Erich Jerschke
Erich Gustav Rudolf Jerschke (* 4. Oktober 1883 in Straßburg; † ca 1963) war der letzte Landrat von Amt Bretten.
Leben und Wirken
Seine Vorschul-und Gymnasialzeit erlebte Jerschke ab 1890 bis 1903 in Straßburg, machte sein Abitur im Jahr darauf in Lahr. Es folgte ein Jurastudium in Straßburg und ab 1912 verschiedene Assessorstellen bei unterschiedlichen Gerichten im Elsaß.
Den Ersten Weltkrieg erlebte er unter anderem als Reservist und gegen Kriegsende als Abteilungsleiter im Kriegsgefangenenlager Langensalze.
1920 nahm er die badische Staatsbürgerschaft und setzte in Baden seine Beamtenlaufbahn fort. Verschiedene Dienstverweserstellen in Südbaden und später als Regierungsrat an südbadischen Ämtern folgten. 1931 wurde Jerschke Landrat am Landratsamt Bretten. In dieser Zeit saß er unter anderem im Verwaltungsrat des Erziehungsheims im Wasserschloss Flehingen.
Er trat 1933 aus der DVP aus und wurde NSDAP – Mitglied, später auch förderndes Mitglied der SS. Sein Antrag auf Vollmitgliedschaft in der SS wurde 1939 abgelehnt, da nur Polizeivollzugsbeamte und Angehörige der Sicherheitspolizei berechtigt waren. Jerschke allerdings war seit 1936 zwar beim Landratsamt Karlsruhe für die Polizei zuständig, aber auch für das Jagd- und Fischereiwesen, Feuerwehr und zivilen Luftschutz. Im September 1939 sollte ihm ein „CdZ-Stab“ im Osten übertragen werden, Jerschke lehnte dies jedoch ab, was beinahe eine Degradierung zur Folge gehabt hätte. Es folgte 1940 eine kurze Zeit beim Polizeipräsidium Karlsruhe, ehe Jerschke zur Landeskreditanstalt für Wohnungsbau kam. . 1943 war er als Halbtagskraft zurück am Polizeipräsidium.
Ende Juni 1945 suspendierte ihn die französische Militärregierung vom Dienst und versetzte ihn schließlich in den Ruhestand. Im „Entnazifizierungsverfahren“ wurde er 1948 als als „Mitläufer“ eingestuft.