Thomas Fedrow

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

OB Gabriela Büssemaker mit Bürgermeister Thomas Fedrow (2009)

Thomas Fedrow (* 17. Dezember 1965 in Stuttgart-Bad Cannstatt) ist ein deutscher Politiker und war von 2009 bis Ende Januar 2018 Bürgermeister in Ettlingen.

Leben

Thomas Fedrow legte sein Abitur am Gymnasium Stuttgart-Freiberg (jetzt Eschbach-Gymnasium) ab. Er studierte in Kehl an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und ist gelernter Diplom-Verwaltungswirt/FH mit Fortbildung zum Controller.

1991 wurde er Ordnungs- und Sozialamtsleiter in Meerane/Sachsen und Ebersbach, Ende der 1990er Jahre Hauptamtsleiter/Zentrale Steuerung in Calw und Anfang 2001 Leiter Zentrale Steuerungsunterstützung und 2004 des Fachbereich Revision der Großen Kreisstadt Waiblingen.

Am 15. Dezember 2009 wurde Thomas Fedrow zum Ersten Beigeordneten (Bürgermeister) in Ettlingen gewählt. Er trat am 1. Februar 2010 sein Amt als Bürgermeister und damit Leiter des Dezernat II[1] an.

Für die ab 1. Februar 2018 beginnende neue Amtsperiode als Bürgermeister bewarb sich Fedrow erneut. Er erhielt jedoch bei der Wahl durch den Gemeinderat am 15. November 2017 keine einzige Stimme. [2] Zwei Tage danach gab Fedrow seinen Austritt aus der CDU bekannt, da das „C“ im Parteinamen nicht mehr für christliche Nächstenliebe, sondern für „Champagner“ stehe. [3]

Danach wurde er Vorsitzender der Unabhängigen Liste Ettlingen, die er mit gegründet hatte. Nach einer Verurteilung wegen „Übler Nachrede“ vor dem Amtgericht[4] trat er im November 2019 von diesem Amt zurück[5].

Sonstiges

Regional bekannt wurde Bürgermeister Fedrow durch einen Streit mit der Oberbürgermeisterin Büssemaker, der am 24. November 2010 in einer Verfügung mit einem Hausverbot und dem Verbot der Führung der Amtsgeschäfte[6] seinen Höhepunkt erreichte. Das Regierungspräsidium Karlsruhe eröffnete ein Disziplinarverfahren gegen den Bürgermeister, das nach Medienberichten im Mai 2012 gegen Auflagen[7] eingestellt wurde. Er selbst behauptet, das Verfahren sei bereits im Jahr 2011 ohne Auflagen eingestellt worden.

Wegen Verletzung der Verschwiegenheitspflicht hatte der Ettlinger Oberbürgermeister Johannes Arnold im Januar 2013 die Disziplinarbehörde eingeschaltet. Nach rund einem Jahr wurde vom Regierungspräsidium eine Disziplinarverfügung erlassen, gegen die Fedrow keinen Widerspruch eingelegt hatte. Die Zusammenarbeit zwischen Arnold und Fedrow wurde in diesem Zusammenhang von Arnold öffentlich[8] als „herausfordernd und nicht einfach“ beschrieben.

Fedrow wurde im April 2014 vom CDU-Stadtverband Ettlingen auf Platz 5 der CDU-Liste[9] für die Kreistagswahl 2014 des Landkreises Karlsruhe gesetzt.

Im Dezember 2016 erhoben zehn Ettlinger Amtsleiter in einem gemeinsamen Brief an den Oberbürgermeister Mobbing-Vorwürfe gegen Thomas Fedrow. Die CDU-Fraktion, die ihn als Beigeordneten gewählt hatte, beschloss daraufhin einstimmig, ihm die Unterstützung zu entziehen, und teilte dies in einer Pressemitteilung öffentlich mit. Dies berichteten unter anderem KA-News[10] und BNN[11]. Fedrow bestreitet die Vorwürfe.

Im Juni 2017 mahnte Thomas Fedrow, ausdrücklich handelnd als Bürgermeister der Stadt Ettlingen, den Trägerverein des Stadtwikis über eine Stuttgarter Anwaltskanzlei kostenpflichtig ab. Mit der Abmahnung machte er Bearbeitungsrechte für den über ihn selbst im Stadtwiki enthaltenen Artikel geltend, um den Artikel selbst „pflegen“ zu können. Der Artikel war zuvor wegen wiederholter Versuche, ihn vollständig zu löschen, von einem Administrator gesperrt worden. Die Rechtsanwälte Fedrows räumten ein, dass er unter der Benutzerkennung „Bürgermeister Fedrow“ auch während der Korrespondenz über die vermeintlichen Ansprüche weitere Löschversuche unternommen hatte und rechtfertigten dies damit, dass ihrem Mandanten gestattet sein müsse, die Inhalte zu löschen, bis er die notwendigen Änderungen an dem Artikel zur korrekten Darstellung seines persönlichen und politischen Werdeganges in Ruhe vorbereitet hätte. Zu diesen Änderungen seien ihm „in seiner Funktion als Bürgermeister der Gemeinde Ettlingen“ entsprechende Schreibrechte einzuräumen. Der Vorstand des Trägervereins untersagte Fedrow stattdessen aufgrund der eingeräumten Löschungen die Benutzung des Stadtwiki vollständig. Die von Fedrow geltend gemachten Ansprüche auf jederzeitige Zensur des Stadtwiki wurden zurückgewiesen.[12]

Weblinks

Fußnoten