Löwenbrauerei Durlach
Die Löwenbrauerei Durlach war die letzte Durlacher Brauerei. Sie bestand bis in die 1950er Jahre.
Geschichte
Das Gasthaus Zum Roten Löwen in der Spitalstraße 20 wurde bereits 1738 von dem Bäcker Johann Leonard Schumann († 1767) eröffnet. Doch erst seit 1830 existierte auch eine dazugehörige Brauerei, dessen Gründer sich nicht mehr genau ermitteln lässt. Das historische Brauereiverzeichnis nennt als Besitzer des Roten Löwen 1872 Chr. Wagner, 1879 Clod. Wagner und 1896 Christ. Wagner. Zumindest der letztgenannte Name erscheint an dieser Stelle unwahrscheinlich. Belegt ist, dass bereits 1888 Karl Wagner die Gastwirtschaft und Brauerei Zum Roten Löwen in der Spitalstraße 20 führte. Dieser wird auch noch 1913 als Besitzer genannt.
Seit etwa 1922 wurde der Name Löwenbrauerei Durlach für die jetzt von C. & H. Wagner weitergeführte Brauerei verwendet. Es handelt sich hier wahrscheinlich um die Söhne Karls. Die im Durlacher Adressbuch nacheinander aufgeführten Brauereibesitzer Heinrich Wagner (1925) und Karl Wagner jr. (1934) könnten mit ihnen identisch sein.
Der Betrieb blieb auch nach 1925 unter Leitung von Karl Wagner in Familienbesitz, bis ihn um etwa 1935 Hugo Jahn übernahm. Neben dem Hauptausschank Zum Roten Löwen unterhielt die Brauerei die Schankwirtschaften Zum Lamm in der Lammstraße 1 (später Bienleinstorstraße 1) und Zum Schützenhaus in der Reichardtstraße 8 (am Turmberg).
Im Sommer 1952 brannte der große Saalbau neben der Brauerei ab. Unmittelbar danach wurde die letzte Durlacher Brauerei aufgelassen. Das Gebäude – jetzt mit Eingang Bienleinstorstraße 30 – steht noch heute und beherbergt jetzt den Löwenkindergarten. Der Schriftzug „Löwenbrauerei Durlach bis 1952“ an der Hausfront erinnert heute noch an die einstige Braustätte. Von dem abgebrannten Saalbau stehen noch letzte Reste der Eingangsfront, die zu einer Autogarage umgebaut wurden.
Bilder
Standort
- Letzte Adresse (1952)
- Löwenbrauerei Durlach, Inh. Hugo Jahn
- Spitalstraße 20
- Karlsruhe-Durlach
Quellen
- Wegweiser für die Großherzogliche Residenzstadt Karlsruhe, heute „Adressbuch der Stadt Karlsruhe“, Ausgaben ab 1818, Verlag G. Braun – verfügbar im Lesesaal der Badischen Landesbibliothek
- Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland. Herausgeber: IBV – Internationaler Brauereikultur-Verband e.V., Ausgabe 2005.
- Brauwesen-Historisch – Das große historische Brauereiverzeichnis : www.brauwesen-historisch.de/Uebersicht.html
- Susanne Asche und Olivia Hochstrasser: Durlach – Staufergründung, Fürstenresidenz, Bürgerstadt. Hrsg.: Stadt Karlsruhe, Stadtarchiv. ISBN: 3761703228
- Christian Edel: Durlach – ein historischer Rundgang. Hrsg: Freundeskreis Pfinzgaumuseum – Historischer Verein Durlach e.V., 2004. ISBN: 3-9803311-5-6