Georg Ulrich Kellermann

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Georg Ulrich Kellermann (* 1674 in Waischenfeld; † 28. April 1742) war ein katholischer Theologe, der vor allem als Berater und Vertrauter des Fürstbischofs Damian Hugo von Schönborn bekannt ist.

Leben und Wirken

Geboren als Sohn eines Handwerkers im Hochstift Bamberg verbrachte er einige Zeit dort als Pfarrer. Als Mitverfasser einiger theologischer Schriften wurde er um die Jahrhundertwende wiederholt aktiv. Fürstbischof von Schönborn holte ihn im August 1723 als Hofkaplan nach Bruchsal. Schnell wurde Kellermann dessen Vertrauter und später Beichtvater. So war er Gründungsmitglied des neu geschaffenen Geistlichen Rats, welchen der Fürstbischof nach eigenen Bedürfnissen zusammensetzte.

Am 21. November 1724 berief Schönborn ihn zum Pfarradministrator der Stiftskirche Unsere Liebe Frau womit er zugleich für die Kirche St. Damian und St. Hugo zuständig wurde. Eng verbunden war damit auch das neugegründete Priesterseminar, an dessen organisatorischem Aufbau Kellermann maßgeblich mitwirkte. Als er 1729 aber zum Subregens des Priesterseminars wurde geriet er bald in Streit mit dem Fürstbischof, da es unterschiedliche Vorstellungen über die Leitung gab. So gab Kellermann im Frühjahr 1730 sein Amt wieder auf. Ebenfalls von kurzer Dauer war sein Amt als Leiter des neu geschaffenen Bruchsaler Landkapitels.

Dessen unbenommen gehörte Kellermann zu jenem kleinen Personenkreis, denen Schönborn nahezu uneingeschränkt vertraute. Jedes Vorhaben des Landesfürsten wurde erst nach einem Gutachten Kellermanns umgesetzt. Ohne Begründung schenkte Schönborn Kellermann 100 Gulden, ein für den Fürstbischof einmaliger Vorgang. Kellermann war auch die treibende Kraft hinter den eigentlich vorgeschriebenen, von Schönborn aber ungern durchgeführten Pfarrvisitationen. Das letzte große Projekt war eine bistumsweite Visitation, welche Kellermann 1739 vorbereitet, dann aber abbrechen musste, da es ihm gesundheitlich schlecht ging.

Sein Tod am 28. April 1742 war für Schönborn laut dessen Aussage ein schwerer Verlust. Sein Vermögen vermachte Kellermann dem Kloster vom Heiligen Grab in Baden-Baden.