Hermann Julier

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Hermann Julier (* 13. Februar 1877 in Mingolsheim; † 16. Juni 1939 ebenda) war Bürgermeister von Mingolsheim und Reichstagsabgeordneter.

Leben und Wirken

Nach der Volksschulzeit, die 1889 endete, besuchte Julier eine Klosterschule im Elsass. 1897/98 absolvierte er eine Müllerlehre, die er mit zwei Wanderjahren in Süddeutschland, der Schweiz und in Italien beendete. im Jahr 1900 übernahm Julier die Mingolsheimer "Erlenmühle" und den dazugehörigen Landwirtschaftsbetrieb.

1912 wurde Julier zum Mingolsheimer Bürgermeister gewählt. In seiner Amtszeit gründete er die badische Gemeindeversammlung, deren Ehrenpräsident er später wurde. Weitere Ämter übernahm er beispielsweise 1913 im Verwaltungsrat des Arbeitshauses Kislau, im Vorstand des Bruchsaler Wirtschaftsamts oder ab 1919 als Vorstand des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins Bruchsal.

Nach Ende seiner Zeit als Bürgermeisters im Jahr 1921 gründete Julier im Jahr 1923 die "Licht- und Kraftversorgung e.G.m.b.H. Wiesloch", deren Geschäftsführer er wurde. Im Zuge dieser Tätigkeit wurde Julier außerdem Vorstandsmitglied in einigen Interessenverbänden.

Politisch stand Julier dem "Landbund" nahe. Als 1928 die Splitterpartei "Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei" gegründet wurde, trat er dieser bei. Zu dieser Zeit hatte er bereits vier Jahre im Deutschen Reichstag gesessen. Bei der Reichstagswahl 1928 wurde er über die Reichswahlliste wiedergewählt und kooperierte er mit der rechtskonservativen DNVP.

Wirtschaftlich ging es bei Julier zunehmend schlechter. Im Juni 1933 musste er den Offenbarungseid leisten.

Privat war Julier seit 1900 mit Mathilde Wüst. Das Paar hatte zwei Kinder.

Ehrungen

  • Ehrenmitglied beim TuS 1901 Mingolsheim
  • Badisches Kriegsverdienstkreuz

Weblinks