Schlaucherplatz
Der Schlaucherplatz ist ein Platz in Karlsruhe Daxlanden.
Beim Christkindlsmarkt der Kohlebucklerschaft, bei der Hexenbesenverbrennung und dem Narrenbaumstellen kommt dem Platz eine besondere Bedeutung zu.
Lage
An diesem Platz treffen die Straßen Inselstraße und Hahnenstraße zusammen. In der unmittelbaren Nähe befindet sich die katholische Kirche St. Valentin und der St. Valentin-Platz.
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°0'22.68" N 8°19'37.02" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Platzname
Der Platz wurde 1988 benannt. Als „Schlauch“ bezeichnet man in Daxlanden einen versumpften Abzugsgraben. Weil sie in diesen Gräben Fische fingen, wurden die Daxlander von ihren Nachbarn als „Schlaucher“ bezeichnet. Dieser Spitzname für die Daxlander hat sich bis heute erhalten.
Geschichte einer Schlaucherfigur
Auf dem Platz stand früher ein „Schlaucher” als Holzfigur mit Schlapphut und Angel, geschnitzt von Jens Marco Galeani. An einem Sonntag im August 2004 wurde er aufgestellt, gestiftet vom Metzgermeister Michael Bayer. Er war beliebt bei der Bevölkerung, aber nicht bei der Stadtverwaltung. Ein Dekret vom damaligen Kulturbürgermeister Ullrich Eidenmüller entzog der Figur ihre Aufenthaltserlaubnis, in der Adventszeit 2004 wurde sie entfernt, aber im Juni 2005 erneut aufgestellt, bis sie einige Wochen später von Galeani und Bayer wieder entfernt wurde.
Fünf Jahre lang befand sich die Figur am Rande des Platzes an einer Privatmauer und wurde Anfang Juli 2011 erneut im Zentrum des Platzes aufgestellt. Als die BNN am 06. Juli 2011 davon berichteten, war die Figur bis zum Mittag bereits wieder entfernt. Der Bürgerverein Daxlanden distanzierte sich von dieser Aktion.
Seit nunmehr sieben Jahren gibt es Streit um das Aufstellen der Figur. Der ehemalige Kulturbürgermeister Ullrich Eidenmüller und die Kunstkommission befanden, dass die dünne Figur nicht ständig am Schlaucherplatz aufgestellt sein dürfe.
In Rappenwört, welches zu Daxlander Gebiet gehört, befindet sich eine alternative Darstellung des Schlauchers, die bislang keinen Anstoß fand, allerdings auch nicht am Schlaucherplatz aufgestellt werden soll.
Im Jahr 2010 veranstaltete der Bürgerverein Daxlanden zusammen mit dem Kulturamt einen Wettbewerb, um eine neue, in der Augen aller Beteiligten würdigeren Figur finden zu können. Der von der Kunstkommission bevorzugte Entwurf eines „Schlauchboot-Schlauchers“, der ein Schlauchboot auf dem Kopf trug, fand in der Daxlander Bevölkerung jedoch keinen Anklang.
Zwischenzeitlich betrachtet der Bürgerverein die Sache für erledigt. Der nun zuständige Bürgermeister Wolfram Jäger hat zum Sachverhalt „nichts mehr aus Daxlanden gehört“. Somit bleibt der Schlaucherplatz weiterhin ohne eine Figur. Die in einem Benefizkonzert gesammelten Spenden in Höhe von 2.400 Euro, die zur Finanzierung einer passenden Figur dienen sollten, sind zwischenzeitlich an die Kindergärten verteilt worden.
Bilder
Das Symbol des Daxlander Wappens als Steinmosaik nachgebildet