Johann Evangelist Brandl

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Brandl

Johann Evangelist Brandl (* 14. November 1760 in Rohr bei Regensburg, † 25. Mai 1837 in Karlsruhe) war ein Komponist und Dirigent.

Leben und Wirken

Brandl wurde im November 1760 als Sohn eines Jägers und dessen Ehefrau geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt er Gesangsunterricht. Vier Jahre später fand er am Priesterseminar in München Aufnahme, im Alter von 14 Jahren kam er schließlich ans Priesterseminar Neuburg an der Donau, wo er unter anderem in Geigenspiel und Kompositionslehre unterrichtet wurde. Obwohl er sich in dieser Zeit gegen eine ursprünglich angedachte kirchliche Laufbahn entschied, wurde er weiter von der Kirche finanziell unterstützt und setze seinen Unterricht unter anderem in Freiburg fort.

Nach einigen Jahren auf Wanderschaft, in denen er durch Geigenspiel und Geigenunterricht Geld verdiente, kam er 1786 als Kapellmeister an den Hof von Hohenlohe-Bartenstein. Im März 1789 bewarb er sich erfolgreich um die freigewordene Stelle des Hofmusikdirektors in Bruchsal. Die Auswirkungen der Französischen Revolution und die von Fürstbischof Stirum Mitte der 1790er Jahre angeordnete Dezimierung der Hofkapelle behinderten Brandl stark in der Ausübung seiner Tätigkeit zunehmend, so dass er sich 1802 an den Stuttgarter Hof bewarb, jedoch abgewiesen wurde. 1805 wurde die Fürstbischöfliche Kapelle von Bruchsal in die Hofkapelle am Karlsruher Hoftheater eingegliedert wo er hauptsächlich als Geiger, Konzertmeister und leitender Kapellmeister neben Christian Franz Danner bis 1812 tätig war. Brandl empfand diese Tätigkeit insgesamt als unbefriedigend. Um 1830 setzte er sich zur Ruhe.

Nebenher war er auch als Komponist tätig. Neben dreier Opern, die zwischen 1811 und 1813 in Karlsruhe uraufgeführt wurden, waren vor allem Kammermusikwerke, die sich stilistisch zwischen Klassik und Romantik bewegen, Schwerpunkt seines Schaffens.

Werke

  • „Triumph des Vaterherzens“ (Libretto von Wilhelm Vogel) Oper in 2 Akten. Uraufführung am 15. Januar 1811 in Karlsruhe.
  • „Omar der Gute“ Oper in 1 Akt. Uraufführung am 24. August 1811 in Karlsruhe.
  • „Nanthild, das Mädchen von Valbella“ (Libretto von E. von Biedenfeld) Oper in 3 Akten. Uraufführung 19. Mai 1813 in Karlsruhe.
  • „Missa solennis“ in C-Dur für vierstimmigen gemischten Chor, Solisten, Orchester und Orgel, lagerte viele Jahre im Passauer Dom-Archiv, Aufführung am 28. September 2014 in der Bruchsaler Hofkirche

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