Volkssturm

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Der Volkssturm war das letzte Aufgebot im Zweiten Weltkrieg.

Auszug aus „Der Volkssturm” von Christoph Ohlrogge

  • Im Herbst 1944 erfolgte der „Erlaß zur Bildung des Volkssturms”. Dieser besagte, dass alle nicht wehrpflichtigen aber dennoch waffenfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren, die nicht in kriegswichtigen Betrieben arbeiten, eine militärische Grundausbildung erhalten und dann die Stadt im Ernstfall verteidigen sollten. Das erste Karlsruher Bataillon wurde auf dem „Platz der SA” (Festplatz) am 12. November 1944 vereidigt.
  • An den Wochenenden waren Waffenübungen angesagt, meistens wurde nur der Umgang mit der Panzerfaust trainiert, mit denen im Ernstfall Panzer auf kurze Entfernung geknackt werden sollten. Die Bewaffnung der Einheiten sollte eigentlich durch das Heer und die verschiedenen Kreisleiter erfolgen. Die Wehrmacht selbst hatte natürlich besseres zu tun, als auch noch Waffen an eine fast nicht ausgebildete Truppe abzugeben, so dass der Volkssturm hauptsächlich mit alten italienischen Gewehren, Baujahr 1884, ausgerüstet waren.
  • Die Alliierten ihrerseits bewitzelten öffentlich den Volkssturm als „neue Vergeltungswaffe des deutschen Reiches”. Dies demoralisierte natürlich die Soldaten gewaltig. Auch wurden Flugblätter über den Städten abgeworfen, die berichteten, wie wenig Chancen Volkssturmeinheiten im Gefecht hatten. Und auch der Karlsruher Volkssturm hatte laut dem Kampfkommandanten der Stadt, Generalmajor Hossfeld, einen „Kampfwert gleich Null”.

Quelle: Internetpräsenz des Heisenberg-Gymnasiums [1]

Verteidigung von Karlsruhe

  • Nachdem die Franzosen beträchtlich nahe an Karlsruhe gekommen sind, wird am 31. März der „Stoßtrupp-Stadt” alarmiert, eine Volkssturmeinheit aus Bediensteten der Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Dr. Oskar Hüssy.
  • Am 1. April werden an den Zugängen zur Innenstadt Barrikaden errichtet.
  • In der Nacht des 3. April 1945 rückten erste französische Spähtrupps bis zur Stadtgrenze vor. Die Verteidigung der Stadt wurde dem Volkssturm, Nachhuten der Wehrmacht, Angehörigen der Polizei und der Hitler-Jugend übertragen. Diese hatten den Angreifern aber nicht viel entgegen zu setzen und so war die Besetzung Karlsruhes am 4. April um 11 Uhr abgeschlossen.

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Fußnoten