Brauerei Genter

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Die ehemalige Brauerei Max Genter – bis 2009 Gastwirtschaft Zum Genter
Ehemaliger Bierkeller in der Friedrichstraße in Grötzingen

Die Brauerei Genter war eine der letzten traditionellen Durlacher Hausbrauereien.

Geschichte

In der Grötzinger Chronik wird die Stürmung des Bierkellers von Bierbrauer Georg Genter durch Grötzinger Bürger im Juni 1849 erwähnt. Die Rädelsführer wurden später dingfest gemacht und die Grötzinger Bürger mussten das bereits konsumierte Bier in Form von 750 Gulden samt Zinsen zurückzahlen. Die Anekdote gibt zumindest Aufschluss darüber, dass die Brauerei und Gaststätte Genter schon vor der Mitte des 19. Jahrhunderts existierte, sagt jedoch nichts über deren Standort aus.

Bekannt ist dagegen, dass ab etwa 1863 Johann Heinrich Genter eine Brauerei in der damaligen Hauptstraße 80 (heute Pfinztalstraße 73) betrieb. Es handelt sich hierbei um das spätere Wirtshaus Gambrinus, das in einer Quelle als Wiege der Brauerei Genter bezeichnet wird. Ab 1872 wurden Brauerei und Gaststätte von Karl Genter (wahrscheinlich Johann Heinrichs Sohn) geführt. Dieser kaufte schließlich das Haus in der früheren Adlerstraße 18 (heutige Ochsentorstraße 18) und verlegte vermutlich bereits im Jahre 1888 auch seinen Betrieb dorthin. Das heute noch erhaltene zweigeschossige Modellhaus war 1711 erbaut worden und beherbergte schon seit 1835 auch eine Bierwirtschaft.

Seine alte Brauerei und Gastwirtschaft in der Hauptstraße 73 überließ Karl Genter dem Bierbrauer Anton Nagel, der im Jahre 1895 als Inhaber genannt wird. Die Gaststätte wurde schließlich im Jahre 1901 von der Brauerei Eglau übernommen. Nagel selbst trat stattdessen als Teilhaber in die Brauerei Genter ein und führte diese zusammen mit Max Genter unter dem Namen Brauerei Genter & Nagel weiter. 1906 wird diese erstmals im Brauereiverzeichnis des Durlacher Adressbuches erwähnt. Ab 1908 führte Max Genter den Betrieb allein weiter.

Von den Folgen des Ersten Weltkrieges konnte sich die Brauerei allerdings nicht mehr erholen und musste 1918 aufgegeben werden. Die Gastwirtschaft Zum Genter führte Max Genter jedoch weiter. Das Bier bezog man seit 1922 von der Dortmunder Union Brauerei, bei der Max Genter einst seine Lehrzeit verbracht hatte und zu der immer noch gute Kontakte bestanden. In den späten 1920er Jahren übernahmen sein Neffe Karl Genter und dessen Frau Anneliese das Lokal. An die Stelle des Bierbrauens trat die Herstellung und der Vertrieb eigener Himbeer- und Waldmeisterlimonaden, die nebst Bier und Mineralwasser in einer eigenen Abfüllanlage abgefüllt und etikettiert wurden.

Nach Karls Tod führte zunächst die Witwe Anneliese, dann ab etwa 1963 schließlich der Sohn Karlheinz Genter das Lokal und auch den Getränkehandel weiter. Im September 2009 trat Karlheinz Genter seinen Ruhestand an. Mit seinem Umzug nach Dobel ging die Familiengeschichte des traditionsreichen Wirtshauses Zum Genter endgültig zu Ende. Der neue Besitzer hat das Lokal nach einer denkmalgerechten Sanierung und Neugestaltung im November 2010 wiedereröffnet.

Der Schriftzug "Alte Brauerei von Max Genter" an der Hausfassade erinnert noch an die letzte traditionelle Durlacher Hausbrauerei.

Standort

Letzte Adresse der Brauerei (1918)
Brauerei Max Genter
Adlerstraße 18
Durlach

Quellen