Adolph Schroedter
Adolph Schroedter (* 28. Juni 1805 in Schwedt/Oder; † 9. Dezember 1875 in Karlsruhe) war ein Maler, Grafiker, Lehrer am Polytechnikum Karlsruhe und Hauptvertreter der Düsseldorfer Graphik.
Leben und Wirken
1820 begann er eine Ausbildung in Berlin als Kupferstecher an der dortigen Schule bei Ludwig Buchhorn. Über Kontakte mit dem Maler Wilhelm von Schadow kam er 1829 an die Düsseldorfer Kunstakademie und widmete sich der Malerei. 1834 gelang ihm mit einem Gemälde des im Lehnstuhl sitzenden „Don Quijote“ der Durchbruch: Das Bild wird in der Berliner Akademieausstellung gefeiert.
Am 2. Juni 1840 heiratete er die Blumenmalerin Alwine (geb. Hauser, 1820–1892) in Gummersbach. Das Paar hatte vier Kinder: Maximilian (1842–1908), Roderich (1843–1894), Malvine (1847–1901) und Adeline (1851–1928).
1848 im Sommer war er in London. Er plante zuerst, nach Amerika auszuwandern, aber die Pläne zerschlugen sich, er ging nach Frankfurt am Main. Dort fertigte er vor allem politische Zeichnungen an, die auf Interesse stießen. Ab 1852 erteilte das Ehepaar jungen Damen der Frankfurter Gesellschaft Zeichenunterricht. Nach einer Zwischenstation in Düsseldorf wurde er 1859 vom Großherzog Friedrich I. von Baden an das hiesige Polytechnikum gerufen, wo er Professor für Freihandzeichnen und Ornamentik wurde. 16 Jahre lebte er in Karlsruhe zusammen mit seiner Frau in einem offenen Haus, das zum Treffpunkt der kulturellen Szene wurde. Zuerst in der Langen Straße 2/3 (heute Kaiserstraße), danach Vorderer Zirkel 3, schließlich ab 1866 in der Nowackanlage 8. 1870 wurde mit dem Bau ihres „Waldhauses“ in der Mühlburger Allee 3 (heute Moltkestraße) begonnen, 1872 sind sie dort eingezogen. 1871 heiratete Tochter Malvine den Maler Anton von Werner in Obersasbach.
1873 legte Adolph Schroedter aus gesundheitlichen Gründen sein Lehramt nieder, zum 1. Oktober wurde er dann in den Ruhestand versetzt. Er starb nach längerer Krankheit 1875.
Alwine Schroedter erteilte seit ihrem Umzug nach Karlsruhe privaten Kunstunterricht, den sie auch nach dem Tode ihres Mannes 1875 weiterführte.
Ehrungen
Im Frühjahr 1869 wurde ihm das Ritterkreuz I. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen.
Zu seinem 70. Geburtstag, 1875, wurde er Ehrenmitglied des Künstlervereins in Karlsruhe sowie des Düsseldorfer Künstlervereins „Malkasten“.
Nachlass
Im Februar 2003 bekam die Stadt Karlsruhe 110 Zeichnungen und Druckgrafiken der Schroedters sowie ein Skizzenbuch von Wilhelm Nerenz von ihrem Urenkel, Werner W. Schroedter (1915–2003), unter dem Namen „Schenkung Otto und Carrie Schroedter“ (Otto und Carrie waren die Eltern von Werner). Laut Schenkungsvertrag musste bis 2010 eine angemessene Präsentation mit Katalog erstellt werden.
Ausstellungen
1905 wurden im Berliner Königlichen Kunstgewerbemuseum 240 seiner Werke ausgestellt.
Über 100 Jahre später wurde mit der Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe vom 12. Dezember 2009 bis zum 5. April 2010 „Adolf Schroedter. Humor und Poesie im Biedermeier” sein Schaffen präsentiert. Rund 150 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken aus allen Schaffensperioden wurden gezeigt.
Literatur
Zur Ausstellung in der Städtischen Galerie erschien 2009 ein gleichnamiger Katalog (ISBN: 978-3-88190-570-1) in Lindemanns Bibliothek.
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Adolph Schroedter“
- Die Allgemeine Deutsche Biographie zur Person „Adolph Schroedter“ (transkribiert bei Wikisource)
- Die offizielle Webpräsenz der Stadt Karlsruhe zum Thema „Ausstellung Adolf Schroedter. Humor und Poesie im Biedermeier“