Joachim Niemeyer
Joachim Niemeyer (* 27. Dezember 1940 in Hamburg; † 5. Februar 2022 in Baden-Baden) war ein deutscher Militärhistoriker.
Leben und Wirken
Der promovierte Historiker Niemeyer war von Mitte der 1990er bis in die 2000er Jahre als eigentlicher Nachfolger von Oberstleutnant Böhm (formal war Dr. Niemeyers unmittelbarer Vorgänger der nur kurz amtierende Oberstleutnant Diefenbach) fast ein Jahrzehnt lang Direktor des Wehrgeschichtlichen Museums (WGM) in Rastatt.
Dr. Niemeyer war der erste Zivilist an der Spitze des Museums, das dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) der Bundeswehr in Freiburg unterstand.
Auch nach seinem Aussscheiden aus dem Amt blieb Dr. Niemeyer dem WGM verbunden: er war Zweiter Vorsitzender der Vereinigung der Freunde des Wehrgeschichtlichen Museums Schloß Rastatt e.V.[1], des Fördervereins des WGM.
Dr. Joachim Niemeyer war Mitglied im Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit e.V.[2] sowie der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts.[3]
Publikationen
(Auswahl)
- zusammen mit Sabina Hermes: „Unter dem Greifen: altbadisches Militär von der Vereinigung der Markgrafschaften bis zur Reichsgründung, 1771 – 1871“, mit Beiträgen von Siegfried Fiedler, Ernst-Heinrich Schmidt und anderen, Rastatt 1984 (ohne ISBN)
- zusammen mit Christoph Rehm, Kai Uwe Tapken und anderen: Zwischen Sonne und Halbmond. Der Türkenlouis als Barockfürst und Feldherr, Rastatt 2005 ISBN: 978-3-9810460-0-7
Aufsätze:
- „Hannoversche Kavallerie und Pferdezucht im 18. Jahrhundert“, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 53
- „Werner Hahlweg zum Gedenken. Ein reiches Erbe für die Clausewitz-Forschung“, in: Europäische Wehrkunde 38, Seiten 554 ff.
- Anmerkungen und Überlegungen zur Neugestaltung der Sammlungen, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum Nr. 8 (1984), Seiten 8–11
- „Die Militärhistorikerin Ursula von Gersdorff“, in: Vitzthumsche Familienblätter, Heft 10, Baden-Baden 1991, Seite 42 ff.[4]
- „Die Schlacht bei Slankamen am 20. August 1691“, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum Nr. 15 (1991), Seiten 36–40
- „Zur Lage des Wehrgeschichtlichen Museums“, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum (1996), Seiten 1–5
- „Der erste Schritt zur Wiedereröffnung des Südflügels“, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum (1999), Seiten 1 f.
- „Mehr als Waffen und Uniformen: das Wehrgeschichtliche Museum im Rastatter Schloss“, in: Schlösser Baden-Württemberg, 2000 (Sonderheft Schloss Rastatt), Seite 35
- „Siegfried Fiedler Oberstleutnant a.D.“, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum Nr. 38 (2000), Seite 1 f.
- „Die Expo in Paris vor hundert Jahren und ihre Spuren im Wehrgeschichtlichen Museum“, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum Nr. 38 (2000), Seiten 21–27
- Entwicklung und Ausbau des Museums, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum Nr. 40 (2002), Seite 2 f.
- „Unerkannt in Feindesland: das Schicksal der Fahne des II. Bataillons, Reserve-Infanterie-Regiments 111“, in: Der Bote aus dem Wehrgeschichtlichen Museum Nr. 42/43 (2005/2006), Seiten 25–38
sowie einige weitere Beiträge im Boten aus dem Wehrgeschichtlichen Museum.
Dr. Niemeyer arbeitete an einem neuen Katalog der Sammlungen des WGM, der nach Epochen gegliedert ist und Ende Oktober 2009 zum Preis von 18 Euro erscheinen sollte.[5]
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Joachim Niemeyer“
- Veröffentlichungen von Dr. Joachim Niemeyer in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Publikationen von und über Dr. Joachim Niemeyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Literatur von und über Dr. Joachim Niemeyer im Katalog der Badischen Landesbibliothek (BLB) zu Karlsruhe
Vorgänger OTL Diefenbach |
Leiter des WGM Rastatt 1995 – 2003 |
Nachfolger Dr. Tapken |
Fußnoten
- ↑ Stand 2009, vgl. www.WGM-Rastatt.de/foerderverein
- ↑ Mitgliederverzeichnis auf deren Webpräsenz www.AMG-FNZ.de
- ↑ Verzeichnis der Mitglieder und ihrer Forschungsschwerpunkte, 1995 (ISBN: 3892442142, ISBN: 9783892442141), Seite 78
- ↑ Familienverband derer von Gersdorff e.V.
- ↑ BNN Ausgabe Nr. 196 vom Mittwoch, 26. August, Seite 15. Der Artikel nennt als Amtszeit Dr. Niemeyers 1995 bis 2003