Stadtbahn Wörth – Germersheim
(Weitergeleitet von Speyerer Linie)
Die Stadtbahn Wörth–Germersheim ist eine Stadtbahnstrecke, die Karlsruhe über Wörth mit Germersheim verbindet.
Linien
Es wurden zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 zwei neue Linien eingeführt:
- S51 Germersheim – Wörth (Rhein) – Söllingen (– Pforzheim Hbf)
- Sie bedient alle Haltepunkte auf der Strecke Wörth – Germersheim. Betrieben durch AVG
- Details siehe Linie S51
- S52 Germersheim – Wörth (Rhein) – KA-Bahnhofsvorplatz – KA-Marktplatz
- Sie bedient auf der Strecke Wörth – Germersheim in der Regel jeden Ort nur einmal. Betrieben durch AVG
- Details siehe Linie S52
- S3 Germersheim – Wörth (Rhein) – Karlsruher Hbf - Bruchsal - Mannheim
- Sie bedient auf der Strecke Wörth – Germersheim in der Regel jeden Ort nur einmal. Betrieben durch DB Regio
- Details siehe Linie S3
Allgemein
Rund 70.000 Menschen wohnen im unmittelbaren Einzugsbereich entlang der Strecke Wörth–Germersheim
Durch das Stadtbahnprojekt und die Erschließung neuer Haltepunkte wird eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen erwartet.
Der Schienenverkehr auf der heutigen DB-Strecke zwischen Wörth Bahnhof und Germersheim Bahnhof wird durch den Einsatz von Stadtbahnwagen wesentlich verbessert („Karlsruher Modell“).
Eigentümer der Strecke ist die DB Netz AG.
Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) übernimmt die Gesamtplanung und Durchführung des Projektes.
Kostenplanung
Im Landkreis Germersheim sind die Kommunen Wörth, Jockgrim, Rheinzabern, Rülzheim, Bellheim und Germersheim beteiligt.
- Investitionssumme von 35 Mio. Euro.
- Anteil Land Rheinland-Pfalz (85%): ca. 29,75 Mio. Euro
- Anteil Kommunen: ca. 5,25 Mio. Euro.
- Ca. 30 Mio. Euro Streckeninfrastruktur
- Ca. 10 Mio. Euro Haltepunkte
- Für die benötigten 3,4 Fahrzeuge werden Kosten von 14,62 Mio. Euro angesetzt.
- Anteil Landkreis 3,6 Mio. Euro. Anteil Kommunen: ca. 7,4 Mio. Euro
- Betriebskosten pro Jahr 360.000 bis 760.000 Euro.
- Anteil Landkreis: 120.000 bis 253.000 Euro
- Anteil Kommunen: 240.000 Euro bis 747.000 Euro
- Der Aufwand der Kommunen beträgt ca. 17 Mio. Euro (mit Fahrzeugkosten, ohne die jährlichen Betriebskosten).
- Die Baukosten für die Haltepunkte werden auf 8,9 bis 10,3 Mio. Euro geschätzt. An den Bau- und Planungskosten für die Haltepunkte beteiligt sich der Kreis nicht.
Bauliche Maßnahmen
- Elektrifizierung der Strecke Germersheim - Wörth auf 27 km.
- Bau von sieben zusätzlichen Haltepunkten: Wörth Nord, Rheinzabern Süd, Rheinzabern Mitte, Rülzheim Süd, Bellheim Nord, Germersheim Süd, Germersheim Mitte.
- Umbau/Ausbau bestehender Haltepunkte (z.B. Bahnsteighöhe 55 cm): Jockgrim, Rheinzabern, Rülzheim, Bellheim, Sondernheim, Germersheim
- Alle Haltepunkte erhalten eine zeitgemäße Bahnsteigausstattung (Beleuchtung, Fahrgastinfo, Wetterschutz, usw.) und werden barrierefrei ausgebildet (Rampen).
- Anpassung der Signal-/Nachrichtentechnik und Bahnübergangstechnik
- Optimale bauliche (Bahnsteig/Bahnsteig) und zeitliche Verknüpfungen (kurze Umsteigezeit) an den Bahnhöfen Wörth und Germersheim zu den anderen Verkehrsmitteln (S-Bahn RheinNeckar, Regionalzüge)
Geschichte
Bereits 1996 gab es konzeptionelle Vorüberlegungen seitens der AVG über die Weiterführung der Stadtbahn von Wörth nach Germersheim.
Im Juli 2002 gab es einen Grundsatzbeschluss des Kreistages Germersheim zur Realisierung des Projektes, daraufhin folgte 2004 die Standardisierte Bewertung der Strecke (Nutzen-Kosten-Analyse).
2007
2007 gab es mehrere kommunale Runden mit den beteiligten Gebietskörperschaften zur Abstimmung der Vereinbarung.
Am 2. Juli 2007 stimmte die Verbandsversammlung des „Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd“ (ZSPNV-Süd) dem Ausbau der Stadtbahn von Wörth nach Germersheim zu. Am gleichen Tag beriet der Kreistag Germersheim über die Stadtbahn.
