Johann Friedrich Ernst: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Friedrich Ernst''' (* 1791 [[Heidelberg]]) wurde 1813 als reformierter Pfarrer ordiniert, er engagierte sich für die Vereinigung der beiden evangelischen Glaubensrichtungen zur evangelisch-protestantischen [[Evangelische Landeskirche|Landeskirche Badens]] <ref>[Quelle: Statistik der ev.-protestantischen Kirchen u. Schulen im Großherzogthum Baden (1824) Seite 120 vgl. http://books.google.de/books?id=EilBAAAAcAAJ&pg=PA120&dq]</ref>
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'''Johann Friedrich Ernst''' (* [[1791]] in [[Heidelberg]]<ref>''Statistik der evangelisch-protestantischen Kirchen und Schulen im Großherzogthum Baden'' (1824), [http://books.google.de/books?id=EilBAAAAcAAJ&pg=PA119 Seite 119]</ref>; † [[19. Jahrhundert|18??]]) war ein [[Baden|badischer]] Pfarrer, der auch in der heutigen [[Region Karlsruhe]] wirkte. 1813 als reformierter Pfarrer ordiniert, engagierte er sich für die Vereinigung der beiden evangelischen Glaubensrichtungen zur evangelisch-protestantischen [[Evangelische Landeskirche|Landeskirche Badens]].
   
 
== Leben und Wirken ==
 
== Leben und Wirken ==
Ernst wurde nach seinem Theologiestudium als Pfarrer seelsorgerlich tätig, 1813 in Mappach, 1814 in [[Wiesloch]], 1816 in Berwangen und von 1818 bis 1827 Pfarrer in [[Friedrichstal]]. Die Überwindung der Differenzen zwischen reformierten und den lutherischen Christen, die seit dem Druck des [[Stafforter Buch]]es in der Markgrafschaft entstanden waren und durch den Zuzug der calvinistisch geprägten [[Hugenotten]] noch verstärkt wurden, war eins seiner Ziele. Bei seinen Predigten und im Gemeindeblatt »Der Hausfreund« versuchte er, die Gemeindeglieder auf eine Vereinigung einzustimmen. Aus den Kirchen- und Schulvisitationsberichten geht hervor, dass die Hugenotten-Gemeinde sich der Erneuerung nicht anschließen wollte. Die Beschimpfungen Luthers insbesondere der ''Abendmahlsstreit'' war damals noch nicht überwunden. In gemeinsamen Aktionen mit seinem lutherischen Amtsbruder [[Karl Friedrich Eisenlohr]], der Pfarrer in [[Staffort]] und [[Spöck]] war, versuchte er zum gegenseitigen Verständnis beizutragen.
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Ernst wurde nach seinem Theologiestudium als Pfarrer seelsorgerlich tätig: 1813 als Vikar in Mappach, 1814 in [[Wiesloch]] und 1816 in Berwangen. Von 1818 bis 1827 war er Pfarrer in [[Friedrichstal]]. Die Überwindung der Differenzen zwischen reformierten und den lutherischen [[Christen]], die seit dem Druck des [[Stafforter Buch]]es in der [[Markgrafschaft Baden]] entstanden waren und durch den Zuzug der calvinistisch geprägten [[Hugenotten]] noch verstärkt wurden, war eins seiner Ziele. Bei seinen Predigten und im Gemeindeblatt »Der Hausfreund« versuchte er, die Gemeindeglieder auf eine Vereinigung einzustimmen. Aus den Kirchen- und Schulvisitationsberichten geht hervor, dass die Hugenotten-Gemeinde sich der Erneuerung nicht anschließen wollte. Die Beschimpfungen Luthers insbesondere der ''Abendmahlsstreit'' war damals noch nicht überwunden. In gemeinsamen Aktionen mit seinem lutherischen Amtsbruder [[Karl Friedrich Eisenlohr]], der Pfarrer in [[Staffort]] und [[Spöck]] war, versuchte er zum gegenseitigen Verständnis beizutragen.
Am 26. Juli 1821 wurde die Vereinigung beider Kirchen in [[Karlsruhe]] vollzogen und der Großherzog erteilte die ''Genehmigung mit größtem Wohlgefallen''.
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Am [[26. Juli]] [[1821]] wurde die Vereinigung beider Kirchen in [[Karlsruhe]] vollzogen und der [[Ludwig I. von Baden|Großherzog]] erteilte die ''Genehmigung mit größtem Wohlgefallen''.
   
