Philipp Christoph von Sötern

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Fürstbischof Philipp Christoph von Sötern (1567–1652), Gemälde im Festungsmuseum Philippsburg

Philipp Christoph von Sötern (* 11. Dezember 1567 in Zweibrücken; † 7. Februar 1652 in Trier) war von 1610 bis 1652 der 73. Bischof des Bistum Speyer.

Leben

Philipp Christoph von Sötern[1] war der Sohn eines Amtmannes und wurde lutherisch getauft. Entscheidend in seinem Leben und Werdegang war sein gleichnamiger Onkel und Pate, der kirchliche katholische Ämter in Trier, Worms und Speyer inne hatte. Dieser ermöglichte dem 16jährigen Philipp den Eintritt in das Trierer Domkapitel und später eine Pfründe als Kanoniker am Stift St. Peter und Paul in Bruchsal.

Nach umfangreichen Studien und Reisen wurde er am 29. Mai 1609 vom Domkapitel Speyer zum Koadjutor des Bischofs Eberhard von Dienheim, der in Udenheim residierte, gewählt. Nach dessen Tode am 9. Oktober 1610 wurde er sofort zum Bischof gewählt und zog am 20. Oktober als neuer Landesherr in Udenheim ein. Aber erst am 12. August 1612 wurde er zum Priester und drei Tage später zum Bischof geweiht.

Bei seinem Amtsantritt war das Bistum neutral gegenüber den Parteien des späteren Dreißigjährigen Krieg. Dadurch von allen Seiten misstrauisch beobachtet und nicht in der Lage eine bewaffnete Neutralität aufrecht zu erhalten, entschied Sötern sich zur Parteinahme der katholischen Liga und begann ab 1614, den Ort Udenheim zur Festung auszubauen. Die unvollendete Festung wurde 1618 von pfälzischen und badischen Truppen zerstört. Wenig später konnte Sötern die Einname Bruchsals durch pfälzische Truppen nicht verhindern. Als Reaktion auf den Treueid, den die Bruchsaler 1622 dem pfälzischen Kurfürsten zwangsweise leisten mussten, entzog Sötern der Stadt nach deren Befreiung im selben Jahr die Stadtrechte. Diese gingen am 1. Mai 1623 an Udenheim über, welches nach der an diesem Tag eingeweihten Festung den Namen Philippsburg erhielt. Im selben Jahr wurde Sötern Erzbischof von Trier.

Die immer größer werdende Finanznot des Bistums versuchte Sötern durch eine Weinsteuer zu lindern, was 1626 zu einem Aufruhr in Bruchsal führte, den Sötern mithilfe von Trierer Truppen niederschlagen ließ.

Daneben verfügte Sötern jedoch auch Maßnahmen die den Bürgern im Brandfalle staatliche Unterstützung gewährte und jeden einzelnen Brand sorgfältig auf dessen Ursache untersuchen ließ.

In der Folgezeit hielt sich Sötern bevorzugt im Erzsstift Trier auf und ließ bei Koblenz 1629 das Schloss Philippsburg erbauen. Nachdem er durch die offene Bevorzugung eigener Familienmitglieder bei der Besetzung hoher Ämter massiv in die Kritik geriet, stellte er sich schließlich auf die Seite der antikaiserlichen Kräfte der protestantischen Union. 1635 geriet er für zehn Jahre in habsburgerische Gefangenschaft. Wieder in Freiheit, versuchte er das Erzstift Trier aus dem Reichsverband zu lösen und trat hierfür in Verhandlungen mit Frankreich. Er starb 1652 nach langer Krankheit in Trier.

Philipp Christoph von Sötern war der letzte Fürstbischof, der in Udenheim/Philippsburg residierte. Sein Nachfolger konnte nach Beilegung der über 280 Jahren dauernden Streitigkeiten mit der Stadt Speyer wieder in die Domstadt zurückkehren.

Literatur

  • Seite 23 – 26 in: „Philippsburg 1225 Jahre“, Hrsg. Stadtverwaltung Philippsburg. Redaktion: Zimmermann, Ekkehard, erschienen 2009 in der „Edition Castrum“. Info Verlag Karlsruhe. ISBN: 978-3-88190-457-3
  • Seite 105 – 170 in: „Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung Philippsburg“, zusammengestellt von Hieronymus Nopp. Selbstverlag 1881. (Nachdruck 1980, Stadtverwaltung Philippsburg).
  • Seite 18 in: Ammerich, Hans: „Das Bistum Speyer und seine Geschichte“. Heft 3: „Von der Reformationszeit bis zum Ende des alten Bistums“. Herausgeber: Echo-Buchsverlags GmbH. Kehl am Rhein, 1999; ISBN: 3-927095-49-4.

Weblinks

Fußnoten