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Eingang
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Innenraum

Perfekt Futur ist ein Existenzgründerzentrum in der Karlsruher Oststadt im Kreativpark Alter Schlachthof.

Allgemein

Das Existenzgründerzentrum Perfekt Futur bildet einen zentralen Baustein der Konversion des Alten Schlachthofs, die seit der Stilllegung des Schlachtbetriebs 2006 umgesetzt wurde und inzwischen weitgehend abgeschlossen ist. Mit der Bereitstellung kostengünstiger Räume und durch eine branchengerechte Betreuung soll den Gründerinnen und Gründern der Einstieg in die berufliche Selbständigkeit erleichtert werden.

Das Gründerzentrum entstand in der denkmalgeschützten ehemaligen Schweinemarkthalle von 1927 auf dem Viehhof. In dem rund 1.600 m2 großen Gebäude, das für 2,6 Millionen Euro vollständig saniert wurde, wurde ein Raum-in-Raum Konzept umgesetzt. 68 gebrauchte Seefrachtcontainer, mit Fenstern und Türen versehen und durch Stahltreppen verbunden, wurden gestapelt und bilden so eine Art Containerstadt, deren Zwischenräume und Dachterrassen als Kommunikations- oder Entspannungszonen sowie als temporäre Arbeitsplätze genutzt werden können. Die Container selbst werden als abschließbare Büroeinheiten kostengünstig vermietet. Sie sind unmöbliert und in neutralem Zustand belassen und bieten die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung. Die Bürozellen können als Einheiten von jeweils einem, zwei oder drei Containern angemietet werden. Das Café im Eingangsbereich mit Außenbewirtungsfläche ist zentrale Anlaufstelle und Treffpunkt für Nutzer und Gäste.

In der Halle gibt es neben mehreren Service-Containern mit WCs und Duschen auch einen Besprechungscontainer sowie, bei Bedarf, ein Angebot an Coworking-Plätzen.

Das Konzept

Innenansicht (Computergrafik)

Das Konzept des Gründerzentrums entstand aus dem Wunsch, hochqualifizierte Abgänger aus kreativen und technologischen Studiengängen in der Stadt zu halten.

Erste Entwürfe zum Projekt entstanden im Jahr 2008. 2009 wurden die Planungen weiter vorangetrieben. Im Rahmen einer Potenzialanalyse wurde im Juli 2010 der Bedarf eines Gründerzentrums für Gründer in den Kultur- und Kreativbranchen seitens des Fraunhofer ISI bestätigt. Um die Bedürfnisse potenzieller Gründer schon in den Planungen umfassend berücksichtigen zu können, wurde im Oktober 2010 ein Nutzerworkshop veranstaltet, an dem Studierende diverser Karlsruher Hochschulen und des KIT teilnahmen. Im Januar 2011 schließlich wurde die Umsetzung des Containermodells vonseiten des Gemeinderats beschlossen.

Inhaltlich betreut wird das Projekt von einem interdisziplinären Team, das sich aus der Karlsruher Fächer GmbH & Co. Stadtentwicklungs-KG und dem K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro zusammensetzt. Die Karlsruher Fächer GmbH & Co. Stadtentwicklungs-KG betreut das Projekt aus architektonischer und städteplanerischer Sicht und ist außerdem Betreiber des Gebäudes und Vermieter der Containereinheiten. Das K3 Büro für Kultur- und Kreativwirtschaft beteiligt sich an der inhaltlichen Ausgestaltung des Zentrums und berät die zukünftigen Nutzer in Fragen rund um ihr Gründungsvorhaben.[1]

Die Nutzer

Das Gründerzentrum richtet sich an alle Existenzgründer der elf Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Gesucht werden Gründer mit einer innovativen Idee und einem überzeugenden Gesamtkonzept, die sich untereinander und mit anderen Kreativschaffenden auf dem Alten Schlachthof vernetzen wollen.


Geschichte

Die Schweinemarkthalle, in der sich das Gründerzentrum Perfekt Futur befindet, stammt aus dem Jahr 1927/28, und unterscheidet sich durch ihre von der Zeit der neuen Sachlichkeit geprägte Bauweise deutlich von den auf dem Areal dominierenden, repräsentativen Bauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Die Halle steht auf dem ehemaligen Viehhof, dem östlichen Teil der zweiflügeligen Schlacht- und Viehhofanlage. Hier wurden die Tiere aus den Erzeugergebieten angeliefert, begutachtet und gehandelt, bevor auf dem Schlachthof der eigentliche Schlachtvorgang erfolgte. Der Bau des Schlacht- und Viehhof wurde 1885 unter der Leitung des Stadtbaumeisters Wilhelm Strieder begonnen und erfuhr im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Erweiterungen.

Markant wirken die beiden Schiffe auf dem Flachdach der Halle, die der Belichtung und Belüftung dienen. Ein Sandsteinrelief über dem nördlichen Zugangstor mit einem Bauern, einem Viehhändler und vier Schweinen nimmt Bezug auf die anfängliche Gebäudenutzung. Ursprünglich besaß die Halle im Süden einen Vorbau mit Loggien.

