Julius Federer

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Julius Federer (* 8. Mai 1911 in Konstanz; † 20. Januar 1984 in Karlsruhe) war ein badischer Rechtshistoriker und Verfassungsrichter.

Leben

Der in Konstanz geborene Julius Federer kam nach Studienjahren in Freiburg i. Br. als Referendar erstmals nach Karlsruhe. Auch als Gerichtsassessor wirkte Federer in Karlsruhe sowie 1935 am Durlacher Amtsgericht. Dort fand er Anschluss an den Gesprächskreis des widerständigen Direktors Gerhard Caemmerer. 1938 schied Federer infolge seiner Weigerung der NSDAP beizutreten aus der Justiz aus und trat als Finanzrat in die Dienste des Freiburger Erzbischofs. Beweggrund für diese Gewissensentscheidung, die als innere Emigration verstanden werden kann, war die regimekritische Einstellung Federers und seine aktive Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft kehrte Federer im Herbst 1945 nach Freiburg zurück. Dort widmete er sich neben seiner Tätigkeit beim katholischen Oberstiftungsrat auch rechtshistorischen Studien, insbesondere zum Badischen Landrecht. Ende 1947 nahm Federer wieder sein Richteramt auf und erreichte bald Spitzenpositionen in der südbadischen Justiz: So unter anderem als Oberlandesgerichtsrat und Richter des Badischen Staatsgerichtshofs zu Freiburg. Von dort wechselte er im September 1951 zum neu eröffneten Bundesverfassungsgericht als jüngster Verfassungsrichter. Bis 1967 gehörte Federer dem Zweiten Senat an, dann verzichtete er aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Wiederwahl.

Wirken

In seinen letzten Lebensjahren wirkte Julius Federer aktiv am Aufbau des Rechtshistorischen Museums Karlsruhe mit. Den Typus des „rechtshistorisch gelehrten Richters“ hat Julius Federer, wie Professor Hollerbach bilanziert, in einer bewegten Umbruch- und Gründerzeit glaubwürdig repräsentiert.

Literatur

Weblinks