Belvedere Bruchsal

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Das Belvedere war ursprünglich ein Schießhaus für die vom Hofstaat veranstalteten Jagden und Schützenfeste in Bruchsal.

Gesamtansicht

Bildergalerie
Weitere Bilder zu diesem Artikel finden sich hier.

Veranstaltungen

Um das Belvedere werden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. In den Sommermonaten finden hier seit 1971 Freilichtspiele des Amateurtheaters Die Koralle e.V. statt.

Führungen

Das Belvedere kann mit der Führung : Schöne Aussichten – Das Belvedere der Bruchsaler Fürstbischöfe besichtigt werden. Diese Führung ist auch für Gruppen extra buchbar. Wer dabei Wert auf die „schöne Aussicht“ legt sollte daran denken, das viele der Bäume Blätter haben und hoch sind. Als Beispiel dazu ein Panoramafoto vom April 2010.

Blick von einem Türmchen zum anderen und Aussicht nach Nordwesten
Informationen und Anmeldung:
Tourist-Information Bruchsal
Telefon: (0 72 51) 5 05 94 - 61
Telefax: (0 72 51) 5 05 94 - 65
E-Mail: touristinformation(at)btmv.de

Geschichte

Zeichnung von 1756
Informationstafel

Die Geschichte des Hügels „Steinsberg“ beginnt in den 1730er Jahren mit dem Bau des Bruchsaler Schlosses. Auf dem Hügel wurde ein Wasserbassin angelegt, in dem das Wasser von umliegenden Quellen gesammelt und durch eine Leitung zum Schloss geleitet wurde.

1746 wurden vom Fürstbischof Franz Christoph von Hutten Erweiterungen und Verbesserungen am Schloss geplant. Die Abstimmung der Pläne und Aufgaben wurde mit Balthasar Neumann durchgeführt. Die notwendigen Aufgaben wurden unter zwölf Punkten zusammengefasst. Der vierte Punkt betraf die Verbesserungen der Wasserversorgung. Es sollten neue Wasserwerke gebaut und die Leitungen durch Rohre aus Eisenguss ersetzt werden.

Bei den Wasserleitungen gab es durch Verschlammungen immer wieder Störungen, so dass der Werkmeister Johann Georg Stahl 1747 die Rohre in Auftrag gab und diese im Juni 1748 erhielt. Der Sohn des Werkmeister Stahl, Johann Leonhard Stahl (1729-1774), erstellte zur gleichen Zeit im Büro von Neumann die Pläne für ein großes Wasserreservoir und weitere Gebäude auf dem Steinsberg.

Die Arbeiten begannen 1748 mit dem Bau des Reservoirs und der Neufassung der Quellen. Zusätzlich wurde auch von weiter entfernt liegenden Quellen das Wasser zum Bassin geleitet. Durch die neue Wasserleitung zum Schloss wurde der Wasserdruck erhöht, und im Schlossbereich konnte überall fließendes Wasser und Springbrunnen installiert werden. Die Lage der Leitung entspricht der Reserveallee.

Über dem neuen Wasserreservoir wurde ein eingeschossiges Wasserhaus (Lusthaus), auch Wasserburg oder Wasserschloss genannt, gebaut. In den späteren Jahren wurde das Gebäude als „die Reserve“ bezeichnet und der Name dann für die Hügelkuppel des „Steinsberg“, dem heutigen Stadtgarten, übernommen.

1751 wurde das Ökonomiehaus und 1756 das Schießhaus als Schützenhaus und als Aussichtspunkt gebaut. Von der Terrasse und den beiden Türmchen hatte man einen guten Blick in die Rheinebene. Richtung Osten lag der Schießplatz, und hier wurde auch das Wild in ein Gatter zur Jagd getrieben. So konnten die Herrschaften, ohne sich weit vom Schloss zu entfernen, Jagd und Feste an einer Örtlichkeit durchführen.

1803 ging die „Reserve“ in den Besitz des Großherzogtum Baden über. Das Schloss und die Nebengebäude wurden von der Markgräfin Amalie von Baden bis zu ihrem Tode 1832 genutzt.

1877 kaufte Bruchsal das Gelände der „Reserve“ mit allen Gebäuden. Das Areal war nun frei zugänglich und wurde von den Bürgern zum Spazierengehen und als Ausblick auf die Stadt und Rheinebene genutzt. Wann sich dann der Name Belvedere für das Schießhaus durchsetzte kann nicht mehr festgestellt werden.

Nachdem die Wasserversorgung des Schlosses nicht mehr von der „Reserve“ erfolgte, wurde das „Lusthaus“ 1892 aufgestockt und in ein Schulhaus, das heutige Schönborn-Gymnasium, umgewandelt.

Um 1910 wurde dann der Stadtgarten angelegt und das Belvedere in den Park integriert.

Das Belvedere wurde in den Weltkriegen nicht beschädigt. In den folgenden Jahren verfiel aber die Bausubstanz. Vandalismus und Graffiti verunstalteten das Gebäude. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude gesperrt.

2001/2002 wurde das Belvedere saniert und ist seitdem im Rahmen von Führungen wieder zu besichtigen.

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Literatur

Weblinks