Hermine Ochs

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Hermine Ochs, geb. Bender (* 29. Mai 1875 in Östringen; † 9. November 1945 ebenda) war Kommunalpolitikerin und Lehrerin in Östringen.

Leben und Wirken

Nach Besuch der Volksschule sowie der Frauenarbeitsschule in Östringen wurde Hermine Bender ab Juni 1891 am "Prinzessin-Wilhelm-Stift" ausgebildet. Ihre erste Anstellung fand sie 1893, zwei Jahre später wurde sie verbeamtet. Kurze Anstellungen hatte sie jeweils an den Volksschulen Östringen, Kirrlach und Karlsdorf, ehe sie im Jahr 1900 aus gesundheitlichen Gründen den Schuldienst verlassen musste.

1902 heiratete sie den Oberlehrer Ernst Julius Ochs und zog mit ihm an dessen Arbeitsort in Schluttenbach. 1905 kam dort die gemeinsame Tochter zur Welt. 1915 war sie kurzzeitig wieder an der Volksschule Östringen angestellt.

Als ihr Mann im Juni 1919 unerwartet starb, bewarb sie sich erfolgreich auf dessen Stelle als Schulverwalterin. Etwa zur selben Zeit begann die politische Aktivität. Bei den Wahlen zum Kreistag wurden im Mai 1919 erstmals Frauen zugelassen. Ochs kandidierte erfolgreich für das Zentrum und wurde zusammen mit zwei weiteren Frauen die erste Frau einer kreisangehörigen Gemeinde, die in den Rat einzog.

1922, nach entsprechenden Fortbildungen, erfolgte die Beförderung zur Hauptlehrerin. Beruf und Sitz im Kreisrat behielt Ochs bis 1933. Ihren Ratssitz musste ssie aufgrund der von den Nationalsozialisten erlassenen Gesetzen abgeben. Zugleich nutze Ochs die neue Gestzeslage für Beamte um zum Jahresende 1933 vorzeitig in Pension gehen zu können.

Ab Mai 1940 bis zum Einmarsch französischer Truppen in Östringen 1945 war sie erneut als Lehrerin in ihrem Heimatort tätig. Sie starb wenige Monate nach Kriegsende.