eintrag Böhler, Eduard Fridolin (Identifikations-Nr. 179016) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg