Stadtrundfahrt per Tram
Im Jahre 1967 fand in Karlsruhe eine Bundesgartenschau statt. Um einen Besuchertransport vom südlichen Gartenschaugelände (Stadtgarten) zum nördlichen Gelände im Schlossgarten zu ermöglichen, hatten die Verkehrsbetriebe Oldtimer-Straßenbahnwagen, die fahrtechnisch noch für den Verkehr zugelassen waren, beschafft und mit farbenfrohen Lackierungen versehen. Die Wagen waren vorher in Berlin (2 Stück), Frankfurt/Main, Düsseldorf, Dortmund und Karlsruhe noch im Planeinsatz. Da der Fußweg von der Haltestelle Marktplatz zum Gartenschaugelände hinter dem Schloss doch recht weit ist, war der Zuschauerzuspruch recht gering, zumal ein besonderer Fahrschein erforderlich und die normalen Fahrscheine nicht gültig waren. Um die Fahrzeuge einer sinnvolle "Beschäftigung" zuzuführen, hatte der Modelleisenbahn-Club Karlsruhe (MEC) den Vorschlag gemacht, mit den Fahrzeugen samstags und sonntags eine umfangreiche Stadtrundfahrt durchzuführen.
Es waren abwechselnd jeweils zwei Wagen im Einsatz. Die Mitglieder des MEC haben sich die notwendigen Kenntnisse der Karlsruher und, soweit erforderlich, badischen Geschichte angeeignet. Der Zuspruch der Karlsruher und auch auswärtigen Besucher war sehr groß und die Fahrten immer ausverkauft.
An der Endhaltestelle Durlach wurde die Fahrt unterbrochen, um den Talbahnhof der Turmbergbahn zu besichtigen. In Daxlanden war am Rheinstrandbad Rappenwört eine kurze Pause. Im Rheinhafen wurde eine Runde um das wuchtige Verwaltungsgebäude gedreht und nach drei Minuten Fußmarsch die Anlegestelle der Motorboote besichtigt.
Auch die historische Trasse der ehemaligen Lokalbahn in der Gartenstraße, Beiertheimer Allee und Kapellenstraße wurde abgefahren. Die neueren Endpunkte des Netzes mit Waldstadt, Neureuter Straße wurden ebenfalls angefahren. Auch die drei Nord-Süd-Verbindungen zum Hauptbahnhof waren in die Rundfahrt integriert. Die Mitglieder des MEC und die beteiligten Wagenführer der Verkehrsbetriebe hatten sehr viel Spaß an diesen Stadtrundfahrten.