Motorenfabrik Albert Obermoser KG

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Die Motorenfabrik Albert Obermoser KG war ein Unternehmen für Maschinenbau in Bruchsal.

Geschichte

Nachdem Albert Obermoser seine bisherige Firma, die Albert Obermoser AG im Jahr 1928 im Streit verlassen hatte, gründete er im selben Jahr eine neue Maschinenbau-Firma. Erstes Werksgelände wurde eine gepachtete stillgelegte Herdfabrik.

Zur Verbesserung des Betriebsklimas entstand 1938 auf dem Betriebsgelände ein Schwimmbad. Schon zwei Jahre zuvor waren in der Steinackerstraße und am Ruhsteinweg Einige Häuser für die Mitarbeiter entstanden. Weiterere Wohnungen entstanden auf dem Werksgelände.

Ab 1941 wurden Lichtmaschinen an die Stuttgarter Firma Bosch geliefert. 1945 hatte die Firma 310 Beschäftigte, dazu 30 Zwangsarbeiter aus Belgien. Nach Kriegsende wurden 85 Maschinen beschlagnahmt, zudem waren die Werkshallen in Folge des Luftangriffs auf Bruchsal am 1. März 1945 teilweise zerstört worden. Mithilfe älterer Maschinen konnte der Betrieb aufrechterhalten werden.

1948 expandierte die Firma ins oberbayrische Miesbach. Dort wurden vor allem Elektromotoren hergestellt, während im Bruchsaler Stammwerk der Fokus auf verschiedene Getriebearten lag.

Zudem wurde die Entwicklung neuer Produkte vorangetrieben, zum Beispiel geräuschreduzierte Kühlschrankmotoren oder verbesserte Fertigungsmotoren für Schuhfabriken. Auch wurden im Bereich der Motortechnik verschiedene Patente angemeldet.

Die Belegschaft wuchs von 263 Mitarbeitern im Jahr 1955 über 412 in Jahr 1960 auf 554 Mitarbeiter im Jahr des offiziellen Firmenjubiläums 1963, davon 80 in Miesbach. Bei den Jubiläumsfeiern wurde das Jahr 1913 als Referenz herangezogen, als Albrecht Obermoser seine erste Werkstatt in der Bruchsaler Innenstatt eröffnet hatte.

1956 wurde eine firmeninterne Krankenversicherung ins Leben gerufen, 1961 folgte die betriebliche Altersvorsorge.

1965 wurden Albert Obermosers Frau Alida und sein Sohn Jörg als Kommandisten in die Firma aufgenommen. Letzterer übernahm die Firmenleitung, nachdem sich der Firmengründer zur Ruhe gesetzt hatte.

Kurz dnach geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. 1973 übernahm das auf dem Nachbargrundstück niedergelassene Konkurrenzunternehmen SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG, das seinerseits aus der 1931 aufgelösten Obermoser AG hervorgegangen war, den Betrieb, formell zunächst zu 60 %.

Bis Ende 1976 besaß Obermoser noch eine eigene Vertriebsabteilung innerhalb des SEW-Konzerns, dann wurde diese aufgelöst. Die übernommene und verkleinerte Produktpalette wurde zu diesem Zeitpunkt in den SEW-Werken Graben und Hagenau gefertigt. Rein juristisch betrachtet blieb die Firma noch bestehen. 1978 verließ Jörg Obermoser die Geschäftsleitung, Anfang der 1980er Jahre war die Firma erloschen.

ehemalige Adresse

Motorenfabrik Albert Obermoser KG
Industriestraße 42
7520 Bruchsal