Joseph Groß

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Joseph Groß

Joseph Groß (* 29. Oktober 1909 in Karlsruhe; † 25. Juli 1993 ebenda) war Landrat des Landkreises Karlsruhe.

Leben und Wirken

Groß war der Sohn des Buchbinders und Kaufmanns Georg Josef Groß und dessen Frau Emma Knapp. Er schloss 1930 das humanistische Gymnasium mit Abitur ab und studierte anschließend bis 1934 an den Handelshochschulen in Mannheim und Berlin. Der Diplomkaufmann Joseph Groß war nach ersten beruflichen Stationen als Bankangestellter bei der Landesgewerbebank für Südwestdeutschland als Sachbearbeiter der Devisenstelle und später als Sachgebiets- und Abteilungsleiter beim Oberfinanzpräsidium Baden tätig.

Den Zweiten Weltkrieg erlebte er fast durchgehend, von August 1939 bis April 1945 im Militärdienst.

Anschließend war Groß Referent und Abteilungsleiter im Landwirtschaftsamt Nordbaden in Karlsruhe, bevor er im Oktober 1946 erstmals zum Landrat des Landkreises Karlsruhe gewählt wurde – zunächst zwei Jahre kommissarisch. 1948 folgte seine Wiederwahl auf sechs Jahre. Auch 1954 und 1965 wurde Groß als Landrat jeweils für zwölf Jahre in seinem Amt bestätigt Im Oktober 1971 schied er auf eigenen Antrag aus dem Dienst aus.

Während seiner 25-jährigen Amtszeit als Landrat hat Groß entscheidend zum Aufbau des damaligen Landkreis Karlsruhe nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen. So zeichnet er sich verantwortlich für den Bau und Ausbau der Beruflichen Schulen im Landkreis Karlsruhe mit den Standorten Bretten und Ettlingen. 1953 war er treibende Kraft hinter dem Bau einer Flüchtlingssiedlung in Neureut. Auch der Bau der Rechbergklinik in Bretten im Jahr 1965 wurde vom damaligen Landrat entscheidend vorangetrieben. In seine Amtszeit fiel auch der Bau des Atommeilers im Kernforschungszentrum Karlsruhe. Dazu hatte er sich eingehend mit Atomphysik beschäftigt, was ihm auch den Beinamen „Atom-Sepp“ einbrachte.

Ehrenamtlich engagierte er sich neben vielen anderen Tätigkeiten beim Aufbau des Landeswohlfahrtsverbandes, dessen Gründungsvorsitzender er 1963 war. Politisch war er erst nach 1945 in Erscheinung getreten, als er der CDU beitrat.

Aus der 1938 mit Pia Maria Zeitler geschlossenen Ehe gingen drei Kinder hervor.

Ehrungen