Schloss Ortenberg

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Schloss Ortenberg

Das Schloss Ortenberg ist das Wahrzeichen der Ortenau und liegt oberhalb des Ortes Ortenberg am Ende des Kinzigtals zwischen Offenburg und Gengenbach.

Die Ursprünge des Schlosses Ortenau gehen auf eine Burganlage aus dem 11./12. Jahrhundert zurück. Ursprünglich wurde die Burg Ortenau von dem Geschlecht der Zähringer zur Sicherung des Kinzigtales erbaut, heute befindet sich im Schloss Ortenberg eine Jugendherberge.

Jugendherberge Schloss Ortenberg

Geschichte

Nach dem Bau der Burg Ortenberg durch die Zähringer im 11./12. Jahrhundert wurde die Burg während der Hohenstauferherrschaft als Sitz der Landvögte der Ortenau genutzt. Der Verwaltungssitz für die Landvogtei Ortenau war Reichssteuermittelpunkt, Gerichtsstätte und Zollinstanz. Erste Erweiterungen hat die Burganlage im 15. Jahrhunderts erfahren, als die Burg um die Verteidigungstürme (Rondeln) mit Kanonen erweitert wurde. Die erste Zerstörung hat die Burg 1678 im französisch-holländischen Krieg erfahren, als Ludwig XIV. die Burg durch Marshall Créqui zerstören ließ. Nach einem Wiederaufbau in den Folgejahren, wurde die Burg 1697 erneut zerstört. Als Folge dieser erneuten Zerstörung wurde der Amtssitz der Landvögte fortan vom Landvogt Franz de Neveu nach Offenburg verlegt. Das heutige Schloss entstand 1838–1843 durch Baron Gabriel Leonhard von Berckholtz (1781-1863) aus Livland, im englischen Stil auf den mittelalterlichen Ruinen. Seit 1942 wird das Schloss als Jugendherberge genutzt. Weitere Bauinstandsetzungsmassnahmen zur Erhaltung der Bausubstanz folgten in den Jahren 1974–1981. In den Jahren 1984–1985 wurde der Malerturm restauriert. Der Schimmel- und Jakobsturm folgten in den Jahren 1986–1988.

Türme

Malerturm

Malerturm

Der Malerturm war einst das Maleratelier der Alexandra von Berckholtz, der Tochter des Schlosserbauers Gabriel L. Berckholtz. Im 15. Jahrhundert wurde der Turm als Pulverturm (Arsenal) erbaut und wird heute von der Gemeinde Ortenberg als Trauzimmer genutzt.

Jakobsturm

Jakobsturm

Beim Wiederaufbau von 1838–1843 stockte man die im Original erhaltenen zwei Stockwerke der unteren Zwingeranlage durch einen weiteren Turm auf. Der nach dem Sohn des Schlosserbauers genannte Jakobsturm, diente zur Verteidigung der in die Halsgraben eingedrungenen Feinde. Der Jakobsturm wurde in den Jahren 1986/1987 innenrenoviert.

Schimmelturm

Schimmelturm

Der Schimmelturm ist der höchste Turm der Anlage (mhd. Schimmel = Haupt), er wurde in den Jahren 1986–1988 innenrenoviert und erhielt sein heutiges Treppentürmchen, das in den Jahren 1678 abgesprengt wurde. Bereits um 1840 wurde der eigentliche Turm im gotischen Stil wieder erhöht, heute enthält der Turm eine ursprünglich nicht vorhandene Treppe. Die in heutiger Zeit ersichtlichen Türen, entstammen nicht der ursprünglichen Bebauung. Im Schimmelturm war das ehemalige Verlies, Gefangene wurden über eine Haspel in den Kerker herabgelassen und waren von 4 m dicken Mauern umgeben. Auch nach der Zerstörung anno 1679-97 wurde das Verlies noch als Gefängnis genutzt, bis 1770 das kaiserliche Landvogtei-Gefängnis im Dorf erbaut wurde. Es befindet sich im Alten Rathaus.

Kapellenturm

Kapellenturm

Der Kapellenturm ist ein ehemaliger Batterieturm aus dem 15. Jahrhundert, der Turm wurde 1678 teilweise gesprengt. In den Jahren 1838–1843 wurde er renoviert und als Schlosskapelle genutzt.

Felsenkeller

Noch heute harrt der 1678 gebrandschatzte Felsenkeller seiner Ausgrabung.

Literatur

Lage

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Weblinks