Franz Josef Kuhn
Franz Josef Kuhn (* 1883; † 25. Oktober 1959) war Bürgermeister und Ehrenbürger von Langenbrücken.
Leben und Wirken
Franz Josef Kuhn kam in einer katholischen, bäuerlichen Familie zur Welt. Bereits in der Weimarer Republik engagierte er sich in der Zentrumspartei.
1927 wurde er in Langenbrücken zum Bürgermeister gewählt. In dieser Zeit stellte er das Bürgermeisteramt von einem Nebenberuf auf Vollzeit um und ließ eine zentrale Wasserversorgung bauen, als in den Orten rund um Bruchsal noch Wasser aus den Brunnen geschöpft wurde. Ein Wasserturm erinnert bis in die Gegenwart daran. Schließlich erweiterte er die Fläche Langenbrückens, indem er die Staatswaldungen in der Lußhardt, die zu keiner Gemarkung gehört hatten, einverleibte. Dies führte auch zu beträchtlichen Grundsteuereinnahmen.
Ab 1937, während des Zweiten Weltkriegs, widmete er sich zurückgezogen der Landwirtschaft. Danach suchte die französische Besatzungsmacht Männer, die eine demokratische Verwaltung aufbauen können. Kuhn half dabei, Wohnungen, Nahrung und Brennmaterial für die Bevölkerung sicherzustellen und eine große Zahl von Heimatvertriebenen einzugliedern. Er organisierte und erschloss Bauland für diese Personen aus den Nachbarorten. Mit der Ansiedlung der Firma Renz konnte für Langenbrücken ein wirtschaftliches Standbein geschaffen werden.
1948 wurde er erneut zum Bürgermeister von Langenbrücken gewählt. Größte Aufgabe in dieser Zeit war die Behebung der Schulmisere; diese Aufgabe wurde seit 1913 immer wieder verzögert. Er ließ die Volksschule bauen sowie eine landwirtschaftliche Berufsschule für 500 Schüler der Umgebung. Am 23. Juni 1952 ließ US-Hochkommisar McCloy[1] den Sonderzug von Frankfurt nach Stuttgart in Langenbrücken stoppen, um die beiden neuen Bildungsanstalten zu besuchen. Beide Gebäude bilden mittlerweile die Grund- und Hauptschule im Ortskern.
Ende 1952 trat Kuhn gesundheitsbedingt von seinem Amt zurück.
Ehrungen
- Ehrenbürgerwürde von Langenbrücken (1958)
- Franz-Josef-Kuhn-Grundschule Langenbrücken (benannt 2009)
Fußnoten
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „John Jay McCloy“