Juso-Hochschulgruppe Karlsruhe
Die Juso-Hochschulgruppe Karlsruhe (Juso-HSG) ist eine politische Hochschulgruppe an den Karlsruher Hochschulen. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich hauptsächlich auf hochschulpolitischen Angelegenheiten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Juso-HSG steht ideologisch der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) sehr nahe. Offizielles Presseorgan der Juso-HSG ist der „Kontrabass“. Die aktuelle Satzung der Juso-HSG wurde am 24.10.2011 einstimmig verabschiedet.
Geschichte und Tätigkeiten
Anders als die Jusos, die bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurden, haben die Juso-Hochschulgruppen ihre Ursprünge in den 60er Jahren. Inhaltlich und personell dem 1960 gegründeten Sozialdemokratischen Hochschulverband (SHB) verbunden, trafen sich 1973 Jusos aus fünf verschiedenen Universitäten zur Gründungsitzung der Juso-Hochschulgruppen in Saarbrücken[1]. Die Jusos sind seither an fast allen deutschen Hochschulen aktiv.
Ein bekanntes ehemaliges Mitglieder der Karlsruher Juso-HSG ist der Landtagsabgeordnete Johannes Stober. Stober war von 1995 bis 1997 Landeskoordinator der Juso-Hochschulgruppen Baden-Württemberg.
Seit der Einführung der Studiengebühren 2006 waren die Juso-Hochschulgruppen maßgeblich am bundesweiten Bildungsstreik beteiligt. In Karlsruhe organisierte die Juso-Hochschulgruppe mit anderen politischen Hochschulgruppen mehrere Streiks und Hörsaal-Besetzungen.
In der Legislaturperiode 2012 saßen drei Mitglieder der Juso-Hochschulgruppe im Studierendenparlament des KIT. Die Juso-HSG hatte insgesamt 11,6 % der Stimmen gewonnen und bildete damit die drittstärkste Kraft im Parlament. Noah Fleischer und Stefan Mitzinger, Mitglieder der Juso-HSG, bekleideten Referate des Unabhängigen Studierendenausschuss (UstA). Noah Fleischer ist außerdem seit November 2012 Mitglied des Bundesvorstands der Juso-Hochschulgruppen.
Bei der Wahl zum Studierendenparlament im Januar 2013 konnte die Juso-Hochschulgruppe die Anzahl ihrer Sitze verdoppeln. Bei einer Wahlbeteiligung von über 20% der Studierenden konnte die HSG 22,3 % der Stimmen für sich gewinnen und war damit mit dem RCDS stärkste Kraft im Parlament. Bei der Wahl sprachen sich außerdem 95% der Wähler*Innen für die Organisationssatzung der VS aus[2].
Bei der ersten Wahl zum Unabhängigen Modell des Studierendenparlaments im Juni 2013 erreichte die Juso-Hochschulgruppe mit Unterstützung einiger Mitglieder der Grün-Alternativen Hochschulgruppe das beste Ergebnis aller angetretenen Listen. 21,3 % der Wählerinnen und Wähler entschieden sich für die Juso-HSG und sicherten ihr damit 6 Sitze im ersten Studierendenparlament nach unabhängigem Modell. Die Juso-HSG bekleidete in dieser Legislaturperiode 5 Referate des Unabhängigen Studierendenausschuss (UstA), mit Noah Fleischer unter anderem den Vorsitz, und trug dadurch umfangreich und aktiv zur Hochschulpolitik am KIT bei.
Im Oktober 2014 wurde gemäß der verfassten Studierendenschaft nach mehr als 30 Jahren der erste AStA an der Universität in Karlsruhe gewählt. Auch diesmal mit einer beachtlichen Anzahl von Juso-HSG Mitgliedern. Mit Alexa Schnur ist die Gruppe im Vorstand vertreten und auch die Referate Finanzen, Soziales und Chancengleichheit sind mit Jusos besetzt.
Die Juso-HSG trifft sich jeden Montag um 19:30 Uhr zur Sitzung im Z10.
