Werner Juchler
Werner Juchler (* 21. Januar 1938 in Grimma (Sachsen); † 21. Juni 2023 in Graben-Neudorf) war SPD-Kommunalpolitiker, Regierungsinspektor des Landes Baden-Württemberg sowie Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Graben-Neudorf[1]
Leben und Wirken
Werner Juchler wurde als Sohn des Zollassistenten Albert Juchler und dessen Ehefrau Lisbeth, geb. Korn geboren. Der Beruf des Vaters führte zu häufigen Wohnungswechseln, der Zweite Weltkrieg im Februar 1945 zur Flucht aus Niederschlesien vor der vorrückenden Roten Armee. Die Odyssee der Familie führte über Dresden zur Großmutter im Erzgebirge, dann in die Oberlausitz zu den Großeltern mütterlicherseits. Der Vater geriet in Mannheim in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Der Mutter gelang 1949 die Flucht mit den drei Kindern über die Zonengrenze zum Vater nach Mannheim.[2]
Werner Juchler besuchte zunächst das Gymnasium in Mannheim, dann die Höhere Handelsschule Friedrich-List-Schule Mannheim. Nach einer entsprechenden Verwaltungsausbildung war er als Regierungsinspektor des Landes Baden-Württemberg und ab 1964 als Verwaltungsinspektor bei der Stadtverwaltung Mannheim tätig. Er war für die SPD Mitglied des Gemeinderates im damaligen Wohnort Altlußheim.
Am 19. März 1972 wurde Werner Juchler zum Bürgermeister der Gemeinde Graben-Neudorf gewählt. In den Jahren 1980, 1988 sowie 1996 wurde er in seinem Amt bestätigt. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2003 verlieh ihm der Gemeinderat von Graben-Neudorf in Anerkennung seiner Verdienste die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde. Im Jahr 2022 würdigte der Gemeinderat das Lebenswerk Werner Juchlers zusätzlich mit der Umbenennung des Rathausplatzes in Werner-Juchler-Platz.[3]
Laut Bürgermeister Christian Eheim hat Werner Juchler durch seine Arbeit das Leben der Menschen in Graben-Neudorf besser gemacht. Pragmatisch, überparteilich und mit großer Kompetenz habe er in den mehr als drei Jahrzehnten seiner Amtszeit bleibende Meilensteine hinterlassen. Der Bau der Pestalozzischule und der Pestalozzihalle, die Verwirklichung der „Einkaufsmeile“ in der Heidelberger Straße, die Einrichtung des Seniorenheims sowie des Jugendzentrums seien Erfolge seiner Arbeit, von denen Graben-Neudorf noch heute profitiere. Auch die Realisierung der Ortsumfahrung im Jahr 2006 sei ohne den jahrzehntelangen Einsatz Werner Juchlers undenkbar gewesen. Zudem habe Werner Juchler bereits 1972 die Bedeutung einer gemeinsamen Ortsmitte für das Zusammenwachsen der Gemeinde erkannt und mit deren Realisierung begonnen.
Werner Juchler war seit Juli 1961 mit Heidi Juchler geb. Ratzel aus Altlußheim verheiratet. Im Oktober 1962 wurde Sohn Ingo geboren, der 2009 als SPD-Kandidat für die Bundestagswahl antrat.[4]
Politische Engagements
- Engagement bei der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken
- Mitglied der SPD seit 1956, aktiv gegen Wiederbewaffnung der BRD und bei der Kampagne „Kampf dem Atomtod“ gegen Ausrüstung der Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen engagiert
- Engagement bei SPD verbunden mit örtlichen und regionalen Funktionen und Mandaten in Nordbaden
Weblinks
- Würdigung von Werner Juchler durch die Gemeinde Graben-Neudorf]
- BNN zu Werner Juchlers Ehrung durch die Platzbenennung
- Graben-Neudorf feiert 50jähriges bestehen und ehrt Werner Juchler
- Werner Juchler auf der Seite der DNB
Ehrungen
- Ehrenbürger der Gemeinde Graben-Neudorf (2003)