Carl Friedrich Lessing

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Carl Friedrich Lessing; Fotografie: J. & L. Allgeyer, Carlsruhe

Carl Friedrich Lessing, auch Karl Friedrich Lessing (* 15. Februar 1808 in Breslau; † 5. Juni 1880 in Karlsruhe), war Maler und Direktor der Großherzoglichen Gemäldegalerie in Karlsruhe.

Leben und Wirken

Lessing war Sohn des Breslauer Justizbeamten Carl Friedrich Lessing (1778–1848) und Großneffe des Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing. Seine Mutter Clementine, geborene Schwarz (1783–1821), war Tochter des Regierungskanzlers des Fürsten Hatzfeldt in Trachenberg. Seine Schwester war mit dem Maler Emil Ebers (1807–1884) verheiratet. Sein Bruder Christian Friedrich Lessing war Arzt und Botaniker. Seine Kindheit verlebte er in Polnisch-Wartenberg, das ab 1888 in Groß-Wartenberg umbenannt wurde, dem heutigen Syców.

Nach dem Besuch des Breslauer Gymnasiums ging er 1822 an die von Karl Friedrich Schinkel geleitete Berliner Bauakademie, begann jedoch schon ein Jahr später ein Studium der Malerei an der Preußischen Akademie der Künste bei den Professoren Ferdinand Collmann und Heinrich Dähling und widmete sich zunächst der Landschaftsmalerei.

Durch Friedrich Wilhelm von Schadow kam er 1826 an die Düsseldorfer Kunstakademie. Zusammen mit seinem Kommilitonen Johann Wilhelm Schirmer gründete Lessing 1827 den „Landschaftlichen Componirverein“, als Vorreiter der neuen Düsseldorfer „Landschaftsklasse“, deren Leiter Schirmer wurde. Als Schadow 1830 für ein Jahr nach Italien ging, übertrug er einen Teil seiner Funktionen als Direktor dem jungen Lessing, der sich zunehmend auch mit der Historienmalerei beschäftigte.

1858 erhielt er einen Ruf als Direktor der Großherzoglichen Gemäldegalerie in Karlsruhe, den er bis zu seinem Lebensende ausübte. Bis zuletzt war er im Vorstand des Düsseldorfer Künstlervereins „Malkasten“ und dem Badischen Kunstverein tätig.

Carl Friedrich Lessing war seit 1841 mit Ida Heuser (1817–1880) aus Gummersbach bei Köln verheiratet. Das Ehepaar hatte mehrere Kinder, darunter den späteren Bildhauer Otto Lessing (1846–1912), die Kunstmaler Heinrich (1856–1930) und Konrad Lessing (1852–1916) sowie Tochter Bertha Lessing (1844–1914), die den Schauspieler Karl Koberstein heiratete.

In Karlsruhe wohnte er in der Linkenheimer Straße 2. Das von seinem Sohn Otto gestaltete Grab auf dem Hauptfriedhof wurde 1956 eingeebnet.

Ehrungen

Bereits in dessen Stiftungsjahr 1842 erhielt er vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861, reg. ab 1840) als einer der ersten Künstler den Orden „Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste “ sowie 1848 den Professorentitel. Großherzog Friedrich I. ehrte ihn 1868 mit dem Kommandeurkreuz II. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen[1]. Außerdem war er Ehrenmitglied zahlreicher deutscher und ausländischer Akademien und Künstlervereine.

Weblinks

Fußnoten

  1. Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogthums Baden, Jahrgang 1873, S. 78.