Utz G. Baitinger

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Utz Gernot Baitinger (* 12. Juni 1938 in Stuttgart) ist ein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mikroelektronik.

Leben

Nach dem Abitur 1957 in Frankfurt am Main absolvierte Utz Baitinger ein Praktikum bei einer Elektronikfirma in Paris. Von 1957 bis 1963 studierte er Elektrotechnik, Fachrichtung Nachrichtentechnik an der TH Stuttgart. Nach der Promotion zum Dr.-Ing. 1968 am Institut für Halbleitertechnik der Universität Stuttgart wurde er Entwicklungsingenieur der IBM Deutschland GmbH. 1981 wurde er als Nachfolger von Karl Steinbuch auf den Lehrstuhl für Nachrichtenverarbeitung der Universität Karlsruhe (TH) berufen, 1989 an das neu gegründete Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner der Universität Stuttgart. Utz Baitinger wurde 2003 in den Ruhestand versetzt. Er ist verheiratet und hat eine Tochter und zwei Enkelkinder. Er ist ein Vetter der Karlsruher Stadträtin Doris Baitinger (SPD).

Wirken

Utz Baitinger entwickelte digitale Speicher und Mikroprozessoren in Silizium-Technologie und gab Kurse über Large Scale Integration in den IBM Laboratorien in Böblingen, Poughkeepsie (N.Y.), Essonnes (F), Nizza, Genf, Brüssel und Zürich. An der Universität Karlsruhe (TH) übernahm er 1981 das von Prof. Karl Steinbuch gegründete Institut und nahm Prof. Hans Martin Lipp in eine kollegiale Institutsleitung auf. Auf seinen Antrag wurde es in „Institut für Technik der Informationsverarbeitung“ (ITIV) umbenannt.

Prof. Baitinger befasste sich mit der Entwurfsautomatisierung digitaler Schaltungen und Systeme. Zusammen mit den Karlsruher Professoren Lipp, Mlynski und Reiss führte er das Projekt „Modulares Entwurfssystem für Gate-Arrays“ durch, das vom Bundesministerium für Forschung und Technologie und vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg finanziell gefördert wurde. Prof. Baitinger ist Mitautor zahlreicher Patente in Europa und USA auf dem Gebiet der Mikroelektronik.

In der Lehre schuf Prof. Baitinger, neben anderen Lehrveranstaltungen, schon 1983 die Vorlesung „Grundlagen der Digitaltechnik“, die er als Pflichtfach im Grundstudium der Elektrotechnik veranstaltete. Er hielt nicht nur zahlreiche Fachvorträge auf internationalen Tagungen, sondern auch mehrere für ein breiteres Publikum gedachte Festvorträge bei Universitäten, wissenschaftlichen Organisationen und Industriefirmen.

Als Pensionär schreibt Prof. Baitinger Glossen und Anekdoten für die „Stuttgarter Nachrichten“ und ihre Partnerzeitungen über die Eigenheiten der Menschen in Baden-Württemberg.

Wichtigste Veröffentlichungen

  • „Schaltkreistechnologien für digitale Rechenanlagen“, Verlag Walter de Gruyter, Berlin, New York (1973)
  • „A High Performance Low Power 2048-bit Memory Chip in MOSFET Technology and Its Application“, IEEE Journal of Solid-State Circuits, Vol. SC-11, No. 3 (1976) pp.352-359 (mit R. Remshardt)
  • „Mikroprogrammierung - Eine Methode zur Implementierung von Systemarchitekturen“, IBM Nachrichten 246 (1979) S.51-56
  • „Die neuen Technologien erfordern auch neue Strukturen“, Badische Neueste Nachrichten (9. März 1985)
  • „Mikroelektronik und Informationstechnik - Das Mittel und die Mitteilung“, Alexander von Humboldt Stiftung, Heft 50 (1987) S.15-24; Naturwissenschaftliche Rundschau 41/6 (1988), S.228-236
  • „Der größte und langsamste Computer der Welt“, Lehrfilm der IBM Deutschland GmbH, Technischer Berater (1987); IBM Report 7/87, S.18-19; Tages-Anzeiger Zürich (13.03.1987) S.17; BUNTE Journal „Elektronik“ (1987) S.109-118

Auszeichnungen

Von der International Business Machines Corporation (IBM) erhielt Prof. Baitinger zwei Outstanding Contribution Awards und vier Invention Achievement Awards.

Weblinks