2008
Am 10. März 2008 stimmte der Kreistag der Vereinbarung über Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung einer Stadtbahn zwischen Wörth und Germersheim zu.
Am 4. April 2008 wurde die Vereinbarung über Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung einer Stadtbahn zwischen Wörth und Germersheim unterzeichnet und im Herbst 2008 das Planrechtsverfahren eingeleitet.
2009
Im März 2009 erfolgte die Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns seitens des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.
Am 15. Mai 2009 gab es die baurechtliche Plangenehmigung durch das Eisenbahnbundesamt Frankfurt für die Elektrifizierung der Gesamtstrecke und den Neubau/Umbau der Stationen Jockgrim, Rheinzabern Süd, Rheinzabern Mitte, Rheinzabern Bf, Rülzheim Süd, Rülzheim Bf und Bellheim Bf.
Am 22. Mai 2009 erfolgte der symbolische Spatenstich zum offiziellen Baubeginn in Bellheim mit Landrat Dr. Fritz Brechtel, dem Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich, Dr. Dieter Glück vom Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, dem Verbandsvorsteher des ZSPNV-Süd, Landrat Dr. Winfried Hirschberger, und dem Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH Dr. Walter Casazza im Beisein von über 100 Gästen.
Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) begann am Montag, 7. September, mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Bellheim und Germersheim und dem dortigen Bau der Kabeltrasse. Ein Teil der Arbeiten fand nachts statt.[1]
Im November 2009 teilte die AVG mit, dass sie sich, um den Fahrzeugmehrbedarf für diese Strecke zu decken, ab Dezember 2009 drei Zweisystemfahrzeuge bis zum Jahr 2012 ausleiht. Diese werden vor allem auf der S9 eingesetzt. Nach der Rückgabe der Leihfahrzeuge kommen die im September von der AVG bestellten Bombardier Flexity Swift zum Einsatz. Die Instandhaltung wird bei der AVG in Ettlingen durchgeführt.[2]
2010
In der Zeit vom 5. Juli 2010 bis 11. Dezember 2010 war die Strecke gesperrt. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingesetzt.
Am 12. Dezember 2010 starteten dann die Stadtbahnlinien S51 und S52.
2023
Seit 2023 verkehrt die Linie S52 nur noch im morgendlichen Berufsverkehr und wird ansonsten von der S3 der S-Bahn Rhein-Neckar ersetzt. Diese verkehrt im Stundentakt.
Planung
Die Planung war bzw. ist:
- Ende 2009 Beginn der Arbeiten an den Haltepunkten
- Ab Jan 2010 bis Juli 2010: Maststellung und Bau der Haltepunkte, Ersatz der beiden letzten Züge durch Schienenersatzverkehr
- Juli 2010 Fahrdrahtziehung, Bau der Haltepunkte; Signaltechnik, Bahnübergänge und Gleisbau.
- Inbetriebnahme Ende 2010 zum Fahrplanwechsel
- August 2011: Lieferung neuer Stadtbahnen vom Typ Bombardier Flexity Swift
Auswirkung
Mit der Inbetriebnahme der Stadtbahn wurde der Zubringerverkehr angepasst. Hierzu hatte die Kreisverwaltung Germersheim den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) mit der Erstellung eines Buskonzeptes für den Landkreis Germersheim beauftragt. Die ersten Überlegungen hierzu wurden im Dezember 2007 den Kreisausschuss vorgestellt. Im Januar 2008 fand das Auftaktgespräch mit Vertretern der Kreisverwaltung des Regionalbusverkehrs Südwest (RVS) beim KVV statt.
Buslinien
Von den den Landkreis Germersheim berührenden zwölf öffentlichen Buslinien blieben lediglich die Linien 527, 544, 546, 573 und 587 unverändert, während die Linien 551, 553, 554, 588, 589, 590 und 591 eine völlig neue Ausrichtung erfuhren. Neu hinzukommen weitere elf Linien. Hierbei handelt es sich teilweise um so genannte Ergänzungslinien, die nur an Schultagen die Beförderung zu Schulen innerhalb und auch außerhalb (Schulzentrum Herxheim sowie diverse Schulen in Landau) des Landkreises Germersheim übernehmen. Dabei wurden zahlreiche reine Schullinien in öffentliche Linien umgewandelt. Die sogenannten Grundlinien sorgen für eine Verknüpfung mit der neuen Stadtbahn an den drei Umsteigepunkten Bellheim Bahnhof, Rülzheim Bahnhof und Rheinzabern Bahnhof. Neue Haltestellen und die erstmalige Anbindung der Daimler AG in Germersheim, des Gewerbegebiets Wörth Oberwald und den Diskotheken in Minderslachen stehen stellvertretend für die Erweiterung des regionalen Busverkehrs. [3]
Weblinks
- Das Rhein-Neckar-Wiki zum Thema „Bahnstrecke „Schifferstadt–Wörth““
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Bahnstrecke „Schifferstadt–Wörth““
- ↑ Pressemeldung der AVG vom 27. August 2009
- ↑ AVG-Pressemeldung vom 12. November 2009
- ↑ Pressemeldung zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010