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* [[Wilhelm Otto Hauck]]: ''Staffort – Schloß und Dorf an der steten Furt'' (Ortschronik), Gemeinde Stutensee 1993
 
* [[Wilhelm Otto Hauck]]: ''Staffort – Schloß und Dorf an der steten Furt'' (Ortschronik), Gemeinde Stutensee 1993
* [[Oskar Hornung]]: Friedrichstal; Geschichte einer Hugenotten-Gemeinde; zur 250-Jahrfeier / 1949 - 2. erg. Aufl.. - Friedrichstal: Bürgermeisteramt, 1974.
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* [[Oskar Hornung]]: ''Friedrichstal; Geschichte einer Hugenotten-Gemeinde''; zur 250-Jahrfeier / 1949; 2. erg. Auflage; Friedrichstal: Bürgermeisteramt, 1974.
* [[Günther Hornung]] und [[Bertold Gorenflo]]: „Friedrichstal – Meilensteine aus drei Jahrhunderten“, erschienen 2009, 200 Seiten
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* [[Günther Hornung]] und [[Bertold Gorenflo]]: ''„Friedrichstal – Meilensteine aus drei Jahrhunderten“'', erschienen 2009
* [[Manfred G. Raupp]]:''4000 Jahre Stete Furt und 350 Jahre Kirchenbuchaufzeichnungen''; Stutensee-Staffort 2010.
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* [[Manfred G. Raupp]]: ''4000 Jahre Stete Furt und 350 Jahre Kirchenbuchaufzeichnungen''; Stutensee-Staffort 2010.
 
* derselbe: ''Ortsfamilienbuch Staffort'', Herausgeber Stadt Stutensee, Verlag Gesowip Basel 2010, ISBN 978-3-906129-64-8
 
* derselbe: ''Ortsfamilienbuch Staffort'', Herausgeber Stadt Stutensee, Verlag Gesowip Basel 2010, ISBN 978-3-906129-64-8
   
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Version vom 8. Juni 2012, 23:57 Uhr

Johann Friedrich Ernst (* 1791 in Heidelberg[1]; † 18??) war ein badischer Pfarrer, der auch in der heutigen Region Karlsruhe wirkte. 1813 als reformierter Pfarrer ordiniert, engagierte er sich für die Vereinigung der beiden evangelischen Glaubensrichtungen zur evangelisch-protestantischen Landeskirche Badens.

Leben und Wirken

Ernst wurde nach seinem Theologiestudium als Pfarrer seelsorgerlich tätig: 1813 als Vikar in Mappach, 1814 in Wiesloch und 1816 in Berwangen. Von 1818 bis 1827 war er Pfarrer in Friedrichstal. Die Überwindung der Differenzen zwischen reformierten und den lutherischen Christen, die seit dem Druck des Stafforter Buches in der Markgrafschaft Baden entstanden waren und durch den Zuzug der calvinistisch geprägten Hugenotten noch verstärkt wurden, war eins seiner Ziele. Bei seinen Predigten und im Gemeindeblatt »Der Hausfreund« versuchte er, die Gemeindeglieder auf eine Vereinigung einzustimmen. Aus den Kirchen- und Schulvisitationsberichten geht hervor, dass die Hugenotten-Gemeinde sich der Erneuerung nicht anschließen wollte. Die Beschimpfungen Luthers insbesondere der Abendmahlsstreit war damals noch nicht überwunden. In gemeinsamen Aktionen mit seinem lutherischen Amtsbruder Karl Friedrich Eisenlohr, der Pfarrer in Staffort und Spöck war, versuchte er zum gegenseitigen Verständnis beizutragen. Am 26. Juli 1821 wurde die Vereinigung beider Kirchen in Karlsruhe vollzogen und der Großherzog erteilte die Genehmigung mit größtem Wohlgefallen.

Literatur

  • Wilhelm Otto Hauck: Staffort – Schloß und Dorf an der steten Furt (Ortschronik), Gemeinde Stutensee 1993
  • Oskar Hornung: Friedrichstal; Geschichte einer Hugenotten-Gemeinde; zur 250-Jahrfeier / 1949; 2. erg. Auflage; Friedrichstal: Bürgermeisteramt, 1974.
  • Günther Hornung und Bertold Gorenflo: „Friedrichstal – Meilensteine aus drei Jahrhunderten“, erschienen 2009
  • Manfred G. Raupp: 4000 Jahre Stete Furt und 350 Jahre Kirchenbuchaufzeichnungen; Stutensee-Staffort 2010.
  • derselbe: Ortsfamilienbuch Staffort, Herausgeber Stadt Stutensee, Verlag Gesowip Basel 2010, ISBN 978-3-906129-64-8

Fußnoten

  1. Statistik der evangelisch-protestantischen Kirchen und Schulen im Großherzogthum Baden (1824), Seite 119