Seit 2010 veranstaltet die Juso-HSG zweimal im Jahr im Alten Stadion in den Räumen des AKK den „Arbeiterliederschlonz“, eine Abendveranstaltung bei der klassische Arbeiterlieder Karaoke gesungen werden. In den vergangenen Jahren hat die Juso-Hochschulgruppe mehrfach Diskussionsabende zu regionalen, nationalen und internationalen politischen Themen organisiert. Im Zusammenhang mit den politischen und sozialen Umbrüchen im Nahen Osten im Jahr 2011 veranstaltete die Juso-HSG mehrere Diskussionsabende, an denen unter anderem der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses Johannes Jung und Angehörige von Betroffenen aus den Regionen teilnahmen. Die Veranstaltungen konnten bis zu 60 Teilnehmer anziehen.
Nach einer Umfrage über die W-Lan Situation auf dem Campus, hat sich die Juso-HSG entschlossen, diese zu verbessern, sodass ein lückenloser Zugang auf dem Unigelände in Zukunft möglich sein soll. In Zusammenarbeit mit dem KIT wird momentan an kritischen Stellen und in Hörsälen mit schlechtem W-Lan-Empfang aufgerüstet.
Kontrabass
Der Kontrabass ist das Hochschulmagazin der Jusos. Kernthema ist die Hochschulpolitik aber auch kommunal-/landes-/bundespolitische Themen werden erörtet. Zudem beinhaltet es Informationen über Karlsruhe und Umgebung, nützliche Tips und Anregungen für Studierende. Im Juni 2013 erschien nach 5 jähriger Ruhepause das Hochschulmagazin der Juso-HSG, der "Kontrabass"[3], in einer Auflage von 1000 Exemplaren erneut. Im Titel beschäftigt sich die Ausgabe mit dem Theme "Wissenschaft zwischen Humboldt und McKinsey". Neben Beiträgen von Mitgliedern der Juso-HSG finden sich darin Interviews mit den Wissenschaftlern Armin Grunwald (zur Situation der Geisteswissenschaften am KIT) und Arianna Ferrari (über vegane Ernährung und Tierethik). Daneben trugen die Politiker Johannes Stober (SPD) und Michael Fischer (Die Linke) mit Kommentaren zum weiten inhaltlichen Spektrum bei. Grußworte vom Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Frank Mentrup, und dem Bundestagskandidaten der SPD Karlsruhe-Stadt, Parsa Marvi, runden das Magazin ab.
Auch für das Sommersemester 2014 ist ein neuer Kontrabass in Planung, an dessen Umsetzung momentan gearbeitet wird.
Positionen
Die Juso-HSG setzt sich für faire Löhne für studentische HilfswissenschaftlerInnen und PraktikantInnen ein. Nach wiederholten Ausfällen der Lohnzahlungen an ca. 1000 studentische Hilfskräfte am KIT im Juli 2012, forderte die Juso-HSG die schnelle Rückzahlung der Beträge. Sie übte öffentlich Kritik an der zögerlichen Reaktion der Personalabteilung des KIT. Nach einer Pressekampagne unter Beteiligung der Juso-HSG und einer Stellungnahme von Niklas Horstmann beim Regionalsender Baden-TV[4], reagierte das KIT mit einer kurzfristigen Verstärkung der Personalabteilung.
Die Juso-Hochschulgruppe setzt sich für die rechtliche Verankerung der Zivilklausel im Landeshochschulgesetz ein. Am 11. Oktober 2012 veröffentliche die Juso-HSG eine Pressemitteilung, in der sie die Haltung der Grün-Roten-Landesregierung in diesem Punkt kritisierte. Die Pressemitteilung fand in diversen regionalen Medien[5] Anklang.
Gegenwärtig arbeitet die Juso-HSG an einem StuPa - Antrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft. Sie fordert eine Orientierung an den Forderungen des Herrschinger - Kodex [6] der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Vorstand und Kontakt
- Sprecherin: Timona Ghosh
- Finanzen und Stellvertretung des Sprechers: Daniel Sobing
- Fraktionsvorsitzender im Studierendenparlament: Noah Fleischer
- Pressesprecher: Deniz Kus
- Schriftführerin: Semira Fetjah
- Chefredakteur des Kontrabass: Martin Sand
Adresse:
Juso-Hochschulgruppe Karlsruhe
c/o UStA KIT
Adenauerring 7
76131 Karlsruhe