Hirtenmädchen
Das Hirtenmädchen ist eine Skulptur von Heinrich Weltring im Karlsruher Stadtgarten.
Geschichte
Die Skulptur wurde anlässlich der Karlsruher Jubiläumsausstellung 1902 von Heinrich Weltring geschaffen. Im gleichen Jahr wurde sie im Stadtgarten aufgestellt, in der Nähe des Festplatzeingangs, zur Einstimmung des Besuchers auf Naturszenen. Das lebensgroße Mädchen aus Bronze saß dort auf einem ausgewaschenen Sandsteinblock aus dem Albtal, aus dem Wasser lief, das sich in einem Teich davor sammelte. Den Namen Hadumoth bekam sie in Anlehung an die literarische Gestalt aus Scheffels Roman „Ekkehard. Eine Geschichte aus dem 10. Jahrhundert” vom Jahr 1855.
Durch Umgestaltung des Stadtgartens nach dem Ersten Weltkrieg passte das Ensemble nicht mehr zum neuen Stil und verschwand westlich des Stadtgartensees, sehr zum Missfallen des Gartenbaudirektors Friedrich Ries, wie er in der Badischen Presse vom 4. Juli 1919 zitiert wird:
„Nicht unerwähnt möge auch die Entfernung der zeitvollen Hadumothgruppe bleiben, welche einigen Tischen und Stühlen [der Gartenwirtschaft] zum Opfer fallen musste. Jetzt fristet sie an einem wenig begangenen Weg ihr Dasein und kommt, da ihr die nötige Betonung fehlt, überhaupt nicht mehr zur Geltung. Das schöne Kunstwerk liegt da, als ob man es hingeworfen hätte.“
Zur Bundesgartenschau 1967 wurde der Felsunterbau entfernt und das Hirtenmädchen im Waldstaudengarten aufgestellt. 1984 wurden Kriegsschäden wie Einschusslöcher durch den Bildhauer Gerhard Karl Huber restauriert und die gebrochene Spitze des Hirtenstabs ergänzt.
Lage
Die Skulptur steht seit 1967 im Staudengarten. Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (48°59'56.29" N 8°24'5.1" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Literatur
- Beatrice Vierneisel: „Hirtenmädchen” im Stadtgarten in „Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945“ (Band 7 der Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Herausgeber Heinz Schmitt), 2. Auflage, Karlsruhe 1989. ISBN: 3761702647