Nach der Privatisierung des Viehhofs 1971 wurden zahlreiche Bestandsgebäude an branchenfremde Firmen vermietet und mit neuen Anbauten ergänzt, die es gestalterisch jedoch nicht mit den Ursprungsgebäuden aufnehmen konnten. Bis 2006 diente die Schweinemarkthalle als Lagerhalle für auf dem Viehhof ansässige Kfz-Betriebe.

Nachdem jahrelang nicht in die Bauunterhaltung investiert worden war, befand sich die Halle in einem solch schlechten Zustand, dass sie im Jahr 2000 trotz ihrer Einstufung als Kulturdenkmal sogar zum Abbruch freigegeben wurde, der jedoch glücklicherweise nicht vollzogen wurde. Ein nicht denkmalgeschützter Anbau aus den 1960er-Jahren auf der westlichen Seite der Halle wurde 2007 rückgebaut. Gleichzeitig entwickelte man erste Ideen und Planungsgedanken für eine Umnutzung der Schweinemarkthalle als Gründerzentrum.

Umbau

Aussenansicht (Computergrafik)


Erste Entwürfe zur Umnutzung als Gründerzentrum entstanden im Jahr 2007. In den folgenden Jahren wurden die Planungen weiter vorangetrieben, unter anderem wurde im Außenbereich ein Mustercontainer installiert, der einen Eindruck von den in der Halle entstehenden Arbeitseinheiten vermittelte. Im Rahmen einer Potenzialanalyse wurde 2010 der Bedarf eines Gründerzentrums für Kultur- und Kreativschaffende durch eine Studie des Fraunhofer ISI bestätigt. Um die Bedürfnisse potenzieller Nutzer schon in den Planungen umfassend berücksichtigen zu können, wurde im Oktober 2010 ein Workshop veranstaltet, an dem Studierende diverser Karlsruher Hochschulen und des KIT teilnahmen. 2011 schließlich beschloss der Gemeinderat die Umsetzung des Containermodells.

Noch im selben Jahr wurde mit den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen begonnen. Im Vordergrund stand dabei der Erhalt der historischen Bausubstanz. In recht gutem Zustand befanden sich die Außenwände und die Betonstruktur, sodass in diesen Bereichen nur eine teilweise Sanierung notwendig war. Die historische Betonwabendecke konnte aus statischen Gründen nicht erhalten werden und wurde durch eine Decke aus Trapezblech ersetzt. Die Fenster waren einfachverglast, zerstört und zum Teil zugemauert. Im Zuge des Umbaus wurden die erhaltenen historischen Fensterrahmen aufgearbeitet und vor den neuen Fenstern wieder eingebaut. Im Bereich der Westfassade wurden die zugemauerten Öffnungen wiederbelebt und Fenster eingesetzt, die historischen Vorgaben nachempfunden sind. Der Boden hatte sich in einigen Bereichen gesenkt, er wurde deshalb bis zu einem Meter Tiefe ausgehoben und neu hergestellt. Auf dem Dach befindet sich eine begrünte, zum Teil begehbare Terrasse.

Höhepunkt des Umbaus war die Aufstellung der Container in der Halle. Nach ihrem Transport per Schiff aus dem Rotterdamer Hafen nach Karlsruhe lagerten die Container zunächst außen vor der Halle. Dort wurden sie gereinigt und die Öffnungen für die späteren Türen und Fenster ausgeschnitten. Mit Hilfe eines Gabelstaplers fanden die Container dann nach einem vorab genau festgelegten System ihren Weg in die Halle und an ihren vorgesehenen Standort.

Am 26. Februar 2013 übergab OB Fenrich als eine seiner letzten Amtshandlungen den ersten 25 Mietern ihre Mietverträge. Die Kosten für einen Container betragen 100 Euro zzgl. Nebenkosten, die Mietdauer ist auf maximal drei Jahre begrenzt. Absichtlich wurden nicht alle Container von Anfang an vermietet, um jederzeit noch Raum für neue Ideen zu haben und damit nicht nach drei Jahren ein kompletter Mieterwechsel in der Halle stattfindet.

Am 12. April wurde das Perfekt Futur schließlich nach knapp anderthalbjähriger Umbauzeit durch den neuen OB Mentrup feierlich eröffnet. Mittlerweile ist das Perfekt Futur - seinen Namen hat das Gründerzentrum in Folge eines Namenswettbewerbs erhalten - Standort für über 30 junge Firmen, die hier ihre ersten Schritte in die Selbständigkeit wagen.

Der Name

Der Name, Perfekt Futur, und das Logo des Zentrums entstanden im Zuge eines Ideenwettbewerbs für Studierende und Absolventen aus den kreativen Sparten. Die Jury entschied sich für die von Jill Enders und Johanna Götz entworfene Wortmarke, weil sie auf prägnante Art „den Glauben an die Zukunft als Grundlage“ transportiert: „Alles wird gut – oder besser – alles wird gut gewesen sein“.

Übertrag aus aktueller Wiki-Seite

Adresse

Perfekt Futur
Alter Schlachthof 39
76131 Karlsruhe

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Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Tullastraße   

Bilder

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