Landsmannschaft Rhenania
Die Landsmannschaft Rhenania zu Karlsruhe im Coburger Convent ist eine pflichtschlagende Studentenverbindung in Karlsruhe.
Geschichte
Gründungszeit zwischen den Weltkriegen
Die Rhenania entstand 1920 am damaligen Staatstechnikum Karlsruhe (heutige "FH" bzw. Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft).
Zur damaligen Zeit gab es dort zwar fachlich orientierte studentische Vereinigungen, aber keine mit wirklich ausgeprägtem korporativem Charakter. Nachdem mehrere Angehörige der damaligen tiefbautechnischen Vereinigung dort mit ihren Bemühungen scheiterten, die Vereinigung zu einer Korporation weiter zu entwickeln, traten sie dort aus.
Drei von Ihnen gründeten mit vier weiteren Studenten am 20. Mai 1920 die "Technische Verbindung Rhenania", die als erste Verbindung am Staatstechnikum Farben trug und das Fechten einführte. Andere Vereinigungen folgten aber bald dem Beispiel der Rhenania.
Gegründet wurde sie in einem Nebenzimmer der Brauerei Wolf von 7 Studenten (siehe auch Weblink "Archiv" mit Profil der 7 Gründer). Danach dienten als Konstante:
- Gasthaus zur Laterne, Gartenstraße 57 (Mitte SS 1920 bis WS 20/21)
- Gaststätte Felseneck, Kriegsstraße 117 (bis Ende SS 1921)
- Gasthaus Zum Landsknecht, Zirkel, Ecke Herrenstraße (bis 20.5.1922)
- Restaurant Löwenrachen, Kaiserpassage (bis 30.11.1928 und 16.10.1930–30.9.1932)
- Hotel Nowack, Ettlinger Straße 3a (zwischenzeitig und danach und 1948)
- Hotel Friedrichshof, Karl-Friedrich-Straße 28 (24.3.1934 bis zur Auflösung)
Die Rhenania war Mitbegründer des "Cartells Technischer Verbindungen Badens" (CTV Baden), ein Zusammenschluss von Ingenieurschul-Verbindungen unterschiedlichster Art. 1925 Zusammenschluss des CTV Badens mit Münchener Verbindungen zum "süddeutschen Ring technischer Verbindungen". 1927 trat die Rhenania aus diesem aus, da kaum noch Arbeit des Verbandes festzustellen war, und trat dem 1925 gegründeten "Wachsenburger Landsmannschafter-Convent" (WLC) 1931 bei.
1924 wurde der Altherrenverein gegründet.
1936 beschloss die Rhenania die Selbstauflösung.
Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde im März 1948 die Reaktivierung beschlossen. Nach kurzer Zwischenepisode beim Rotenberger Verteter Convent (RVC) wurde die Rhenania am 28. Januar 1952 beim BDIC aufgenommen.
Schon 1950 wurden die Möglichkeiten einer Wiedereinführung der Mensur sondiert. Innerhalb des Karlsruher Fachhochschulumfeldes und in akzeptabler Entfernung innerhalb des BDICs boten sich jedoch keine Möglichkeiten, so dass die Frage zunächst vertagt wurde.
Die Idee, ein eigenes Haus zu erwerben, kam bereits in den 50er Jahren auf, konnte jedoch erst in den 60er Jahren umgesetzt werden. 1956 wurde für dieses Ziel ein Förderungsverein gegründet. Am 5. Dezember 1964 erwarb dieser das Haus in der Haizingerstraße 11 für 140.000 DM, bisher ein ganz normales und noch von div. Mietern bewohntes Mietshaus. Deswegen zog sich die Umgestaltung bis 1969.
Konstanten bis dahin:
- Gaststätte Lohengrin, am Durlacher Tor (1.1.1949 – 27.4.1950)
- Hotel Rotes Haus, Waldstraße 2 (28.4.1950 bis Ende 1966)
- Großer Meyerhof, Kaiserstraße 91 (20.1.1967 – 18.1.1969)
- bis zur Einweihung des Rhenanenhauses danach wechselnde Lokale
Umbruchsphase
Am 11. Juli 1969 wurde das fertig umgebaute Rhenanenhaus der Aktivitas übergeben mit damals noch 20 Zimmern und Gemeinschaftsräumen im Untergeschoss.
Ein Rhenane nahm schließlich Kontakt zur Turnerschaft Gotia-Zaringia zu Karlsruhe auf, konnte sich dort einpauken und unter deren Waffenschutz am 1. Juli 1970 die erste Nachkriegspartie schlagen, nachdem die Aktivitas zuvor einstimmig beschloss, dass jeder Rhenane freiwillig Mensuren schlagen darf. 1972 wurde die Rhenania wieder pflichtschlagend.
Wegen des allgemeinen Wandels der Hochschullandschaft, bei der sich die Ingenieurschulen immer mehr den Universitäten näherten, kam auch allgemein die Frage nach der Zukunft der Rhenania auf. Man öffnete die Rhenania im Laufe dieser Diskussion auch für Universitätsstudenten und wechselte den Dachverband. 1972 trat die Rhenania aus dem BDIC aus und wurde 1973 vorläufig und 1975 endgültig im Coburger Convent aufgenommen.
Die Rhenania ist damit der erste und bisher einzige CC-Bund mit Wurzeln an einer FH.
Aufbau der Rhenania
Die Rhenania besteht aus drei Vereinen:
- Die Aktivitas der studierenden Mitglieder (Füchse und aktive, inaktive und beurlaubte Burschen), nicht eingetragener Verein
- Der Altherrenverband (AHV) der nicht mehr studierenden Mitglieder (Philister und (ab 30) Alte Herren), eingetragener Verein
- Förderungsverein, personengleich mit AHV, eingetragener und gemeinnütziger Verein, Eigentümer des Studentenwohnheims in der Haizingerstraße 11
Rhenanenhaus
- 3 Wohnetagen mit je 4 Zimmern, Bad und Küche
- Zimmer 18-23 m², Teilmöblierung, Telefon und Internet
- Gemeinschaftsräume in Erd- und Kellergeschoss
- Medienzimmer mit Laserdrucker, Kopierer, Zeichenbrett etc.
- Fernsehzimmer
- 2 Veranstaltungsräume
- Hof mit Grillplatz
- Waschmaschine, Trockner
Adresse
- Landsmannschaft Rhenania
- Haizingerstraße 11
- 76133 Karlsruhe
- Telefon: (07 21) 61 48 60
- Telefax: (07 21) 9 61 39 11
- E-Mail: email(at)rhenania-karlsruhe.de
Dieser Ort im Stadtplan:
- Yellowmap-Stadtwikiplan
- Wartungshinweis: Stadtplan-Koordinaten müssen umgerechnet werden