Eduard Merton
Eduard Sigmund Merton (geboren 1876; gestorben 1944) war von 1902 bis 1933 Besitzer des Rittnerthofs in Durlach, Vorstand der Turmbergbahn-Gesellschaft und Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins.
Leben
Eduard Merton entstammte einer wohlhabenden, jüdischstämmigen Bankiers- und Industriellenfamilie aus Frankfurt am Main. Er wurde als drittes von vier Kindern des Ehepaars Albert Merton und Sabine Rosette Merton geborene Stern geboren. 1902 erwarb er den Rittnerthof um dort eine Pferdezucht zu betreiben und ließ im gleichen Jahr die Villa Merton als Gutshof errichten. Er war verheiratet mit einer Freifrau von Schilling von Canstatt.[1] Am 16. November 1906 wurde die Tochter Annemarie in Durlach geboren.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg verlagerte er den landwirtschaftlichen Schwerpunkt auf die Milchwirtschaft. Seine Tochter errichtete eine Geflügelzucht deren Leitung sie 1926 übernahm.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 sah sich Eduard Merton als konvertierter Jude gezwungen seinen Besitz zu veräußern. Er verkaufte den Rittnerthof und die Villa Merton an den aus Mannheim stammenden Landwirt Dr. Fritz Gebhardt (1892–1935) und übersiedelte mit seiner Tochter in die Vereinigten Staaten, wo er sich als Farmer betätigte und 1944 verstarb. Seine Tochter heiratete den aus Belgien stammenden Edmund Theodor de Barry (*1906) aus deren Ehe drei Kinder hervorgingen.
Quellen
- „Merton, Albert“, in: Hessische Biografie <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/4958> (Stand: 11.3.2010)
- Verein für Computergenealogie: http://gedbas.genealogy.net/person/show/1127238878
- Asche/Hochstrasser: Durlach (1996, ISBN: 3-7617-0322-8)
Fußnoten
- ↑ Jürgen Schuhladen-Krämer: „Juden in Durlach“ (Seite 88) in Durlach auf der Suche nach Gerechtigkeit, Band 4 der Reihe „Beiträge zur Geschichte Durlachs und des Pfinzgaus“
- ↑ Geneall Datenbank