Carl Christian Ullmann

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Carl Christian Ullmann (* 15. März 1796 in Epfenbach bei Heidelberg; † 12. Januar 1865 in Karlsruhe) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Prälat der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Leben und Wirken

Nach seinem Abitur studierte Ullmann ab 1812 in Heidelberg und Tübingen Theologie, habilitierte sich 1819 in Heidelberg und wurde 1821 zum Professor ernannt. 1829 folgte er einem Ruf als Professor nach Halle (Saale) und lehrte dort Kirchengeschichte, Dogmatik und Symbolik.

1836 wurde er Kirchenrat in Baden und kehrte als Theologieprofessor nach Heidelberg zurück, 1844 erfolgte die Ernennung zum Geheimen Kirchenrat. Er positionierte sich konservativ und versuchte einen Gegenpol zur sich formierenden ELKiB zu setzen. Hierfür initiierte er in Durlach eine Serie von "Konferenzen". 1853 gab er seine Lehrtätigkeit in Heidelberg auf und wurde als Nachfolger von Ludwig Hüffell zum evangelischen Prälaten und Mitglied des Oberkirchenrats von Baden berufen. Er war damit geistlicher Leiter der Kirchenbehörde, der mit Freiherr von Wöllwarth ein weltlicher Direktor des Oberkirchenrats vorstand. Ab 1856 übernahm er auch dessen Amt und vereinigte somit beide Leitungsfunktionen der badischen Landeskirche in einer Person. Zu dieser Zeit war er auch Abgeordneter der Ersten Kammer der Landstände.[1] 1861 trat er in den Ruhestand. vier Jahre später starb er.

Großherzog Friedrich I. verlieh ihm 1856 das Kommandeurkreuz II. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen.[2] Außerdem war Dr. Ullmann Träger des Kreuzes III. Klasse des preußischen Roter-Adler-Ordens sowie des Ritterkreuzes des württembergischen Ordens der Königlichen Württembergischen Krone.[3]

Publikationen (Auswahl)

  • Ab 1828 gab er mit Friedrich Wilhelm Karl Umbreit in Hamburg die Theologischen Studien und Kritiken heraus.
  • In seiner Schrift Das Wesen des Christenthums aus dem Jahre 1845 erläuterte er, dass seiner Ansicht nach das Christentum unabhängig von den orthodoxen Lebensregeln ist, und dass zwischen Glauben und Dogmatismus ein Unterschied gemacht werden sollte. Seine bedeutendsten historischen Werke sind Gregor von Nazianz (1825) und Die Reformatoren vor der Reformation (2 Bände, 1841). Ein weiteres bekanntes Werk ist Die Sündlosigkeit Jesu (1854).

Literatur

  • Johannes Ehmann, Gottfried Gerner-Wolfhard (Hg.): Vereinigte Evangelische Landeskirche in Baden 1821–2021; Geschichte, Gottesdienste, Gemeinde, Klotz Verlagshaus Neulingen 2020, ISBN: 978-3-948968-01-4
  • Geschichte der Evangelischen Kirche in Baden: Band 1: Reformatorische Bewegungen im Südwesten des Reichs (1518–1557): Von Luthers Heidelberger Disputation bis zum Augsburger Frieden und seinen Nachwirkungen, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2018, 284 S.; ISBN: 978-3-374-05574-6. Band 2: Die Geschichte der Markgrafschaft, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2021, 808 S. ISBN: 978-3-374-06850-0
  • Udo Wennemuth: Die Generalsynode als Sprachrohr der Kirche, in: Bildatlas zur badischen Kirchengeschichte 1800-2021, Verlag Regionalkultur, Ubstadt 2021 (ISBN: 978-3-95505-260-7), Seite 26 ff.

Weblinks



Fußnoten

  1. Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogthums Baden, Jahrgang 1858, Seite 129
  2. Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogthums Baden, Jahrgang 1858, Seite 52
  3. Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogthums Baden, Jahrgang 1858, Seite 217