Auferstehungskirche (Weststadt)
Die Christi Auferstehungskirche ist eine Kirche in der Karlsruher Weststadt. Sie wird von der Alt-Katholischen Gemeinde genutzt.
Baugeschichte
Basis für den Kirchenbau war der Grundriss einer zerstörten frühgotischen Kirche in Frankreich. Nachdem Großherzog Friedrich der gerade entstandenen alt-katholischen Gemeinde den Baugrund schenkte, begann 1895 der Bau unter Leitung von Oberbaurat Carl Schäfer.
Zu den Referenzen auf das Mittelalter zählt ein Balkon über dem Haupteingang, der dazu diente, Reliquien und andere Heiligtümer dem Volk zu präsentieren.
Dem Zeitgeschmack der Bauzeit wurde bei der Innenausstattung entsprochen: Wände und Gewölbe wurden bemalt, ein massives Gestühl, das bis an den Altarraum reichte, wurde eingebracht. An den beiden Querungen wurden Emporen eingerichtet. Der Tabernakelbaldachin wurde hingegen im neugotischen Stil gestaltet.
Am 8. Juni 1897 wurde die Kirche durch Bischof Dr. Weber konsekriert.
Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurden im März 1917 die Prospektpfeifen der Orgel beschlagnahmt, im selben Jahr wurden am 12. Dezember die Glocken zerschlagen.
Diese wurden 1931 ersetzt, mussten aber 1942 kriegsbedingt wieder abgegeben werden.
Beim Angriff auf Karlsruhe am 27. September 1944 wurde das Gebäude von mehreren Brandbomben getroffen. Es blieben lediglich Teile der Außenmauern stehen. Das Gewölbe stürzte einige Zeit später ebenfalls ein, in der ehemaligen Kirche begannen Bäume zu wachsen.
Im Sommer 1950 wurde durch die Kirchengemeinde Beschluss gefasst, das Gebäude auf eigene Kosten wiederaufzubauen. Die Bauleitung übernahm Professor Dr. Emil Lacroix vom Landesdenkmalamt.
Von den erhalten gebliebenen Mauerwerken wurde nur erneuert, was aus baulichen Gründen notwendig war. Den sichtbar beschädigten Rest beließ man als Mahnung gegen den Krieg. Die südliche Empore wurde nicht neu errichtet. Die nördliche behielt man als Platz für die Orgel und als Turmaufgang bei.
Das Kircheninnere wurde schrittweise bis 1978 eingerichtet. Zu den frühen neu eingebrachten Gegenständen zählt ein vom Alt-Katholischen Bildhauers Karl Albiker als Geschenk eingebrachte Bronzeplastik, die sich an der Südwand des Querschiffs befindet.
1964 kam ein aus rotem Sandstein geschaffener Altar in die Kirche.
1966 wurden zwei neue Glocken angebracht, die größere der beiden unter dem Namen "Ökumeneglocke" war eine Spende von Christen aller Konfessionen. 1967 kam eine dritte Glocke hinzu.
Das zerstörte Taufbecken wurde wieder hergestellt und mit einer neuen Abdeckung versehen.
1970, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des 1. vatikanischen Konzils, wurde das von Peter Valentin Feuerstein geschaffene Fenster am Taufbecken gestiftet. Stifter waren die Gemeinden der Christuskirche, St. Bonifatius und Herz Jesu.
Ebenfalls von Feuerstein stammt das 1975 eingebaute große Rosettenfenster.
Nachdem 1978 Die Fenster der Türme wieder verglast wurden, neue Türen am Fassadenbalkon eingebaut wurden und ein neuer Fußboden aus Klinkerplatten verlegt wurde, galt der Wiederaufbau als abgeschlossen.
Beschreibung der Fenster
Die drei von Peter Valentin Feuerstein geschaffenen Chorfenster sind nach Vorbild gotischer Fenster in Einzelbinder unterteilt. Dabei konzentriert sich das linke Fenster auf die Darstellung alttestamentarische Evangelien, das mittlere hat österliche Evangelien zum Schwerpunkt, während das rechte Fenster endzeitliche Themen behandelt.
Am nördlichen Querschiff sind zwei Fenster gegenübergestellt, die in sich geschlossen Zusammenhängende biblische Themen darstellen. Links erkennt man von oben nach unten gesehen den Einzug Jesu in Jerusalem, Die Heimholung der Bundeslade durch König David und die Salbung Jesu in Betanien. Rechts sind das Abendmahl Jesu, die Rede vom wahren Weinstock und die Fußwaschung zu sehen.
Das Rosettenfenster an der Westfassade besteht aus einem großen rosettenförmigen Mittelteil, welches die Verkündigung durch den Engel Gabriel darstellt. Kreisförmig darum gruppiert sind acht kleinere Fenster, welche (von oben im Uhrzeigersinn gesehen) darstellen:
- Maria begegnet ihrer Base Elisabet
- Sie erkennt Maria als „Mutter des Herrn“
- Geburt Jesu
- Der greise Simeon kann in Ruhe sterben, weil er den Herrn gesehen hat
- Anbetung der drei weisen Könige
- Der zwölfjährige Jesus im Tempel
- Die Taufe im Jorden
- Die Hochzeit zu Kana
Im südlichen Querschiff findet sich das bislang jüngste Buntfenster. Es ist modern und nicht figürlich und stellt Himmlisches Jerusalem als Erfüllung des Glaubens dar und ist von dem Künstler Günther Grohs entworfen worden.
Bilder
Adresse
- Alt-Katholische Auferstehungskirche
- Ökumeneplatz
- 76133 Karlsruhe
Siehe auch
- Übersichtsseite Auferstehungskirchen
- Brunnen an der Altkatholischen Kirche