Matthäus Haid

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Matthäus Franz Haid (* 28. Februar 1853 in Speyer; † 5. November 1919 ebenda) war Geodät, Rektor der TH Karlsruhe und Autor zahlreicher Bücher über Erdbebenbeobachtung.

Leben und Wirken

Nach einem Studium an der Bau- und Gewerbeakademie in Berlin, am Polytechnikum in Aachen und München begann Matthäus Haid im bayerischen Staatsdienst. 1877 wechselte er wieder in die akademische Laufbahn nach München, promovierte in Jena und habilitierte 1880.

1882 wurde er von C. M. von Bauernfeind[1] empfohlen, Nachfolger des Karlsruher Professors Wilhelm Jordan außerordentlicher Professor für praktische Geometrie und höhere Geodäsie an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe zu werden. 1884 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt, 1890 lehnte er einen Ruf nach München, wo ein Nachfolger für Bauernfeind gesucht wurde, ab.

1889/90[2], 1894/95 und 1901/02 war er Rektor der Technischen Hochschule Karlsruhe, 1917 wurde er emeritiert.

Daneben war er auch in der Erdbeben-Kommission des Naturwissenschaftlichen Vereins in Karlsruhe tätig: Ab 1903 war er dessen Leiter. Auf dem Turmberg in Durlach (und im Schloßberg bei Freiburg) richtete er eine Station mit einem Heckerschen Horizontalpendel ein, der Vorgänger der Erdbebenwarte der TH Karlsruhe war.

Werke

(Auswahl)

  • „Untersuchung der Beobachtungsfehler und Genauigkeit des Bayerischen Präcisions-Nivellement“, München, 1880. Dissertation.
  • „Die seismischen Stationen Durlach und Freiburg i. B.“, Denkschrift zum 25jährigen Bestehen der Erdbebenkommission des Naturwissenschaftlichen Vereins in Karlsruhe, 1906.

Weblinks

Quelle

Heinz Draheim: „Haid, Matthäus Franz“, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 517-518 Onlinefassung

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Karl Maximilian von Bauernfeind“
  2. Laut Klaus-Peter Hoepke: „Geschichte der Fridericiana”, erschienen 2007